*Von Christo bis Kiefer - Pablo Picasso und das Mittelmeer*

Foto: Kunstmuseum Pablo Picasso
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Vom 02. Juni - 01. Oktober 2017 zeigt das Kunstmuseum Pablo Picasso die Doppelausstellung: " Von Christio bis Kiefer - Pablo Picasso und das Mittelmeer".

"Von Christo bis Kiefer"

Mit rund 100 Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Zeichnungen, Video- und Soundinstallationen umfasst die Ausstellung „Von Christo bis Kiefer“ entscheidende zeitgenössische Positionen der letzten 50 Jahre. Künstler wie Nan Goldin, Cy Twombly, On Kawara, Ellsworth Kelly, Denis Oppenheim, Richard Long, Louise Lawler u.a. stehen beispielhaft für das gute Gespür des Sammlers Yvon Lambert, der die Werke beginnend in den 1960erJahren in einer einzigartigen Kollektion zusammentrug, die nie zuvor in Deutschland ausgestellt wurde. Durch seine Arbeit wurden die damals noch jungen Kunstrichtungen Minimal Art, Land Art und Konzeptkunst in Europa bekannt und etabliert.

Die Ausstellung stellt konzeptorische Wortspiele und Skizzen von Bruce Nauman neben die reduzierten Werke von Carl Andre und Sol LeWitt. Jean-Michel Basquiats an Graffitis erinnernde Gemälde treffen auf Werke von Cy Twombly und Anselm Kiefer und den unkonventionellen Materialmix und Figurenstil von Julian Schnabel.

Unverkennbar wird der Bogen zu den vielen Künstlern gespannt, die bereits an den Skulptur Projekten Münster der vergangenen Jahrzehnte teilgenommen haben, darunter Carl Andre, Douglas Gordon, Jenny Holzer, Sol LeWitt, Richard Long und Bruce Nauman. Das Werk „Pure Consciousness“ des japanischen Künstlers On Kawara bildet als "Satellitenprojekt" eine offizielle Station der Skulptur Projekte im Eingangsfoyer des Picasso-Museums.

"Pablo Picasso und das Mittelmeer"
Picassos künstlerisches Schaffen war zeitlebens eng mit der Kultur des Mittelmeerraumes verbunden. Mit rund 40 Radierungen, Malerbüchern, Lithografien, Linolschnitten, Gemälden und Keramiken aus den Sammlungen des Kunstmuseum Pablo Picasso Münster spiegelt die Ausstellung die verschiedenen Mentalitäten und Einflüsse des Mittelmeerraumes im Werk des Spaniers.

Picasso wurde 1881 an der westlichen Mittelmeerküste an der Costa del Sol in Málaga geboren. Die andalusische Hafenstadt steht beispielhaft für die kulturelle Vielfalt des Mittelmeerraumes: Von den Phöniziern gegründet, später Teil des Römischen Imperiums, im 8. Jahrhundert von den Mauren eingenommen und im Zuge der Reconquista Ende des 15. Jahrhunderts durch katholische Könige zurückerobert, bildet Málaga einen Schmelztiegel der Kulturen, in dem sich antike, christliche und islamische Einflüsse überlagern, befruchten und ergänzen. In diesem Zusammenhang charakterisierte der mit Picasso befreundete Dichter Guillaume Apollinaire den spanischen Maler als „römisch im Geiste und arabisch im Rhythmus“.

Um die Jahrhundertwende zog Picasso nach Barcelona, dessen Architektur, Literatur und Bildende Kunst vom „Modernisme“ bestimmt wurde, einer spezifisch katalanischen Ausprägung des Jugendstils. Picasso trat mit einer Vielzahl von Künstlern in Kontakt und erhielt im berühmten Künstlercafé „Els Quatre Gats“ (Die vier Katzen) seine erste Einzelausstellung.

Picassos Italienreise im Jahr 1917 markierte den Beginn seiner intensiven künstlerischen Beschäftigung mit der Antike, bei der er sich von antiken Ausgrabungsstätten ebenso beeinflussen ließ wie von Motiven der griechisch-römischen Mythologie. Die Ergebnisse dieses Schaffens dokumentiert die Ausstellung mit „Ovids Metamorphosen“ und verschiedenen Minotaurus-Darstellungen aus seiner berühmten Radierfolge Suite Vollard.

Zwischen 1919 und 1939 verbrachte Picasso nahezu jeden Sommer an der Côte d’Azur, bevor er ab der Nachkriegszeit seinen Lebensmittelpunkt endgültig an die südfranzösische Mittelmeerküste verlegte. In seinen Ateliers in Vallauris und Cannes erschuf er ein von heiterer Lebensfreude geprägtes Spätwerk, dessen Bildwelten eine mediterrane Idylle beschreiben. Die Ausstellung verdeutlicht diese Schaffensphase mit Keramiktellern- und Vasen, Farblinolschnitten und Lithografien wie die „Zwei Frauen am Strand“ (1956).

Aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums von Picassos Italienreise im Jahr 1917 wird Picassos Auseinandersetzung mit der Kunst und Kultur des Mittelmeerraumes in über 40 Ausstellungen in sieben verschiedenen Ländern zelebriert. Zu den teilnehmenden Museen gehören neben den Picasso-Museen in Paris, Antibes, Barcelona und Málaga auch das Musé Mohammed VI in Rabat, das Benaki Museum in Athen und das MuCEM in Marseille. Münster reiht sich mit dieser thematischen Eigenbestandsausstellung in die internationalen Feierlichkeiten zu diesem Jubiläum ein.

Ausstellungstrailer "Von Christo bis Kiefer - Die Collection Lambert, Avignon":
https://www.youtube.com/watch?v=N2VVBN2oxyo

Quelle: Kunstmuseum Pablo Picasso
Fotos: ebenda

Autor:

Carmen Harms aus Hagen

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