Feuerwehr Herdecke zieht Bilanz
Jahresdienstbesprechung: Feuerwehr bricht im Jahr 2018 Einsatzrekord mit 546 Einsätzen

Die Feuerwehr Herdecke verzeichnete 2018 einen Einsatzrekord und muss 2019 nutzen, um auch an sich selbst zu arbeiten: Es fehlen 40 Einsatzkräfte und der Brandschutz in der eigenen Wache ist nicht ideal. | Foto: Feuerwehr Herdecke
  • Die Feuerwehr Herdecke verzeichnete 2018 einen Einsatzrekord und muss 2019 nutzen, um auch an sich selbst zu arbeiten: Es fehlen 40 Einsatzkräfte und der Brandschutz in der eigenen Wache ist nicht ideal.
  • Foto: Feuerwehr Herdecke
  • hochgeladen von Lokalkompass Hagen

Die traditionelle Jahresdienstbesprechung der Freiw. Feuerwehr Herdecke fand am Freitag im Schulungsraum der Wache statt. Neben den Kameraden waren auch Gäste aus Politik, Verwaltung und befreundeten Hilfsorganisationen anwesend.

Die stellvertretende Bürgermeisterin Karin Striepen überbrachte die Grüße und den Dank von Rat und Verwaltung für die ehrenamtlichen Einsatzkräfte. Immerhin wurde im letzten Jahr 546 Einsätze gefahren. 121 Einsätze mehr als im Vorjahr und Zehnjahresrekord.
Der Kreisbrandmeister Rolf-Erich Rehm danke den Einsatzkräften ebenfalls und berichtete über die Planungen des Gefahrenabwehrzentrums. Hier sollen Leitstelle, Kreisfeuerwehrzentrale mit Ausbildungsmöglichkeiten zentral und zeitgemäß zusammengefasst werden. Die Wichtigkeit und Notwendigkeit des Zentrums machte der Leiter der Feuerwehr, Hans-Jörg Möller, deutlich. Alle Kreisfeuerwehren profitieren hiervon. „Ohne ein modernes und funktionierendes Gefahrenabwehrzentrum mit integrierter Leitstelle kann ein guter Brand- und Katastrophenschutz im Kreis und aber auch in einer Gemeinde nicht dauerhaft funktionieren“, so Möller. Er forderte die Politik auf das „richtige Segel“ zu setzen und das Gefahrenabwehrzentrum endlich zu errichten.

Brandschutz im eigenen Haus muss verbessert werden 

Der Leiter der Feuerwehr machte zudem auf örtliche Defizite aufmerksam: So ist die einzige im Stadtgebiet befindliche Feuerwache (nicht ständig besetzt) vor Brandgefahren nicht geschützt. Hier gibt es keine Brandmeldeanlage. Anhand eines Beispiels aus Saarbrücken, wo eine Feuerwache ausgebrannt ist, machte er auf die durchaus mögliche Gefahr aufmerksam. In Herdecke hatte es in den letzten Jahren, bedingt durch technische Defekte, schon Kleinbrände gegeben. Die wurden durch Zufall früh erkannt und gebannt. Der Nutzungsausfall und der hohe Sachschaden bei einem Brandereignis im eigenen Haus wäre für alle Beteiligten fatal. Die Beschaffung von Feuerfahrzeuge dauert etwa zwei Jahre. Auch Änderungen und Erweiterungen an am Gebäude müssen dringend vorgenommen werden. Es fehlen mindestens vier Einstellplätze für Feuerwehrfahrzeuge, es fehlen Lagermöglichkeiten, es fehlt eine Klimaanlage um die sensible Technik zu schützen und es fehlen Parkplätze für Einsatzkräfte. Möller stellte dar, dass dies der Politik und Verwaltung seit längerem bekannt sei. Es wurden Gespräche geführt, jedoch fragte er nach der Umsetzung der Maßnahmen. „Die Zeit der der Findungsphase ist vorbei. Wir als Feuerwehr fordern die Politik und Verwaltung auf, die Probleme endlich anzupacken. Schützen Sie Ihr Feuerwehrhaus, schützen Sie ihre ehrenamtlichen Feuerwehrleute. Schützen, sorgen und erhalten Sie die so wichtige Freiwillige Feuerwehr der Stadt Herdecke“, so Hans Jörg Möller. Die anwesenden Feuerwehrangehörigen bestätigten diese Aussage mit deutlichem Applaus.
Der stellv. Leiter der Feuerwehr Bernd Elberfeld blickte in seinem Vortrag auf das Einsatzjahr 2018 zurück. 252 Hilfeleistungen, 74 Brände, 92 blinde Alarme, 4 böswillige Alarme, 50 ABC Einsätze und 74 sonstige Einsätze mussten bewältigt werden. Insgesamt wurden 5.372 Stunden abgeleistet. 63 Personen wurden leicht, 10 schwerverletzt. 10-mal erkannte ein Heimrauchmelder frühzeitig ein Brandereignis. 55 Personen hat die Feuerwehr gerettet. Größere Ereignisse waren das Sturmtief im Januar, der Brand eines Gebäudes am Appelsiepen, der Brand bei einem örtlichen Abfallentsorger und auch der Waldbrand am Herrentisch während der heißen Sommertemperaturen.
Christian Arndt, ebenfalls stellv. Leiter der Feuerwehr, stellte das erfolgreiche Werbekonzept der Feuerwehr vor. So wurden im vergangenen Jahr 15 Personen für die Feuerwehr geworben. Im Stadtgebiet wird derzeit ordentlich Werbung für die Feuerwehr gemacht. Immerhin fehlen noch 40 Kräfte. So wurden zusammen mit der Stadtverwaltung u.a. eine Kehrmaschine, ein Müllwagen und ein großes Löschfahrzeug mit Werbung für die Feuerwehr versehen. Für die Öffentlichkeitsarbeit wurden fast 2.000 Stunden aufgebracht. Für die wichtige Brandschutzerziehung waren es 250 Stunden. So wurden 465 Kinder und Jugendliche aus Kindertageseinrichtungen, Grundschulen und weiterführenden Schulen über das richtige Brandschutzverhalten geschult. „Mit der Realschule wurde eine Feuerwehr Arbeitsgemeinschaft (die Zweite) durchgeführt. Dies war sehr zeitintensiv und anstrengend. Am Ende sind vier von den neun Jugendlichen in die Feuerwehr eingetreten. Dies soll auch 2019, vielleicht auch ergänzt mit dem Gymnasium, fortgesetzt werden“, so Arndt.

