DHB Pokal: VFL Eintracht Hagen gegen Leipzig großer Kampf

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DHB-Pokal, 1. Runde: VfL Eintracht Hagen – SC DHfK 27:29 (13:13)

Rund 1.100 Besucher, dazu zwei Spiele, die schlichtweg als überragende
Werbung für den Handballsport angesehen werden müssen – bei den
Verantwortlichen des Zweitligisten VfL Eintracht Hagen gab es nach dem
ersten Tag des Turnieres in der ersten Runde des DHB-Pokals
verständlicherweise beinahe ausschließlich zufriedene Gesichter zu sehen.
Für einen kurzen Moment bildete Cheftrainer Niels Pfannenschmidt die
Ausnahme, als er bekannte, dass er zu sehr Sportler ist, als dass nicht doch
etwas Enttäuschung über die verpasste Sensation im Kracher gegen den
Erstligisten SC DHfK Leipzig mitschwingt. Doch postwendend schloss er „ein
Riesen-Kompliment an die Mannschaft“ an, die über weite Strecken
herausragenden Handball in Angriff wie Defensive zeigte, und dafür auch weit
nach Spielschluss noch „Hagen“-Sprechchöre erntete.

Bestens eingestellt präsentierten sich die Grün-Gelben von der ersten
Sekunde an, zogen den Leipzigern so oft den Zahn. Dies führte dazu, dass
sich keine der Mannschaften in den ersten 30 Minuten um mehr als einen
Treffer absetzte. Der zweite Abschnitt schrieb dann ein anderes Drehbuch:
Erst legten die Gastgeber beim 17:14 des unglaublich aktiven Bartosz Konitz
drei Treffer vor (37.), ehe sie sich kurze Zeit später selbst beim 19:23
(46.) einem Vier-Tore-Rückstand gegenüber sahen. Wer nun dachte, die viel
zitierte Messe sei gelesen, sah sich getäuscht: Hagen verkürzte Treffer um
Treffer, verpasste beim 23:23 (51.) bei einem missglückten Kempa von Dragan
Tubic nach Zuspiel von Kapitän Sebastian Schneider die neuerliche Führung.
Ausgelassene Chancen wie diese – in der Schlussphase ließ der VfL noch einen
Gegenstoß und einen Siebenmeter liegen – sollten sich trotz einer
25:23-Führung am Ende rächen. Zwei Mal hatte dien Eintracht noch die Chance
in den letzten Minuten die Führung zu übernehmen, dazu zwei weitere
Gelegenheiten, noch einmal auszugleichen – es sollte am Ende einfach nicht
sein.

„Für uns war es wichtig, dass eine Entwicklung zu erkennen ist. Wie haben
jetzt einen Schritt, ein richtig gutes Spiel gemacht“, bilanzierte
Pfannenschmidt, der seinen Farben ein Kompliment dafür machte, dass sie
vorne wie hinten immer wieder „eine Lösung“ fand. DHfK-Coach Andre Habe
betonte, dass seine Mannen den Gegner „definitiv nicht auf die leichte
Schulter genommen“ haben. Vielmehr hob er hervor, dass „wir gut vorbereitet
waren. Wir wussten, was auf uns zukommt – eine unangenehme Abwehr und ein
sehr disziplinierter Angriff. Das wird Hagen sehr helfen, in der zweiten
Liga zu bestehen.“

VfL: Mahncke, Jerkovic; Lindner, Kress (3), Tubic (5/2), Pröhl (3),
Schneider (2), Fauteck, Renninger (4), Konitz (6), König, Saborowski,
Gaubatz, Mestrum (1), von Boenigk (3).

SC DHfK: Vortmann, Putera; Jurdsz, Krzikalla (1), Binder (8), Janke (2),
Pieczkowski (2), Kunkel (1/1), Roscheck, Weber (7/2), Rivesjoe, Strosack
(5), Meschke, Milosevic (3).

In der ersten Begegnung des Tages bekamen die Zuschauer in der Enervie Arena
einen echten Krimi zu sehen. Erst nach Verlängerung setzte sich der
favorisierte Zweitligist ASV Hamm-Westfalen gegen den Nord-Drittligisten
Handball Sportverein Hamburg durch.

Handball Sportverein Hamburg – ASV Hamm-Westfalen 32:33 (30:30, 27:27,
14:12)

Gleich von Beginn an entwickelte sich eine rassige Partie zwischen zwei
Mannschaften auf Augenhöhe. Zunächst war es die klassentiefere Mannschaft,
die immer wieder Tore vorlegte und folgerichtig in der 5. Minute 3:1 führte.
Dann drehte der Hagener Zweitliga-Nachbar auf und legte selbst bis zur 11.
Minute beim Zwischenstand von 6:4 zwei Treffer vor. Die Elbestädter ließen
aber keineswegs locker, sondern steigerten sich in Offensive und Defensive
deutlich, was auch zu der verdienten Pausenführung führte. Der einzige
Vorwurf, den sich die Mannschaft von Weltmeister Torsten Jansen gefallen
lassen musste war, dass sie nicht deutlicher in Front lag.

Nach dem Seitenwechsel bot sich den Zuschauern das gleiche Bild, ehe Hamm
zusehends aufwachte und mit dem 21:21 des neunfachen Torschützen Vyron
Papadopoulos erstmals in Hälfte zwei ausglich. In der Folge war der
Zweitligist an der Reihe, vorzulegen. Die Hansestädter wehrten sich
allerdings weiter wacker – und wurden in der packenden Schlussphase mit
einem kuriosen Treffer zum Ausgleich belohnt: Der bärenstarke Lukas
Ossenkopp handelte drei Sekunden vor dem Ende gedankenschnell, als die
Partie schon für den ASV entschieden schien – und wuchtete einen Einwurf (!)
aus etwa 20 Metern Entfernung per Aufsetzer zum Ausgleich in den Kasten. In
der Verlängerung wogte die Partie Hin und Her – mit dem glücklicheren Ende
für den ASV.

„Wir haben ein Spiel zwei gleichwertiger Mannschaften gesehen, Hamm hatte
das glücklichere Ende für sich. So möchte ich das kurz und knapp
zusammenfassen“, analysierte Jansen.

HSVH: Kokoszka, Plaue; Schröder (1), Tissier, Lackovic (1), Fuchs (8/1),
Ossenkopp (8/3), Axmann, Kohnagel, Forstbauer (10), Rix (1), Mehrkens (2),
Kleineidam (1), Maciejewski, Herbst.

ASV: Storbeck, Lorger; Blome (1), Huesmann (3/2), Brosch (2), Fuchs,
Friðgeirsson (1), Schwabe, Krieg (3), Gudat (1), Fels, Papadopulos (9/5),
Zinthel (1), Possehl (7), Neuhold (5), Klusemann.

Autor:

Kai-Uwe Hagemann aus Hagen

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