Dr. Gerhard E. Sollbach auf Reise
Raue Natur und atemberaubende Ausblicke: Auf Wildnis-Trails in Neufundland

Dr. Gerhard E. Sollbach aus Herdecke war in Neufundland unterwegs und hat neben einer atemberaubenden Bildergalerie auch einen spannenden Reisebericht erstellt. | Foto: Dr. Gerhard E. Sollbach
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Dr. Gerhard E. SollbachDer Geschichtsprofessor i. R. Dr. Gerhard E. Sollbach aus Herdecke ist nicht nur Autor zahlreicher Arbeiten zur Geschichte auch des hiesigen Raums, sondern ebenso ein begeisterter Naturliebhaber und Wanderer. Regelmäßig ist er im nahen Sauerland unterwegs, aber auch immer wieder in der Wildnis Kanadas. Im Herbst dieses Jahres war er erneut in Neufundland. Für den Stadtanzeiger hat er nun einen Bericht über einige seiner Erlebnisse auf dieser Tour verfasst.

Von Dr. Gerhard E. Sollbach

Geschützte Wildnis

Die vom Nordatlantik umtoste Insel Neufundland hat mich schon seit langem fasziniert. Dieser etwas über 108.000 Quadratkilometer große östliche und ebenso wilde wie raue Vorposten Kanadas besteht heute noch vor allem im Landesinnern aus riesiger menschenleerer Wildnis: aus einem sich bis zum Horizont erstreckenden und zumeist von dichtem Nadelwald bedeckten Meer von Hügeln mit dazwischen aufragenden Bergen, die Gletscher und Erosion bizarr geformt haben, und ausgedehnten Mooren sowie unzähligen, zumeist namenlosen Seen. Nur knapp 480.000 Einwohner zählt die Insel, von denen allein schon mehr als die Hälfte im Großraum der Provinzhauptstadt St. John’s leben.
Es gibt daher hier unendlich viel Platz für Natur und Tier. Die Insel hat zudem zwei große Gebiete streng geschützter Wildnis aufzuweisen. Es sind dies der knapp 2.000 Quadratkilometer große Gros Morne National Park im Westen und der sich über rd. 400 Quadratkilometer erstreckende Terra Nova Nationalpark im Nordosten.
Beide gelten als Geheimtipp für echte Naturliebhaber und Wanderenthusiasten, die sich auch nicht von Schwärmen angriffslustiger blutsaugender Moskitos und den winzige Hautstücke herausschneidenden Black Flies sowie von der niederschlagsreichen und stürmischen Witterung abschrecken lassen. Klar, dass es mich als begeisterten Naturfreund und passionierten Wanderer dahin zog.
Im Herbst dieses Jahres war es mal wieder so weit. Erstes Ziel war erneut der Gros Morne Nationalpark.
Der wird beherrscht von den Long Range Mountains, einer Fortsetzung der Appalachian Mountains an der Ostküste der USA. Es ist zweifellos der eindrucksvollste und abwechslungsreichste Abschnitt dieser Bergkette, der hier seit 1973 unter Schutz steht. Zunächst wollte ich auf dem Trail wandern, der mich schon bei meinem ersten Besuch beeindruckt hatte, nämlich den Green Gardens Trail.
Dieser führt zunächst durch eine Geröllwüste, bevor es immer wieder durch versumpftes und bewaldetes Gebiet sowie ständig und oft auch recht steil bergauf und bergab geht. Wie ich feststellte, hatte sich der Zustand des Trails seit meinem letzten Besuch vor vier Jahren durch die jüngst sehr starken Regenfälle aber sehr verschlechtert. Große Teile waren zu einem engen Hohlweg mit manchmal recht langen Schlammstrecken ausgewaschen. Gelegentlich ergoss sich sogar ein kleiner Bach auf dem bzw. durch den Trail und musste durchwatet werden. Besonders an den steilen Abstiegen waren Rutschpartien garantiert. Nur mein Wanderstock hat mich dabei vor Schlimmerem bewahrt.
Doch für all die Mühe und Unbequemlichkeit wird man schließlich mit einem großartigen Natureindruck belohnt.
Am Ende des Trails steht man nämlich hoch oben auf einer sich weit hinziehenden und bis an den Rand mit saftig-grünem Gras bewachsenen Klippe, gegen die tief unten unablässig das Meer anbrandet.
Dahinter steigen steil mit tiefgrünen Nadelbäumen bewachsene Berghänge an. Ich hatte mal wieder Glück mit dem Wetter. Bei strahlendem Sonnenschein konnte ich das eindrucksvolle Farbenspiel von Meeresblau, Wiesengrün und Tannenwalddunkel voll genießen.
Ich musste mich schließlich richtig losreißen, um rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder zurück zu sein.

