Mit dem Römerschiff „Victoria“ auf dem Halterner Stausee
Rudern wie die Römer

Wer hat Lust, selbst mal auf einem römischen Patrouillenboot mitzurudern? Am 27./28. Juli ist es möglich. Jeweils bis zu 16 Personen können in einer einstündigen Tour mit an Bord der "Victoria". Foto: LWL
3Bilder
  • Wer hat Lust, selbst mal auf einem römischen Patrouillenboot mitzurudern? Am 27./28. Juli ist es möglich. Jeweils bis zu 16 Personen können in einer einstündigen Tour mit an Bord der "Victoria". Foto: LWL
  • hochgeladen von Michael Menzebach

Haltern. Erstmals seit 7 Jahren bekommen Interessierte wieder die Gelegenheit, das Römerschiff „Victoria“ auf dem Halterner Stausee zu rudern. Am Wochenende (27./28.7) legt der originalgetreue Nachbau eines römischen Kriegsschiffes am Steg des Wasserwerks Haltern gegenüber dem ehemaligen Hotel Seestern an. Das LWL-Römermuseum sucht nach Freiwilligen, die ab 10 Uhr mitfahren möchten.

Am Samstag besteht von 10 bis 18 Uhr und am Sonntag von 10 bis 17 Uhr die in diesem Jahr einmalige Chance, die „Victoria“ hautnah in Aktion zu erleben. Die Legionäre demonstrieren, wie die Römer vor 2.000 Jahren auch auf der Lippe in Haltern mit solchen Flussschiffen gerudert haben. Die „Victoria“ wird für Touren von jeweils einer Stunde auslaufen. Bis zu 16 Personen können pro Fahrt teilnehmen. Zum Rudern sind alle ab 16 Jahren eingeladen. Jüngere Kinder können mitfahren, aber noch nicht selbst die schweren Ruder in die Hand nehmen. Die Mitfahrt ist kostenlos. Der Förderverein des LWL-Römermuseums bittet um Spenden nach eigenem Ermessen, die dem Einsatz und Erhalt der „Victoria“ zugutekommen. Eine Anmeldung oder Reservierung ist nicht nötig.

Zum Rudern sind alle ab 16 Jahren eingeladen

Als Stammbesatzung des Schiffs rudert die 1. Roemercohorte Opladen, die seit 2008 immer wieder mit dem Boot auf Fahrt ist. Die Legionäre haben am Ufer des Stausees ihre Zelte aufgeschlagen und informieren über das Schiff und die Besatzung vor 2.000 Jahren. Die gezeigt: Das römische Kriegsschiff ist schnell und wendig – unter Segel oder mit der Kraft ihrer 20 Ruderer erreicht die „Victoria“ fast 6 Knoten (etwa 11 Stundenkilometer). In 10 bis 20 Sekunden lässt sie sich mit Muskelkraft auf mehr als 3 Knoten bringen. Auch ein plötzlicher Rückzug dürfte für die Römer kein Problem gewesen sein: In weniger als 30 Sekunden kann das Schiff um 180 Grad gedreht und auf Gegenkurs gebracht werden.Die „Victoria“ war 2008 anlässlich der Sonderausstellung zur Varusschlacht gebaut worden. Als Vorlage für den originalgetreuen Nachbau des römischen Patrouillenschiffes diente ein spektakulärer Fund aus dem Jahr 1986: 50 Meter westlich des römischen Kastells Oberstimm bei Ingolstadt wurden zwei frühkaiserzeitliche Schiffswracks entdeckt. 1992 wurden die Militärschiffe mediterraner Bauart aus der Zeit um 100 nach Christus aus dem Seitenarm der Donau geborgen.

15 Monate waren zwei Bootsbauer, 17 Studierende des Seminars für Alte Geschichte der Universität Hamburg und drei Bootsbaulehrlinge auf der Werft Jugend in Arbeit Hamburg e.V. mit der Rekonstruktion beschäftigt. Das Resultat: Ein Boot von 16 Metern Länge und 2,80 Metern Breite. Mit Mast ist die Victoria circa 9 Meter hoch und hat ein Gewicht von etwa 4 Tonnen.Weitere Informationen gibt es unter: www.lwl-roemermuseum-haltern.de

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

Webseite von Michael Menzebach
Michael Menzebach auf Facebook
following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

131 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.