„Botschafter“ setzen sich für Verständigung ein

Modellprojekt der eSw Ev. Schülerinnen- und Schülerarbeit bildet Jugendliche verschiedener Herkunft zu interreligiösen Workshopleitern aus

„Unsere Jugendlichen wollten weiter machen und selbst Verantwortung übernehmen, ganz im Sinne der eSw“, beschreibt Paul Gaffron, Leiter der eSw den Impuls zum neuen Modellprojekt „Botschafter für Frieden und Verständigung“, das vor kurzem in der Jugendbildungsstätte angelaufen ist. Zur Erläuterung: Im September hatte die eSw das Projekt „Hinterm Horizont“ mit 60 Jugendlichen abgeschlossen, viele davon mit Migrationshintergrund. Dort hatten sich die junge Leute zwischen 13 und 20 Jahren über einen Zeitraum von 9 Monaten intensiv mit verschiedenen Religionen und Kulturen auseinander gesetzt. Dabei entstand ein Musical, das zwischen Mai und September mehrfach in Hagen, Marl und Dortmund aufgeführt wurde - ein voller Erfolg für eSw wie Teilnehmende.
Doch wie sollte es nach Projektende weiter gehen? Die Beteiligten setzten sich zusammen und planten ein Nachfolgeprojekt - die „Botschafter“. Dort werden die „Hinterm Horizont“ – Aktiven qualifiziert, zukünftig eigene interreligiöse und interkulturelle Workshops in Schulen und Jugendeinrichtungen durchzuführen, in deren Rahmen sie die Idee eines friedlichen und respektvollen Zusammenlebens weiter tragen. „Wir freuen uns, dass darunter wieder viele Jugendliche verschiedener Religionszugehörigkeiten und Schulformen sind“, so Paul Gaffron. Von der befürchteten „Nullbockmentalität“ der Schülerinnen und Schüler kann also keine Rede sein, stehen doch auch bei diesem Projekt wieder Wochenendseminare und viele Nachmittagstermine an, die die Jugendlichen in ihrer Freizeit besuchen.
In diesem Jahr werden zunächst 15 Teilnehmende an 2 Wochenenden fit gemacht, interkulturelle und interreligiöse Themen zu vermitteln. Dazu gehört auch, mit Jugendgruppen über religiös und kulturell bedingten Rassismen und Diskriminierungen diskutieren und in Workshops Lösungsansätze erarbeiten zu können.
„Es geht auch darum, die Einmaligkeit der religiösen und weltanschaulichen Identität eines jeden Menschen bewusst machen“, erläutern die beiden Projektleiter Gandhi Chahine und Dirk Schubert das Konzept.
2013 gehen die Beiden mit den Teilnehmenden in die Praxis: In einer Intensivwoche begleiten sie die jungen Workshopleiter. Deren Aufgabe besteht dann darin, 60 Jugendliche verschiedener Schultypen in das schwierige Thema einzuführen. In dieser Woche entsteht ein Musiktheaterstück, das von der gesamten Gruppe in der Schule aufgeführt wird. Aus den Intensivworkshops sollen dann wiederum 15-20 neue Jugendliche mit und ohne Migrationshintergrund gewonnen werden, die sich ebenfalls zu „Botschaftern“ ausbilden lassen.
„Wir wollen, dass die Jugendlichen Erfahrungen und Überzeugungen direkt anderen Jugendlichen vermitteln - und die „Neuen“ ebenfalls zum interreligiösen und kulturellen Engagement motivieren“, so Schubert und Chahine. Vielleicht kann ihr Konzept ja an den Erfolg von „Hinterm Horizont“ anknüpfen. Eine Abschlussarbeit über das Vorgängerprojekt die z.Z. an der Universität in Hannover erstellt wird, hat in ganz Deutschland bisher kein anderes Projekt zum interreligiösen Dialog entdecken können, das in dieser erfolgreichen künstlerisch-kreativen Form Jugendliche an den interreligiösen Dialog heranführt. Darauf lässt sich aufbauen…

Foto:Marc Manke

Autor:

Kristina Piepenstock-Sladek aus Hagen

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