Dem Himmel näher als der Erde

Höchste Erhebung und Namensgeber des Parks ist der 806 m hohe Gros Morne. Seine Besteigung ist ein Muss für jeden echten Wanderer. Ich hatte ihn bereits während meines ersten Besuchs bestiegen. Zu dem Gipfel führt ein Trail, der zwar nur 16 km lang ist, es aber in sich hat, wie ich zu meinem eigenen Schaden feststellen musste.
In der Park-Broschüre ist er auch mit dem höchsten Schwierigkeitsgrad versehen. Das hätte ich mal ernster nehmen sollen. Der Trail führt zunächst aber täuschend-harmlos, nämlich gemächlich ansteigend, zunächst durch Wald und dann durch Krüppelwald. Schließlich hört die Vegetation ganz auf und man landet in einem Hochtal. Hier beginnt der eigentliche Aufstieg.
Der führt über eine fast senkrecht ansteigende und mit großen und kleinen Steinbrocken unterschiedlichster Formen übersäte Geröllhalde, wobei auf einer recht kurzen Strecke rd. 500 Höhenmeter zu bewältigen sind. Da auf der Geröllhalde kein Weg vorhanden ist, muss sich jeder seinen Pfad selbst suchen oder vielmehr bahnen. Dabei rutscht man auf dem lockeren Gestein bei drei Schritten mindestens einen wieder hinunter.
Für mich war es doch ein recht beschwerliches Unterfangen und ich bin hin und wieder auf allen Vieren hochgekrochen – mitsamt einem vollgepackten Rucksack auf dem Rücken.
Aber aufgeben wollte ich nicht. Nach gut einer Stunde – mit eine paar kurzen Verschnaufpausen – war ich schließlich oben. Und was empfängt mich da als erstes auf der Hochfläche: ein stürmischer und eisiger Wind. Darauf war ich aber vorbereitet - mit Funktionsparka und in den Rucksack mit eingepackten Wollhandschuhen sowie Ohrwärmern. Nicht vorbereitet war ich auf das, was ich dann erblickte: eine endlose trostlose Fläche von durch Frosteinwirkung zersprungenem grauen Gesteins.
Nur gut drei Stunden und rd. 500 Höhenmeter hatten mich ich tatsächlich in eine andere Klima- und Vegetationszone gebracht, und zwar aus der feuchten kontinentalen borealen Waldregion in die subarktische karge Tundra. Doch auf dieser einsamen Hochfläche zu stehen, war auch irgendwie bewegend: Man fühlt sich dem Himmel näher als der Erde.

