2. Basketball-Bundesliga
Acht tapfer kämpfende Feuervögel verpassen die Sensation

Acht tapfer kämpfende Feuervögel haben die Sensation knapp verpasst: Mit 82:86 verlor Phoenix Hagen am Mittwochabend gegen den Tabellendritten Rostock Seawolves. Damit bleiben die Volmestädter auswärts in dieser Saison weiter sieglos, während die Hanseaten den sechsten Sieg in Folge feiern konnten.

Ohne Zdravevski, der sich nach seinem Sturz gegen Tübingen noch schonen musste, und den beiden
Youngsters Loch und Iloanya waren die Hagener in den Norden gereist, wo das Bauermann-Team
hoch motiviert seinem Ruf als Aufstiegsaspirant gerecht werden wollte. Doch die Anfangsphase
gehörte den Gästen: Ein starkes Passspiel führte zu freien Wurfoptionen, die die Feuervögel eiskalt
nutzten. Bis zur 9. Minute fanden sieben von elf Dreiern das Ziel, während es bei den Wölfen auch
aufgrund einer guten Defense der Hagener noch nicht rund lief.
Das sollte sich allerdings im zweiten Viertel massiv ändern. Viertelübergreifend legten die Seawolves
eine 16:0-Serie (!) hin, zu der vor allem Tyler Nelson seinen Teil beitrug: Mit drei Dreiern infolge
baute er die Rostocker Führung in der 14. Minute auf 42:30 aus. Erst mit einem verwandelten
Freiwurf gelang es Joel Aminu, den Bann zu brechen und die ersten Hagener Punkte im zweiten
Abschnitt klarzumachen. Was im ersten Viertel bei Phoenix fiel, jagten jetzt die Rostocker durch den
Ring: 5 von 6 Dreipunktewürfen fanden ihr Ziel, sodass sich die Gäste von der Zonen-Defense wieder
auf Mann-Mann-Verteidigung umstellten – was sich auszahlen sollte. Sukzessive kamen sie wieder
heran und konnten mit nur sechs Punkten Rückstand in die Halbzeitpause gehen.
Die zweite Halbzeit begann dann zerfahren, beide Teams punkteten kaum, ehe Karrington Ward
aufdrehte: Allein im dritten Viertel steuerte der US-Amerikaner elf Punkte zum Spiel seiner
Feuervögel bei. Dazu war er auch beim Rebound präsent und arbeitete in der Defense als RimProtector. Letztlich war es aber das gesamte Hagener Team, das mit Leidenschaft und Einsatz in der Verteidigung die favorisierten Hausherren ein ums andere Mal verzweifeln ließ.
Und die starke Teamleistung wurde im Schlussabschnitt zwischenzeitlich belohnt - als zunächst Joel
Aminu die erste Führung seit langem für die Feuervögel besorgte (70:68, 31.) und Jannik Lodders per
Dreier sogar zum 79:75 aus Hagener Sicht erhöhte (36.). Was folgte, war Drama pur: Erst holte der
bis dahin blasse Trevor Lacey mit sechs Punkten infolge zum 81:80 (38.) sein Team zurück ins Spiel,
ehe Christopher Carter 55 Sekunden vor Schluss aus NBA-reifer Distanz auf 84:80 erhöhte. Der
spätere Hagener Topscorer Karrington Ward verkürzte zum 84:82 – und dann schlug erneut die
starke Hagener Defense zu, die die Wölfe zur 24-Sekunden-Violation zwang. 22 Sekunden vor Ende
des Spiels kam Phoenix in Ballbesitz - schaffte es aber nicht, daraus Kapital zu schlagen. Bei Joel
Aminus Drive zum Korb entschieden die Schiedsrichter 7 Sekunden vor Schluss auf Schrittfehler. Fast
wäre beim Einwurf Rostocks doch noch der Steal gelungen, aber die Wölfe ließen nichts mehr
anbrennen, fuhren ihren 18. Saisonsieg ein und belegen damit vorerst Platz 1 der ProA-Tabelle.

Phoenix-Headcoach Chris Harris: „Natürlich ist der Ausgang des Spiels ärgerlich. Wenn du die Chance hast, ein Team wie Rostock zu schlagen, dann solltest du sie auch nutzen. Das haben wir leider nicht geschafft. Letztlich haben viele Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht, nicht nur die letzte Aktion. Die Rostocker hatten zu Beginn des zweiten Viertels diesen unfassbaren Lauf, den die Jungs aber sehr stark gekontert haben. Da hat man gemerkt, dass sie mental voll da sind und sich nicht einschüchtern lassen. Im letzten Viertel hätte es dann das 5. Foul gegen Chris Carter geben müssen, das aber nicht gepfiffen wurde – auch so etwas kann spielentscheidend sein. Aber man hat gesehen, was man mit Leidenschaft und Einsatzwillen gegen ein Team mit so einer Qualität und so viel Geld im Rücken erreichen kann. Am Ende hätten wir den Fans aber lieber auch noch zwei Punkte mit nach Hagen gebracht.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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