Phoenix Hagen gewinnt erstmals in Bonn

Mit einem wichtigen 92:80 (36:39)-Auswärtserfolg bei den Telekom Baskets Bonn verschaffte sich Phoenix Hagen Luft im Tabellenkeller der Basketball-Bundesliga. Vor 5.340 Zuschauern im Telekom Dome verteidigten die Gäste über fast die gesamten 40 Minuten stark und fanden nach dem Wechsel auch offensiv ihren Rhythmus.

Phoenix Hagen konnte nicht wie geplant auf Neuzugang Ray Turner zurückgreifen, der das Training am Donnerstag verletzt abbrechen musste. Ingo Freyer gab Niklas Geske neben David Bell, Larry Gordon, Urule Igbavboa und Keith Ramsey eine Chance in der Startformation. Bonn startete mit Eugene Lawrence, Benas Veikalas, Andrej Mangold, Angelo Caloiaro und Dirk Mädrich.

Bonn versuchte von Beginn an, den Größen- und Massenvorteil über Dirk Mädrich zu nutzen. Hagen verteidigte das jedoch gut und bekam so schnell Kontrolle über das Spiel. Die Gastgeber waren darum bemüht, mit Pressing das Hagener Tempospiel zu unterbinden. Phoenix entzog sich dem aber geschickt. Einige leichte Ballverluste und vergebene Korbleger der Mannschaft von Ingo Freyer ermöglichten es Bonn, auf 17:13 davonzuziehen (7.). Eine große Stärke an diesem Abend: Die Feuervögel behielten stets die Ruhe. Phoenix Hagen ging mit einem 24:21-Vorsprung ins zweite Viertel.

Beide Mannschaften hatten große Defizite bei den Distanzwürfen. Phoenix kam aber immer wieder gut zum Korb, sei es über die großen Spieler oder über Penetration. Ein Dilemma wurde nun aber schwerwiegender: Die Hagener brachten sich durch leichte Fehler in der Offensive um die Früchte ihrer guten Rebound- und Verteidigungsarbeit. In der Endphase der ersten Hälfte konnte Bonn das ausnutzen und mit einer 39:36-Führung in die Kabine gehen. Phoenix hatten zu diesem Zeitpunkt bereits elf Abschlüsse mehr als die Baskets zu verzeichnen und war auch beim Rebound leicht vorne (22:20).

Unmittelbar nach dem Wechsel belohnte sich Hagen dann für die große Aggressivität. Über starke Defense und Steals konnten die Gäste jetzt die gewünschten Schnellangriffe laufen. Keith Ramsey stellte das Ergebnis auf 53:46 für Phoenix. Dann folgte eine erste Schlüsselszene: Todd Brown, der mit zunehmender Spielzeit immer stärker wurde, blockte Tadas Klimavicius spektakulär und versenkte im Gegenzug den Dreier zum 61:52. Endlich hatte Phoenix nun auch offensiv seinen Rhythmus gefunden.

Unmittelbar zu Beginn des Schlussviertels nutzte Zamal Nixon einen weiteren Schnellangriff zum 65:55 (32.). Die Baskets versuchten, mit den beiden Aufbauspielern Eugene Lawrence und Mickey McConnell als Tandem mehr Kontrolle zu erlangen. Doch die Guards wirkten zunehmend ratlos gegen die beherzte Hagener Defensive. Obwohl Phoenix weiter hin und wieder leichte Punkte liegen ließ, machte es den Sack jetzt zu. Nixon traf aus der Halbdistanz zum 79:60 (36.). Die Hagener erlaubten sich im Anschluss zwar ein paar Konzentrationsfehler und auch die Bonner Dreierquote wurde jetzt besser, doch offensiv behielten die Feuervögel die Ruhe. Phoenix siegte mit 92:80.

Das Fazit:

Phoenix Hagen kurios: In eigener Halle noch sieglos, feierten die Westfalen im sechsten Auswärtsspiel den vierten Erfolg. Eine konzentrierte Defensivleistung sorgte dafür, dass Phoenix sich unter dem Korb Vorteile erkämpfen konnte (39:33 Rebounds). Mehr Rebounds und weniger Ballverluste brachten den Gästen stolze 18 Feldversuche mehr ein. Hagen wirkte insgesamt wacher und konnte das Spiel an sich reißen, als nach der Pause das Trio Zamal Nixon/David Bell/Todd Brown immer besser zur Geltung kam. Phoenix behielt über 40 Minuten die Nerven und fuhr einen im Schlussviertel ungefährdeten Sieg ein. Es war der erste Auswärtserfolg in Bonn überhaupt.

Die Trainerstimmen:

Mathias Fischer: „Der Sieg von Phoenix Hagen ist heute absolut verdient. Wir waren in fast allen Bereichen unterlegen und haben uns vor allem nach dem Seitenwechsel zu viele Ballverluste geleistet. Dies ist eine böse Niederlage, bei der wir uns in vielen Belangen an die eigene Nase fassen müssen. Statt den Ball laufen zu lassen, haben wir viele Dinge erzwungen und in der Verteidigung Hagens Penetration zu wenig kontrolliert.“

Ingo Freyer: „Dank dieses Sieges haben wir jetzt wieder Blickkontakt zum Mittelfeld. Das zweite Viertel war nicht so doll, dafür hat die Körpersprache nach der Pause gestimmt. Das haben wir weit ins letzte Viertel getragen, ehe Bonn noch einmal verkürzen konnte – da haben wir noch einmal gewackelt. Wir haben im dritten Viertel sehr stark verteidigt und über weite Strecken unser Ziel erreicht, den Bonnern die Dreier wegzunehmen. Es war wichtig für uns, dass wir zu jedem Zeitpunkt im Spiel geblieben sind.“

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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