Besondere Steinwüste

Zu den großen Attraktionen des Parks gehört auch der Western Brook Pond. Es handelt sich dabei um einen vor 25.000 bis ca. 10.000 Jahren von Gletschern an dieser Stelle aus dem Granit- und Gneißgestein der Long Range Mountains herausgehobelten Fjord, dessen Wände bis zu 400 m steil aufragen. Das Außergewöhnliche an dem Fjord ist, dass es sich um einen reinen Süßwasser-Fjord handelt.
Am Ende der Eiszeit schmolzen die Gletscher und das bisher vom Eispanzer niedergedrückte Land hob sich wieder, wodurch der Ausfluss des Fjords zum Meer unterbrochen wurde.
Aber nicht nur wegen der eindrucksvollen Natur, sondern auch auf Grund seiner enormen geologischen Bedeutung wurde dem Park von der UNESCO der Status eines Weltnaturerbes zuerkannt.
Letzteres bezieht sich auf eine Landschaft, die man im feuchten und grünen Neufundland nicht erwartet. Es ist die Steinwüste der Tablelands. Bei dem Gestein handelt es sich aber auch um etwas ganz Außergewöhnliches, nämlich um Peridodit. Das stammt aus dem Erdinneren, wo es Teil des Erdmantels bildete.
Durch den Zusammenstoß der Nordamerikanischen und der Eurasischen Erdplatte wurde das Gestein vor mehreren hundert Millionen Jahren an die Erdoberfläche gedrückt. Man bekommt schon ein eigenartiges Gefühl, wenn man sich auf dem Trail bewusst macht, dass die Steine, über die man geht, sich einmal tief im Innern der Erde befanden und bis zu 5 Milliarden Jahre alt sind – wie klein und kurz erscheint da ein Menschenleben.
Obwohl auch die Tablelands reichlich Niederschläge erhalten, kann dort aber fast nichts wachsen. Dem Peridodit fehlen nämlich die für den Pflanzenwuchs erforderlichen Nährstoffe. Dagegen enthält das Gestein viel Magnesium und außerdem noch toxische Schwermetalle.

Hilfreiche Menschen

Um zu meinem nächsten Ziel zu gelangen, dem Terra Nova National Park, musste ich erst einmal auf dem Trans Canada Highway, der einzigen Straße, die durch Neufundland führt, rd. 500 km nach Nordosten fahren. Unterwegs hatte ich jedoch ein ebenso beunruhigendes wie erfreuliches Erlebnis. Es war wieder ein Sonnentag und die Sonne knallte mir fast immer ins Gesicht. Dabei passierte es, dass ich auf der Tankanzeige den Leerstand mit der Füllung verwechselte.
Als ich schließlich meinen Irrtum bemerkte, stellte ich fest, dass der Tank nur noch zu einem Fünftel gefüllt war – und das mitten in der Wildnis. Nirgends war auch nur ein Anzeichen menschlicher Besiedlung zu sehen. Angestrengt hielt ich Ausschau, ob nicht doch irgendwo ein Weg zu einem Ort auftauchen oder angezeigt würde. Aber nichts dergleichen war zu sehen und immer tiefer sank die Tankanzeige. Dann endlich:
Auf der linken Seite mündete eine kleine Straße. In der Hoffnung, dass sie mich zu einem Ort mit hoffentlich auch einer Tankstelle führen würde, bog ich ein. Kaum war ich auf der Straße, kam mir - oh Wunder - ein Auto entgegen. Ich hielt sofort, sprang heraus und winkte das Fahrzeug heran. Es hielt auch. Darin saßen zwei ältere Damen. Auf meine Frage erklärten sie mir, dass sich etwa 40 km weiter auf dem Highway, und zwar auf der linken Seite, tatsächlich eine Tankstelle befinde. Dann fuhren sie weiter.
Ich musste auf dem Sträßchen ein paar Mal vor- und zurücksetzen, bis ich das Auto gewendet hatte.
Als ich an die Einmündung in den Highway kam, stand dort der Wagen mit den beiden Damen. Die Beifahrerin war ausgestiegen und als ich herangefahren war, erklärte sie mir, sie würden mich zu der Tankstelle führen, ich sollte ihnen folgen. Das tat ich. Die Tankstelle konnte ich dann aber schon aus einiger Entfernung sehen.
Als ich sie fast erreicht hatte, verlangsamte das Auto mit den beiden Damen das Tempo.
Der linke Blinker wurde eingeschaltet und eine Hand aus dem Fenster auf der Fahrerseite gestreckt, die ganz intensiv auf die Tankstelle zeigte. Ich habe mich durch zweimaliges Hupen für die Hilfe bedankt und bin sehr erleichtert zur Tankstelle abgebogen.

