Trotz Niederlage: Phoenix Hagen verlässt Bamberg erhobenen Hauptes

Phoenix Hagen hat die Basketball-Bundesliga-Playoffs nicht nur erreicht, sondern ist dort längst angekommen. In einem turbulenten und leidenschaftlich geführten Duell unterlagen die Feuervögel im dritten Spiel der Viertelfinalserie beim Deutschen Meister Brose Baskets mit 94:104 (55:61). Bamberg führt in der Serie „Best-of-Five“ nun mit 2:1. Am Mittwoch geht es in der Enervie-Arena weiter. Sprungball ist um 20.20 Uhr. SPORT1 überträgt live.
Wer hätte das gedacht? Die Serie zwischen dem Ersten und dem Achten ist ein echtes Highlight im Viertelfinale. Vor 6.800 Zuschauern in der ausverkauften Stechert Arena begannen die Hagener überaus selbstbewusst und zwangen den Gastgebern ihr schnelles Spiel auf. Bamberg bekam gegen das Doppeln der Gäste zwar immer wieder die Schützen frei, hatte aber erneut Probleme beim Ballvortrag. Davin White brachte Phoenix per Dreier mit 14:10 in Führung. Doch die Mannschaft von Ingo Freyer überzeugte vor allem beim aggressiven Attackieren des Korbes. Durch gute Distanzwürfe hielten die Baskets dagegen. Nach zehn Minuten stand es 27:27.
Mit Abschluss des ersten Abschnitts kam es zu einer verhängnisvollen Szene. Nach einer Rangelei wurden Mark Dorris, Bernd Kruel und Max Kramer von den Schiedsrichtern disqualifiziert. Während ein Viertel des Hagener Kaders die Halle verlassen musste, nutzte Bamberg die Gunst der Stunde zu einem 13:0-Lauf (40:27, 13.). Aber die Hagener fanden ihren Mut wieder, übten weiter großen Druck aus und fanden so ins Spiel zurück. Dino Gregory verkürzte per Dunking auf 45:38 (16.). Dann kam die Sekunde des Adam Hess: Der Hagener Forward wurde beim erfolgreichen Dreier gefoult und bekam gleich drei zusätzliche Freiwürfe, weil ein Technisches Foul gegen die Bamberger Bank verhängt wurde. Hagen kam so auf 48:44 heran und verkürzte durch einen weiteren Dunking von Gregory anschließend sogar auf 48:46 (17.). Während Bamberg nun auf den starken Sharrod Ford setzte, hielt Phoenix das Tempo weiter hoch und ging mit einem respektablem 55:61-Rückstand in die Kabine.
Adam Hess verkürzte unmittelbar nach Wiederbeginn auf 61:58. Doch Bamberg, das nun erstmals in dieser Serie Center A.J. Ogilvy aufs Feld schickte, spielte jetzt sehr geduldig. Gegen den Hagener Druck brachten die Baskets den Ball unter den Korb, von wo aus sie immer wieder ihre Schützen fanden. Casey Jacobsen lief heiß und sorgte mit drei Dreiern kurz nacheinander für einen 75:62-Vorsprung seiner Bamberger. Langsam machte sich der dünne Kader der Feuervögel bemerkbar, zumal mit David Bell auch der erste Spieler in Foul-Trouble kam (27.). Gegen die intensivere Bamberger Verteidigung produzierten die müder werdenden Gäste etliche Ballverluste. Bostjan Nachbar traf per Dreier zum 88:67 (29.) und stellte die Zeichen auf Sieg für die Brose Baskets.
Mit einem 92:71 ging es ins letzte Viertel. Mit einer Zonenverteidigung irritierten die Hagener nun die Gastgeber. Die Mannschaft von Ingo Freyer bekam noch einmal die zweite (oder vielleicht auch schon dritte) Luft: Ein Dreier von Adam Hess brachte Phoenix wieder auf 95:84 heran (35.)! Über Sharrod Ford, der unter dem Korb punktete, bekamen die Bamberger die Sache gegen die tapferen Gäste aber wieder unter Kontrolle. Mit großem Willen kämpften die Hagener aber bis zur Schlusssirene und erreichten so ein – insbesondere unter den personellen Umständen – gutes Endergebnis von 94:104. Letztendlich sahen die Hagener nicht nur kämpferisch, sondern auch statistisch gut aus. Die starke Performance der Bamberger von der Dreipunktelinie (17 von 40) und die eigene dünne Personaldecke machten den Unterschied. Mit einem Sieg am Mittwoch könnten die Bamberger den Einzug ins Halbfinale gegen Bayern München (3:0 gegen ALBA BERLIN) perfekt machen, während Phoenix Hagen Spiel fünf am kommenden Sonntag anpeilt.

Autor:

Stephan Faber aus Iserlohn

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