2. Handball-Bundesliga: Vfl Eintracht Hagen gewinnt 20:18 gegen Rimpar

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Der Vfl Eintracht Hagen gewinnt 20:18 gegen die DJK Rimpar Wölfe.

Eintracht Hagen – DJK Wölfe Rimpar 20:18 (12:10)

„Glückwunsch zum Sieg. Aber warum habt Ihr nur eine Halbzeit gespielt?“ So, oder so ähnlich lasen sich viele Gratulationsnachrichten, die bei den Zweitliga-Handballern des VfL Eintracht Hagen nach ihrem Heimsieg über den Vorjahres-Fünften DJK Wölfe Rimpar eingingen. Doch wer denkt, dass die geringe Zahl an geworfenen Toren gegen ein herausragendes Spiel spricht, der sollte sich täuschen, denn die Partie hatte alles, was den Sport ausmacht. So bekamen die 500 Zuschauer in der Enervie Arena nicht nur eine extrem spannende und von hohem physischen Einsatz geprägte Partie geboten, sondern auch unzählige spektakuläre Aktionen, speziell in der Defensivarbeit. Dass die beiden herausragenden Akteure beider Mannschaften ihren Platz zwischen den Pfosten hatten, ist also wenig verwunderlich. Satte 19 Paraden sammelte Wölfe-Keeper Max Brustmann, doch wie schon in der Vorwoche beim Sieg gegen den TV Emsdetten war ein Akteur noch stärker: Tobias Mahncke spielte wie entfesselt, sagenhafte 24 gehaltene Bälle standen am Ende auf seinem Konto. Damit stach er aus einer geschlossen starken Mannschaftsleistung der Grün-Gelben heraus.

Bereits nach knapp sieben gespielten Minuten zeichnete sich ab welchen Verlauf die Partie nehmen sollte, als Fannar Þór Friðgeirsson endlich den ersten Treffer für die Hausherren erzielte, der aber gleichzeitig den Ausgleich bedeutete. Bis zum 7:7 verlief die Partie ausgeglichen, dann gelang es dem VfL erstmals sich dauerhaft abzusetzen und somit auch einen Zwei-Tore-Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen. Nach dem Seitenwechsel begann für Trainer Lars Hepp dann die „emotionale Achterbahnfahrt“, von der er nach dem Schlusspfiff sprach. Angeführt von Abwehrchef Pavel Prokopec und von einem sich nochmals steigernden Mahncke machten die Grün-Gelben hinten komplett dicht, ließen erst nach 43 Minuten und 25 Sekunden den ersten Treffer der Gäste im zweiten Abschnitt zu, während sie selbst fünf Tore draufgelegt hatten. Alles roch also nach einem Kantersieg, doch weit gefehlt. Dem VfL fehlten nun die Ideen, Rimpar stellte in Angriff und Abwehr um – mit Erfolg. Die Wölfe holten Tor um Tor auf, waren beim 17:16 (55.) drauf und dran das Spiel zu kippen. Doch eine überfällige Zeitstrafe gegen Schmitt und eine rote Karte gegen Basti Kraus nach Foulspiel an Matthias Aschenbroich verschafften den Hagenern die nötige Luft zum atmen und um die Partie nach Hause zu schaukeln. Kurios: Nach einem ungeahndeten Ellbogenhieb von Stefan Schmitt (50.) musste Dragan Tubic mit blutüberströmtem Gesicht das Feld verlassen. Doch der Serbe machte direkt unmissverständlich klar, dass er die Partie zu Ende spielen würde – und lief nur wenige Minuten später mit einem stark umwickelten Kopf wieder auf. Erst nach dem Schlusspfiff ging es ins Krankenhaus, wo die Verletzung mit sieben Stichen genäht wurde.

Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Hepp beeindruckt ob der tollen Vorstellung seiner Farben, unterstrich die geschlossen starke Mannschaftsleistung, aus der er Mahncke und Kreisläufer Thomas Rink hervorhob. Der Zwei-Meter-Mann kam nach der Pause für den guten Julian Renninger in die Partie, machte gemeinsam mit Prokopec die Mitte dicht und erzielte obendrein seine ersten drei Treffer in Deutschlands zweithöchster Spielklasse. Trotz aller Euphorie über die zwei Punkte will man in Hagen auch nicht alles zu Gold machen, was glänzt. Denn die zehnminütige Schwächephase im zweiten Abschnitt sorgte dafür, dass die Partie nochmals auf Messers Schneide stand. Dabei war Hepp nicht einmal die deutlich höhere Erfolgsquote der Gäste nach deren Umstellung in der Offensive ein Dorn im Auge, sondern vielmehr der Mangel an eigenen Lösungen. In dieser Phase ging auch etwas die überlegte Spielsteuerung abhanden, hier hätte der zuletzt starke Simon Ciupinski sicherlich für Entlastung für Friðgeirsson sorgen können, der zwar eine starke Leistung zeigte, aber auch sehr viel Kraft in der Abwehrarbeit gegen Rimpars besten Torschützen Steffen Kaufmann ließ, der es nur auf einen Treffer brachte – doch Ciupinski war wegen einer Viruserkrankung zu geschwächt. Abschließend bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Heimspiel mehr als 500 Zuschauer Spitzenhandball in der Enervie Arena genießen.

Eintracht: Mahncke (24/1 Paraden), Müller (bei einem Siebenmeter); Friðgeirsson (4), Tubic, Schneider (3), Rink (3), Renninger, Strohl, Aschenbroich (3), Reinarz, Kraus, Ciupinski (n.e.), Prokopec (6/6), von Boenigk (1).

Wölfe: Madert (n.e.), Brustmann (19/1 Paraden); L. Spieß (1), Kraus (2), Schmitt (1), Schömig (4/3), Bötsch (2), Schäffer (1), Kaufmann (1), Bauer, T. Spieß, Winkler (2), Brielmeier (2), Sauer (2). (Text VFL Eintracht Hagen)

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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