Windkraft auf ehemaligem Zechengelände: Remmel bietet Gespräch an

Umweltminister Remmel (3.v.l.) und Stadtentwicklungssprecherin Herlitzius (2.v.r.) waren zu Besuch bei den Halterner Grünen.
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Industrie und Umwelt: Ein Schwerpunktthema von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Die Grünen) ist die Energiewende. Mit der Kritik an den geplanten Windkraftanlagen in Hullern setzte sich der Minister am Samstag bei seinem Besuch am Infostand der Grünen auseinander.

Remmel war nicht der einzige prominente Grüne, der am Samstag trotz des ungemütlichen Wetters für ein Gespräch auf der Rekumer Straße zur Verfügung stand. Neben dem Umweltminister hatte sich auch die Sprecherin für Stadtentwicklung der Bundestagsfraktion, Bettina Herlitzius, zum Gespräch eingefunden. Schwerpunktthemen von Herlitzius waren die Umsetzung von Klimakonzepten und energetischer Sanierung in der Stadt.

Remmel hingegen wurde vor allem zu energiepolitischen Fragen angesprochen, wobei die Windkraft einen Löwenanteil einnahm. „NRW ist ein traditioneller Industriestandort“, betonte der Minister. Um den Energiehunger der Unternehmen auch in Zukunft sichern zu können, müsse auch beim verstärkten Einsatz regenerativer Energien Planungssicherheit herrschen. So zeigte sich Remmel auch Möglichkeiten gegenüber offen, Windkraftanlagen auf Haldenflächen oder in forstwirtschaftlich genutzen Zonen einzurichten.

Zur Situation in Haltern erkundigte sich der Umweltminister bei den Ratsvertretern der Halterner Grünen. Dabei kamen auch die Bedenken vieler Hullerner Bürger bezüglich der Windkraftvorrangzone im Westen des Ortsteiles zur Sprache. Fraktionssprecher Michael Zimmermann regte an, über das stillgelegte Zechengelände Haltern I/II als Alternative nachzudenken. Da diese Frage ohne genauere Kenntnis der Örtlichkeiten von Remmel nicht direkt bewertet werden konnte, lud der Minister die Halterner Grünen ein, zu diesem Thema ein Gespräch in seinem Büro in Düsseldorf zu führen.

Über eine Stunde lang diskutierten Remmel, Herlitzius und die Grünenvertreter über viele ernste Themen, bevor sich der Minister am Ende noch einmal von seiner scherzhaften Seite zeigte. Als Ratsfrau Maaike Thomas ihren Gast zu Kaffee und einem Stück „Beerdigungskuchen“ einlud, fragte Remmel mit Blick auf den Bienenstich schmunzelnd: „Ach, haben Sie den gebacken? Ich dachte, der käme von der FDP...“

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Drei Fragen an Maaike Thomas (Die Grünen), Fraktionsgeschäftsführerin und Ratsmitglied.

Am 13. Mai wird in NRW gewählt. Wie bereiten sich die Grünen in Haltern darauf vor?

Thomas: Unser Ziel ist es, rotgrüner Politik in NRW eine gute Mehrheit zu sichern. Der Anfang ist bereits gemacht. In den nächsten Tagen werden wir mit zusätzlichen Broschüren über die Wahl und unsere Ziele informieren.

Das Thema Windkraft scheint die Bürger in Hullern zu beschäftigen?

Thomas: Ja, da besteht vor allem bei den direkten Anwohnern Skepsis. Wir machen die Erfahrung, dass das Thema für nicht direkt Betroffene allerdings keinen so großen Stellenwert hat. Die meisten Bürger sprechen sich für die Energiewende aus. Deshalb muss auch jede Kommune ihren Teil dazu beitragen, dass sie gelingen kann. NRW ist ein Industrieland mit großem Energiebedarf.

Sehen Sie denn den Tourismus in Haltern durch solche Anlagen gefährdet?

Thomas: Die für die Windanlagen in Frage kommenden Flächen müssen sehr genau ausgewählt werden. Dabei sollen besonders reizvolle Orte von den Planungen ausgenommen werden. Zur Zeit diskutieren wir ein aktuelles Gutachten eines eigens dafür beauftragten Büros, das mögliche Flächen in Haltern finden und bewerten soll.

Autor:

Oliver Borgwardt aus Dorsten

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