Atemberaubende Ausblicke

Der Terra Nova Nationalpark erstreckt sich entlang einem stark zerklüfteten Teil der nordöstlichen Küste.
Es ist eine riesige zumeist von einem fast ausschließlich aus Balsamtannen und Schwarzfichten bestehenden Wald bedeckte niedrige Hügellandschaft, aus der immer wieder mehr oder weniger abgeschliffene graue Felskuppen aufragen, außerdem unzählige helle Moorflächen aufscheinen sowie kleine und große Seen im Sonnenlicht blinken. Dieser Nationalpark lockt mit teilweise wirklich atemberaubenden Ausblicken an den Trailenden.
Als mein Lieblingstrail, den ich mehrmals gewandert bin, erwies sich der Ochre Hill Trail.
Am Ende des Trails blickt man von einem Steilhang hinunter auf einen von mehreren Wasserflächen unterschiedlicher Größe und Form vielfältig zerteilte und überaus reizvoll wirkende bewaldete Landschaft mit da und dort in die Wasserflächen eingestreuten Inselchen.
Das ganze Ensemble wirkt ausgesprochen reizvoll. Von dem Feuerwachtturm auf dem Ochre Hill hat man zudem bei gutem Wetter – und das hatte ich fast immer – einen überwältigenden Panoramablick über den Park bis hin zu der von zahlreichen Buchten und unzähligen größeren wie kleinen Inseln zerfransten Küste.

Über Felsen und durch Sümpfe

Doch in diesem Park erlebte ich auch meinen bisher härtesten Trail. Es war derjenige zum Mount Stamford, von dem man laut der Parkauskunft einen überwältigenden Ausblick auf einen besonders wilden und zerklüfteten Küstenabschnitt hat. Das musste ich sehen.
Der Trail ist etwa 25 km lang. Was ich nicht wusste: Er gehört zu den weniger beliebten und auch kaum begangenen Trails des Parks und wird daher von der Parkverwaltung offenbar gar nicht oder doch nur kaum unterhalten. Was mir weiter unbekannt war: Der Trail geht entweder über felsiges Gelände oder durch Sümpfe. Zu Beginn führte er aber als schmaler Trampelpfad durch ein meist ebenes und offenes Gelände. Doch schon sehr bald landet man im Wald und hier zeigte der Trail dann schnell auch seinen wahren Charakter:
Er ist von Gestrüpp und hohen Gräsern auf beiden Seiten weitgehend zugewuchert. Zudem hatte es in der Nacht kräftig geregnet, sodass sich der triefnasse Bewuchs gänzlich über den Trail geneigt hatte. Folglich war ich schon nach kurzer Zeit bis zum Gürtel durchnässt. Doch dann begannen auch noch die Sumpfstrecken.
Wegen der Überwucherung des Trails konnte man meistens nicht erkennen, wie es auf dem Boden aussah. Anfangs habe ich zunächst mit meinem Wanderstock ausgelotet, wie fest der Untergrund war.
Doch so kam ich nicht voran. Ich bin dann einfach auf gut Glück losmarschiert mit der Folge, dass meine Wanderstiefel voll Wasser liefen und ich manchmal bis weit über die Knöchel im Schlamm steckte. Besonders schlimm war es auf dem Stück, wo der Trail direkt am Ufer des Newman Sound entlangführt. Hier war der Weg auf einer schier endlos scheinenden Strecke nicht nur total versumpft, sondern mit Gebüsch auch derart dicht zugewachsen, sodass ich mich mit Gewalt hindurchdrängen musste.

Keine Umkehr

Wenn ich wieder einmal an ein Sumpfgelände kam, auf dessen Oberfläche da und dort auch noch Wasser stand, habe ich auch mal an Umkehren gedacht, doch den Gedanken schnell wieder verworfen. Ich hatte jetzt schon so viel Unbill auf mich genommen, das sollte nicht vergeblich gewesen sein. Aber der Weg nahm kein Ende. Wie fast immer, war ich auf ihm und wie auch auf den meisten anderen Trails alleine. Im späteren September ist in diesen Nationalparks kaum noch jemand unterwegs.
Nach dem Labour Day, der in Kanada am ersten Montag im September gefeiert wird (das war 2018 der 3. September), geht die Saison allgemein zu Ende. Somit dürfte ich spätestens ab Mitte September an manchen Tagen sogar den ganzen Park für mich alleine gehabt haben. Als ich schon glaubte, den Abzweig zum Mount Stamford verpasst zu haben, kam er endlich doch noch in Sicht.
Jetzt ging es noch einmal steil bergauf über meist glatten Fels und dann war ich am Ziel. Von der Höhe blickte ich über eine weite Meeresbucht, in die sich mehrere Vorgebirge hineinzüngelten und auf der eine Vielzahl unterschiedlich geformter kleinerer und größerer Inselchen wie von einer Hand hingeworfen auf dem Wasser lagen. Alle waren dicht bewaldet. Trotz des trüben Wetters hat mich dieser Anblick gefesselt.

