Gänsemarkt: Gans gemütlich

Sieben lebende Gänse von der Hofkäserei Andres fühlten sich im sicheren Gehege inmitten des Marktes wohl - und trugen zur Atmosphäre bei. Fotos: Ralf Pieper
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Bald beginnt wieder der Trubel auf den Weihnachtsmärkten: Zwischen dicht gepackten Ständen schieben sich die Menschen, beschallt von überlauter Musik. Wie es anders geht, beweist der Halterner Gänsemarkt seit Jahren - völlig unaufgeregt, familiär und mit gemütlicher Ländlichkeit.

Wer an das Münsterland denkt, der denkt vor allem an Landwirtschaft. Anders als im industriellen Ruhrgebiet, formte hier vor allem das bäuerliche Leben die Landschaft und die Kultur. Kein Wunder, dass man gerade hier frisch vom Hof gekaufte Produkte finden kann. Deren Beliebtheit bewies sich am vergangenen Wochenende wieder auf dem Gänsemarkt, der inzwischen zum 17. Mal stattfand.

"Den Hirschrücken kann ich empfehlen. Den habe ich gestern erst in der Hohen Mark geschossen", erklärte der junge Verkäufer hinter seiner Fleischtheke. Dass der Dülmener Händler einen weiteren Weg zum Markt hinter sich hatte, als sein Produkt, war auf dem Gänsemarkt nicht ungewöhlich. Regional und saisonal waren die Stichworte, die hier die Warenauswahl zwischen Turmstraße, Gaststiege und Alisowall bestimmten. Auf Deutsch: Was hier verkauft wurde, stammte zumeist aus Halterner Herstellung. "Der Honig hier wurde am Annaberg gewonnen", betonte ein Imker, während andere Läden zum Beispiel Brot, Käse, Marmeladen, Wurst, Zwiebelkuchen oder Gemüse aus der Region feil boten.

Gänse auf dem Platz und für den Tisch

Natürlich gab es auch Ausnahmen, wie etwa ausgesuchte Weine oder Kakaoprodukte, aber die ausrichtende Werbegemeinschaft legt großen Wert auf den landwirtschaftlichen Charakter des Marktes. Dazu passten natürlich auch die sieben lebenden Gänse, die neben ihren bronzenen Kopien in der Mitte des Gänsemarktes vor sich hin schnatterten und die Blicke der Besucher auf sich zogen. Ihre kopflosen Artgenossen hatten nicht so viel Glück, aber natürlich gehörten sie als küchenfertiger Braten auf die Einkaufsliste vieler Besucher so kurz vor dem Martinsfest.

Mit etwas Glück brauchte man für den Festschmaus nicht einmal etwas zu berappen, denn seit einigen Jahren verlost die Werbegemeinschaft küchenfertige Gänse mit dem Gewinnspiel "Knack die Nuss". Das Konzept: In den Läden der Halterner Innenstadt, die zum Gänsemarkt das ganze Wochenende über geöffnet hatten, konnte man präparierte Nüsse mit 150 Gutscheinen finden.

Aber auch ohne Gewinn brauchte man auf dem Markt nicht zu hungern: Etliche Stände boten warme ländliche Speisen an, bei denen natürlich die lokalen Klassiker wie Panhas oder Grünkohl nicht fehlen durften. Und als am Samstagabend die ersten Läden ihre Lichter löschten, blieben noch viele Halterner gemeinsam sitzen und klönten bei dem lauen Novemberwetter bei einem kühlen Getränk oder einer warmen Tasse Glühwein - ganz unspektakulär, aber dafür sehr gemütlich. Und nicht zuletzt das macht den Charme des Gänsemarktes schließlich seit Jahren aus.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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