HaLiMa-Deich: Material kommt jetzt per Schiff

Der Bau der neuen Deiche, die auf der nördlichen Seite der Lippe ins Hinterland der bestehenden Schutzanlagen verlegt werden, beschränkte sich allerdings bisher darauf, die so genannte Ausgleichsfläche herzustellen, die als eine Art Fundament für den eigentlichen Deich anzusehen ist. Diese ist nun auf einer Länge von rund einem Kilometer fertig gestellt. Foto: NRF
  • Der Bau der neuen Deiche, die auf der nördlichen Seite der Lippe ins Hinterland der bestehenden Schutzanlagen verlegt werden, beschränkte sich allerdings bisher darauf, die so genannte Ausgleichsfläche herzustellen, die als eine Art Fundament für den eigentlichen Deich anzusehen ist. Diese ist nun auf einer Länge von rund einem Kilometer fertig gestellt. Foto: NRF
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Mit dem Schütten des „Stützkörpers“ beginnt der eigentliche Deichbau

Haltern-Lippramsdorf/Marl. Beim Bau der neuen Hochwasserschutzdeiche in Haltern-Lippramsdorf und Marl (HaLiMa) wird demnächst mit dem Bau des eigentlichen Deichkörpers begonnen. Seit einigen Wochen bereits kommt das für den Deichbau benötigte Material zum Teil per Schiff, bis Ende Mai wird dafür auch der Anleger auf dem Nordufer des Wesel-Datteln-Kanals fertig gestellt sein.

Seit Dezember 2016 läuft das Großprojekt HaLiMa auf vollen Touren. Der Bau der neuen Deiche, die auf der nördlichen Seite der Lippe ins Hinterland der bestehenden Schutzanlagen verlegt werden, beschränkte sich allerdings bisher darauf, die so genannte Ausgleichsfläche herzustellen, die als eine Art Fundament für den eigentlichen Deich anzusehen ist. Diese ist nun auf einer Länge von rund einem Kilometer fertig gestellt. Für diesen großen Bauabschnitt kommt der Deichbau nun in die nächste Phase: Bereits in der nächsten Woche wird ein Probefeld für den „Stützkörper“ – den Kern des Deiches – geschüttet. Danach wird die Fläche abschnittsweise mit Betonitmatten gedichtet, dann wird Abschnitt für Abschnitt der Stützkörper errichtet, die wasserseitige Dichtung aufgebracht und landseitig die Drainageschicht eingebaut. Das Material für die Hinterlandaufhöhung im Süden und den Stützkörper im Norden kommt bereits jetzt per Schiff und wird derzeit noch über den Hafen AV auf der Südseite des Kanals umgeschlagen. Von dort fahren Lkw die Bodenmassen in die einzelnen Baubereiche. Mit Fertigstellung des Schiffsanlegers auf der Nordseite des Kanals verkürzt sich dieser Weg erheblich. Wenn die Bandbrücke über die Lippe zur Verfügung steht, können die gesamten, per Schiff angelieferten Bodenmassen innerhalb des Baufeldes rechts und links der Lippe transportiert werden.
Auf der Südseite der Lippe konzentrieren sich die Arbeiten auf den Ausbau der bestehenden Deiche. Wegen des nahen Chemieparks müssen in diesem Bereich immer wieder unterirdische Leitungen berücksichtigt und zum Teil verlegt werden.
Die eigentliche Deichbauphase wird rund drei Jahre in Anspruch nehmen. Danach erfolgt der „Umschluss“ der neuen Hochwasserschutzanlage an das Gelände rechts und links. Ist dieser Schritt getan, kann der alte Norddeich abgetragen werden, während die Deiche auf der Südseite der Lippe überwiegend „ertüchtigt“, sprich fit gemacht, werden.

Hintergrund:
Zu den Kernaufgaben des Lippeverbandes gehört der Hochwasserschutz an der Lippe zwischen Lippborg und Wesel. Dazu werden u. a. Deiche am Fluss unterhalten. Ein Neubau der bergbaubedingten Deiche in Haltern-Lippramsdorf und Marl ist erforderlich, weil die alten Deiche aufgrund ihres Aufbaus nicht mehr dem Stand der Technik entsprechen. Beim Neubau auf rund 5 km Fließstrecke der Lippe wird zugleich die Chance genutzt, die Deichanlage ins Hinterland zu verlegen und dadurch der Lippe eine rund 60 Hektar große Aue zu geben.
Die neuen Deiche werden mit rund 14 m Höhe genauso hoch wie die bisherigen, jedoch wesentlich weniger steil. Der eigentliche Deichbau soll 2020 abgeschlossen sein, einschließlich Abtragen der Altdeiche und Modellierung der neuen Aue ist die Bauzeit jedoch mit insgesamt siebeneinhalb Jahren veranschlagt. Die Finanzierung der Gesamtkosten erfolgt vollständig durch das Land NRW und die RAG AG.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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