Bürgermeister Bodo Klimpel beantwortet Fragen rund um das Corona-Virus
"Verantwortung aller ist gefragt"

Bodo Klimpel: "Die Maske ist ganz wichtig."

Haltern. In den letzten Tagen hat Bürgermeister Bodo Klimpel wieder eine Reihe von Fragen rund um das Corona-Virus beantwortet. Denn einige Bürgerinnen und Bürger sorgen sich über die steigenden Fallzahlen und über den Wiederbeginn in den Kindergärten und Schulen.

Herr Klimpel, wie schätzen Sie die Entwicklungen der letzten Wochen ein?
Bodo Klimpel: Wir hatten ja seit dem 5. Juni für mehr als sieben Wochen keine neu infizierte Person in Haltern am See. Das hat sich durch zwei neue Fälle Ende Juli wieder verändert. Davon ist eine Person auch schon wieder gesundet. Dies allein muss uns sicher noch nicht unruhig stimmen. Wenngleich auch dadurch schon deutlich wird, dass das Virus immer noch da ist und so schnell nicht verschwinden wird. Was mich allerdings schon mehr beunruhigt, sind die steigenden Zahlen in Deutschland und auch in anderen europäischen Ländern. Wenn das ein Indiz dafür ist, dass viele in den letzten Wochen gemeint haben, die Regeln nicht mehr so ernst nehmen zu müssen, wäre das fatal. Da müssen wir gegensteuern.

Was meinen Sie damit?
Bodo Klimpel: Wir stellen fest, dass nun zum Ferienende zahlreiche Urlauber heimkehren, teilweise auch aus Risikogebieten. Deshalb empfehle ich natürlich gerade auch solchen Menschen, sich testen zu lassen oder, wenn nötig, in Quarantäne zu gehen. Mindestens genauso wichtig ist es, sich sowohl im Urlaub als auch hier daheim entsprechend der gültigen Regeln zu verhalten. Das heißt: Abstand, Hygiene und Alltagsmaske werden weiterhin unser Leben bestimmen. Und ich wiederhole mich auch, wenn ich sage, dass die in Haltern am See bisher vergleichsweise kleine Zahl an Kranken ein Beleg dafür ist, dass sich die meisten Menschen sehr gut verhalten haben. Wir dürfen all das jetzt nicht aufs Spiel setzen.

Halten Sie den Start in den Regelbetrieb in den Kitas ab 17. August und ebenso den Schulstart für richtig?
Bodo Klimpel: Grundsätzlich ja, denn hier geht es auch um den Balanceakt zwischen dem Vermeiden von Infektionen auf der einen Seite und dem Bildungs- und Betreuungsauftrag auf der anderen. Nach meiner Wahrnehmung haben es sich die Verantwortlichen, die diese Entscheidung getroffen haben, nicht leicht gemacht. Auch mir ist bewusst, dass es hierbei nicht nur eine Wahrheit gibt. Insofern ist auch klar, dass wir erst in Zukunft wirklich wissen werden, welche Entscheidung richtig ist oder war. Zudem vertraue ich auf die Verantwortlichen in den Kitas und Schulen, denn sie werden alles versuchen, sich regelgerecht zu verhalten. Darin werden wir als Stadtverwaltung sie unterstützen und jederzeit hilfreich zur Seite stehen.

Was ist aus Ihrer Sicht noch erforderlich, um einen Start mit möglichst keinen oder sehr geringen Infektionszahlen zu schaffen?
Bodo Klimpel: Da setze ich auch auf das verantwortliche Handeln von Eltern, die natürlich nur ihre gesunden Kinder in die Kita und Schule lassen dürfen. Denn wir sind letztlich alle in der Gesellschaft für diesen Schutz verantwortlich. Das gilt ebenso im Privaten. Denken Sie an Familienfeiern, in denen das Virus schnell übertragen wird. Dieser Schutzgedanke und die daraus entstehenden Regeln setzen sich in unserem Alltagsleben fort. Deshalb appelliere ich immer wieder, überall dort, wo der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, die Maske zu tragen. Wenn Menschen, wie auf den sogenannten Corona-Demonstrationen geschehen, die Maske als „Maulkorb“ und Einschränkung der persönlichen Freiheit zu bezeichnen, halte ich für äußerst gefährlich.

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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