Total erschöpft

Doch lange konnte ich ihn nicht genießen. Sobald ich mich nicht mehr bewegte, merkte ich, dass die Kälte in mir hochkroch. Vielleicht war es auch die Erschöpfung. Zudem fing es jetzt auf einmal an zu regnen. Außerdem war ich hinter meiner Zeitplanung.
Ich hatte ausgerechnet, wann ich am Ziel sein musste, um noch rechtzeitig vor Einbruch der Dunkelheit wieder aus der Wildnis heraus zu sein. Durch die Behinderung in Folge des zugewachsenen Trails und der vielen Sumpfstrecken war mein Zeitplan nicht zu halten gewesen.
Hinzu kam, dass ich vom Einbruch der Dunkelheit gegen 8.00 Uhr ausgegangen war. Doch da sich der der Himmel inzwischen mit dunklen Regenwolken überzogen hatte, würde es schon eine Stunde früher dunkel sein. Auf dem Rückweg bin ich daher den Trail, soweit es ging, regelrecht entlanggehetzt. Durch den anhaltenden Regen waren die Sümpfe noch sumpfiger und die Felsen noch glitschiger geworden.
Doch mir war jetzt alles egal. Ich war trotz Regenumhang sowieso bis auf die Haut nass und auch das ständige Glucksen in meinen Wanderstiefeln störte mich schon lange nicht mehr. Ich wollte nur noch raus aus der Wildnis. Als ich schließlich die - allerdings bereits längst geschlossene – Rangerstation am Trailbeginn erreichte, wo ich mein Auto geparkt hatte, war es kurz nach 6 Uhr abends. Doch als ich einsteigen wollte, konnte ich meine Beine einfach nicht mehr hochbekommen.
Ich musste mich auf den Sitz setzen und sie mit den Händen in das Auto hieven. Ich glaube, ich hätte keine 100 Meter mehr weiter gehen können. Ich war einfach am Ende meiner Kräfte. Total durchnässt und völlig verdeckt, aber stolz auf meine Leistung, habe ich dann den Rückweg zu meinem Quartier angetreten.

Begegnung zum Schluss

Ja, und fast am letzten Tag bin ich auch noch dem König der kanadischen Wälder begegnet. Allerdings geschah das in einem Moorgebiet, das inzwischen seine rote Herbstfärbung angenommen hatte und wo ich eifrig fotografierte. Als ich mich dann umdrehte, stand er plötzlich da, etwa 30 m entfernt, ein kapitaler Elchbulle mit mächtigen Geweihschaufeln.
Er musste mich schon länger beobachtet haben. Kurz, nachdem ich mich umgedreht hatte, drehte er sich um und trottete gemächlich davon.
Es sind aber nicht nur die großartigen Natureindrücke und Tierbeobachtungen, die ich wieder als Erinnerung an Neufundland mit nach Hause genommen habe, sondern es ist auch die großartige Freundlichkeit und unglaubliche Gastfreundschaft der Bewohner, denen ich auf meiner Tour begegnet bin. Dazu gehörte unter anderem, dass ich z. B. von wildfremden Menschen nach Hause zum Abendessen eingeladen worden bin und dieses Familienessen als ein rein vegetarisches zubereitet wurde, weil ich erklärt hatte, ein strikter Vegetarier zu sein. Auch meine befreundete Gastgeberfamilie in Rocky Harbour am Rand des Gros Morne Nationalparks, bei der ich herzlich aufgenommen wurde und die mich richtig umsorgt hatte, wollte partout kein Dankgeschenk irgendwelcher Art von mir annehmen.
Es kam daher dann doch auch ein bisschen Wehmut auf, als sich mein Aufenthalt in Neufundland schließlich dem Ende näherte. Die Sehnsucht nach Neufundland aber bleibt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

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