Nach dem Hochwasser: Echolot sieht bis auf den Grund der Lippe

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Per Echolot lässt die Bezirksregierung Arnsberg in dieser Woche die Lippe untersuchen. In Zusammenarbeit mit dem Lippeverband wurde das Motorschiff „Alveus“ am Freitag bei Haus Dahl in Selm auf die Reise geschickt. Bis zum Ende der Woche soll die „Alveus“ wertvolle Informationen über Veränderungen in der Lippe liefern.

An Bord befindet sich ein so genanntes Fächerlot, mit dem die Wassertiefe und die Struktur des gesamten Flussbettes punktgenau vermessen werden kann. Eine ähnliche Befahrung hat zuletzt vor mehreren Jahren stattgefunden, der Vergleich der damaligen Ergebnisse mit den heutigen verrät den Ingenieuren, was sich in der Zwischenzeit unter der Wasseroberfläche verändert hat.

Der Fluss „lebt“

Denn der Fluss „lebt“ sozusagen und verändert sich immer wieder – nicht nur bei Hochwasser verlagert das fließende Wasser das Geschiebe, so heißen die auf dem Flussgrund liegenden Sande und Kiese bei den Fachleuten. So können neue Untiefen entstehen, an anderen Stellen gräbt sich Fluss dagegen tiefer in den Untergrund ein. Informationen über die eingetretenen Veränderungen sind daher eine große Hilfe, um wasser-wirtschaftliche Planungen wie Gewässerrenaturierung oder eine „Entfesselung“ der Ufer gezielt durchführen zu können. Für bereits umgestaltete Abschnitte kann der Lippeverband die Entwicklung nach Renaturierung verfolgen.
Die Befahrung begann letzte Woche in Lippstadt und wird jetzt auf der unteren Lippe ab Dahl bis Flaesheim über Lippramsdorf und Dorstenfortgesetzt, weil hier am ehesten ein möglichst hoher Wasserstand bei dem zurück gehenden Hochwasser notwendig ist. In den durch Wehre aufgestauten Strecken oberhalb vom Wehr Dahl ist die Befahrung weniger von einem hohen Wasserstand abhängig und kann daher zu einem anderen Zeitpunkt erfolgenBei der Bezirksregierung ist man zuversichtlich, dass das Boot trotz fallender Wasserstände spätestens Anfang nächster Woche Wesel erreicht. Für schwierige Stellen in der Lippe mit Untiefen und starker Strömung stehen ortskundige Mitarbeiter des Lippeverbandes als „Lotsen“ parat. Auch eine Befahrung der neuen Lippeaue bei Wesel steht auf dem Programm, diese ist jedoch ebenfalls stark von einem geeigneten Wasserstand abhängig und muss gegebenenfalls nachgeholt werden.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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