Ehrungen für langjährige Mitgliedschaft

Zum Schluss standen Ehrungen und Beförderungen auf der Tagesordnung. Ein halbes Jahrhundert sind Bernhard Brandenstein und Horst Wilke in der Freiw. Feuerwehr. Für diese Lebensleistung wurden sie geehrt. Arnd Langohr ist seit 35 Jahren bei der Feuerwehr und wurde von Vize Bürgermeisterin Karin Striepen mit dem Feuerwehrehrenzeichen in Gold ausgezeichnet. Tobias Brüggemann und Jochen Husberg sind 25 Jahre dabei und erhielten das Feuerwehrehrenzeichen in Silber.

Beförderungen und Funktionen

Zu Feuerwehrmänner (-frauen) wurden befördert: Jonas Berneburg, Ilka Fischer, Kristina Freesemann, Joshua Kleine, Melanie Kühne, Alexandra Lagemann, Marie Müllers, Vivien Voigt, Niklas Wierling, Felix Zumvenne und Till Passarek. Zu Oberfeuerwehrmänner (-frauen): Vanessa Strauß, Dustin Möller, Michel Müllers, Luka Steincamp, Nils Thelen und Tobia Voigt. Nach bestandenem Führungslehrgang wurde Alfred Tautz zum Brandmeister befördert und zum stellv. Einheitsführer ernannt. Brandmeister Philipp Söhnlein wurde ebenfalls zum stellv. Einheitsführer ernannt. Jochen Husberg und Clemens von Studnitz wurden zum Oberbrandmeister befördert.
Fabian Westerhoff wurde zum Hauptbrandmeister befördert. Leider muss Westerhoff die Funktion des Stadtjugendfeuerwehrwartes aus beruflichen Gründen niederlegen. Von seinen Jugendlichen und Betreuern erhielt er ein Abschiedsgeschenk. Chef Hans-Jörg Möller war mit seinen Leistungen immer sehr zufrieden. Daher bedauert er diesen Entschluss sehr. Sein Nachfolger als Stadtjugendfeuerwehrwart wird Brandinspektor Till Michael Tillmanns (zuvor Stellvertreter) und seine neue Stellvertreterin Unterbrandmeisterin Jasmin Langohr. Weiterer Stellvertreter bleibt in der wichtigen Jugendarbeit Oberbrandmeister Frank Lenz.
Weitere Auszeichnungen gab es noch für zehnjährige Mitgliedschaft. Auch die zahlreichen Kameraden, die ein Sport- oder Schwimmabzeichen abgelegt hatten, wurden dafür von der Wehrführung geehrt.

Autor:

Lokalkompass Hagen aus Hagen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

24 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.