Das Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht den Verkehrsunfallbericht 2018
In Haltern kracht es viel häufiger als im Kreis

Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist in Haltern um 24 Prozent von 917 (2017) auf 1138 gestiegen. Foto: Bludau (Archiv)
  • Die Anzahl der Verkehrsunfälle ist in Haltern um 24 Prozent von 917 (2017) auf 1138 gestiegen. Foto: Bludau (Archiv)
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Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr ist ein wesentliches Ziel der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit. Diese umfasst sowohl präventive, repressive wie auch öffentlichkeitswirksame Maßnahmen. "Die Sicherheit im Straßenverkehr ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Dabei arbeiten wir eng und zielorientiert mit unseren Kooperationspartnern wie den Kommunen, Verbänden und Schulen zusammen, um für mehr Sicherheit auf den Straßen des Kreises Recklinghausen zu sorgen", betont Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen anlässlich der Veröffentlichung des Verkehrsunfallberichtes 2018.

Die Unfallentwicklung im Kreis: Im Jahr 2018 sind beim Polizeipräsidium Recklinghausen 22.612 Verkehrsunfälle aufgenommen worden. Die Unfallzahlen sind im Vergleich zum Vorjahr leicht um 4 % gestiegen (2017 = 21.684). Die Zahlen in Haltern am See sprechen allerdings ein völlig andere Sprache. Hier ist die Anzahl der Verkehrsunfälle um 24 Prozent von 917 (2017) auf 1138 gestiegen. Aber auch in der Seestadt waren Fehler beim Abbiegen und Wenden  mit einem Anteil von über 42 Prozent die häufigste Hauptunfallursache bei den Unfällen mit schwerwiegenden Folgen. Bei etwa jedem 7. Verkehrsunfall waren Vorfahrtsverstöße und Missachtungen des Vorranges ausschlaggebend. Die Geschwindigkeit spielte bei 14 Prozent der Verkehrsunfälle eine Rolle. Die Anzahl der Unfälle, die nachweislich auf Grund der Nutzung von einem Smartphone / Mobiltelefon verursacht wurden, ist im Jahr 2018 (23 Unfälle) kreisweit um 17 gestiegen. "Der Anstieg ist das Ergebnis intensiver Fortbildungsmaßnahmen. Die Folge ist, dass mehr Verkehrsunfallursachen auf Grund der Benutzung des Mobiltelefons erkannt werden", erklärt der Leiter der Direktion Verkehr Karl-Heinz Henn.
Im Jahr 2018 ist im Kreis Recklinghausen mit 682 verunglückten Radfahrern im Vergleich zum Vorjahr (601 Verunglückte) ein Anstieg von 12 Prozent zu verzeichnen. In Haltern verunglückten 2018 insgesamt 54 Radfahrer, dass bedeutet ein Anstieg um fast 60 Prozent zum Vorjahr. Auch die kreisweite Unfallentwicklung bei den Pedelec- und E-Bike Nutzern ist auffällig. Mit nunmehr 79 Personen stieg hier die Zahl der Verunglückten um 47.
"Ein Grund dafür ist der weiterhin sprunghafte Anstieg von Neuanschaffungen technisch unterstützter Fahrräder.

"Gut sichtbare Kleidung und insbesondere der Fahrradhelm können Radfahrerinnen und Radfahrer vor Unfällen und schweren Verletzungen schützen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten. Ihr Leben ist das Wichtigste, was Sie besitzen."

Dieses Verkehrsmittel ersetzt, insbesondere bei älteren Verkehrsteilnehmern, zunehmend das klassische Fahrrad", so Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen. "Gut sichtbare Kleidung und insbesondere der Fahrradhelm können Radfahrerinnen und Radfahrer vor Unfällen und schweren Verletzungen schützen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten. Ihr Leben ist das Wichtigste, was Sie besitzen", führt Friederike Zurhausen fort. Die Sicherheit von Radfahrern, Pedelec- und E-Bike Nutzern steht schon seit Jahren im besonderen Fokus der polizeilichen Verkehrssicherheitsarbeit.

Die Zahl der verunglückten motorisierten Zweiradfahrer stieg in der Seestadt von 22 (2017) auf 27 (2018) um ca. 23 Prozent an. Dabei ist auch der Anstieg der Verunglücktenzahl von Nutzern leistungsstarker Motorräder  prägnant. Im Jahr 2018 sind 21 Kradfahrer bei Verkehrsunfällen zu Schaden gekommen. Für die Sicherheit dieser Kradfahrer ist im Jahr 2016 u. a. die Präventionskampagne "Politour" entwickelt worden, welche im letztjährigen Verkehrsunfallbericht umfassend vorgestellt wurde.  Die Zahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss hat in den letzten Jahren auch in Haltern deutlich zugenommen. Seit 2015 (13 Unfälle) steigt die Anzahl dieser Unfälle kontinuierlich an, bis auf den heutigen Höchststand der letzten 6 Jahre von 24 Unfällen. Dabei ist ein Anstieg der Unfälle unter Drogeneinfluss (5 in 2018) festzustellen. "In speziellen Schulungen unserer Beamtinnen und Beamten ist die Feststellung eines möglichen Drogenkonsums Kernelement. Ziel ist es das Entdeckungsrisiko weiterhin deutlich zu erhöhen", macht Karl-Heinz Henn deutlich.
Bei 236 (2018) polizeilich bekannt gewordenen Verkehrsunfallfluchten in Haltern am See entfernten sich 21 Verkehrsteilnehmer mehr unerlaubt von der Unfallstelle als im Jahr 2017 (215 Unfälle). Ein Rückgang ist bei den Unfallfluchten mit verletzten Personen zu verzeichnen. Hier sank die Zahl von 11 auf 8, was einer Abnahme von etwa 27 Prozent entspricht. Die Aufklärungsquote bei den Verkehrsunfallfluchten liegt bei über 37 Prozent, bei den Unfallfluchten mit Verletzten bei 50 Prozent.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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