"Pay what you want" im Halterner LWL-Römermuseum

LWL-Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp sowie Manuel Stegemann und Jelena Simic als Vertreter des Forschungsprojektes der Universität Münster erläuterten das Forschungsprojekt und die Aktion "Pay what you want" vor Ort. | Foto: LWL/Ivanov
  • LWL-Museumsleiter Dr. Rudolf Aßkamp sowie Manuel Stegemann und Jelena Simic als Vertreter des Forschungsprojektes der Universität Münster erläuterten das Forschungsprojekt und die Aktion "Pay what you want" vor Ort.
  • Foto: LWL/Ivanov
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Haltern. Besucher des LWL-Römermuseums in Haltern werden an den nächsten Wochenenden Objekte der Wissenschaft: Mitarbeiter des Instituts für Marketing der Universität Münster untersuchen in einer "Pay-What-You-Want"-Aktion (PWYW), was den Museumsgängern der Besuch wert ist.

PWYW bedeutet "Zahle, was du willst" oder "Zahlen Sie so viel, wie Sie möchten". Marketingleute sprechen von einem sogenannten partizipativen Preismechanismus, bei dem der Käufer an der Preisfestlegung beteiligt wird. Im Gegensatz zu anderen partizipativen Preismechanismen, wie z. B. Auktionen, überlässt dieses Preismodell dem Käufer die maximale Kontrolle über den Preis: Der Kunde kann bei PWYW jeden beliebigen Preis für ein Produkt oder eine Dienstleistung zahlen.

Konzept des PWYW gilt immer noch als neuartig

Das Konzept des PWYW gilt immer noch als neuartig, dennoch gibt es bereits eine Reihe verschiedener Anwendungsgebiete. Obwohl der Kunde theoretisch das PWYW-Konzept ausnutzen kann, findet dies in der Praxis nur sehr selten statt. Erfolgreiche Praxisbeispiele im Service- und Dienstleistungsbereich sind das pakistanische Restaurant "Wiener Deewan" in Wien, das seit seiner Eröffnung 2005 seinen Gästen die Entscheidung überlässt, den Preis für das Essen selbst zu bestimmen, oder das persische Restaurant "Kish" in Frankfurt, bei dem PWYW zunächst als kurzfristige Aktion gedacht war, um neue Kunden zu gewinnen, sich aber als langfristiges Preismodell etabliert hat. Das jüngste Beispiel ist der Zoo in Münster, der im Dezember 2012 seinen Besuchern die Entscheidung überließ, den Eintrittspreis zu bestimmen.

Aus Sicht der Forschung ergeben sich mehrere Fragestellungen. Eine wichtige Frage ist beispielsweise, unter welchen Bedingungen PWYW besonders gut für den Anbieter funktioniert. Dabei spielen persönliche Hintergründe und Motive eines Kunden bei seinem Preissetzungsverhalten eine wichtige Rolle. Einige Einflussfaktoren auf die Zahlungsbereitschaft, wie z. B. die Fairness oder Zufriedenheit eines Kunden, wurden bereits untersucht. Es gibt allerdings noch eine Vielzahl an möglichen Einflussfaktoren, die noch nicht untersucht wurden. Es wurden z.B. noch keine Studien zu PWYW bei Museen veröffentlicht.

Mehr dazu

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

Webseite von Michael Menzebach
Michael Menzebach auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

131 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.