Vogelausstellung lockt mit exotischer Farbenpracht und heimischen gefiederten Schönheiten

1300 einheimische und exotische Vögel gab es bei der Landesschau der Vogelschutzvereine zu sehen.
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Landesschau der Vogelzüchter lockte zahlreiche Besucher in die Seestadthalle.

Einen tierischen Augen- und Ohrenschmaus boten die ca. 80 Aussteller der AZ - Vereinigung für Artenschutz und Vogelzucht aus der Region Rhein-Ruhr-Münsterland am Wochenende ihren Besuchern. Exotische Farbenpracht und Vogelgesang aus rund 1300 Kehlen füllten den großen Saal in der Seestadthalle.

Die Tiere wurden in vier verschiedenen Kategorien ausgestellt: Exotische Arten, Wellensittiche, Großsittiche und einheimische Waldvögel. Eine fachkundige Jury hatte die Vögel bereits am Freitag noch vor Beginn der öffentlichen Ausstellung genau in Augenschein genommen und bewertet. Allerdings geht es den Vogelfreunden nicht allein um die Prämierung eigener Zuchterfolge, sondern besonders auch um den Schutz und Erhalt bedrohter Arten. “Den Bali-Star beispielsweise gäbe es ohne besondere Schutzmaßnahmen durch Vogelschutzvereine wahrscheinlich in freier Wildbahn nicht mehr," erklärt Michael Reining. Der 42jährige ist Vorsitzender des Halterner Vereins und hat zusammen mit fünf Teamkollegen die Ausstellung in der Stadthalle organisiert und aufgebaut. In der Bevölkerung Interesse an ihrem vielschichtigen Hobby und an dieser Tierart zu wecken ist ein großes Anliegen des Vereins.

Neben exotischen Arten, Sittichen und Flamingos war auch der hübsche, in Indonesien beheimatete schneeweiße Vogel aus der Familie der Stare mit den charakteristischen schwarzen Flügeln und Schwanzspitzen zu bewundern. Der Balistar lebte bereits zum Zeitpunkt seiner Entdeckung im Jahre 1911 in einem schmalen Küstenstreifem von kaum mehr als 50 Kilometern Länge im Nordwesten von Bali. Schon damals war die Art mit weniger als 1000 Tieren stark bedroht. In den 1970er Jahren gab es nicht mehr als 200 wildlebende Stare.

Michael Reining betont, dass die Tiere außerhalb der Austellungsdauer nicht in kleinen Käfigen leben, sondern großräumige Volieren zur Verfügung haben. Schon im Vorfeld werden die Vögel immer wieder kurz an den Aufenthalt im Käfig gewöhnt. Interessierten sind die zum Teil sehr lebhaften Tiere nur auf diese Weise nahe zu bringen.

Neben den exotischen Arten nehmen sich die heimischen Wildvögel nicht minder farbenfroh aus. Meise, Stieglitz, Dompfaff und Buntspecht halten in Punkto Schönheit mit ihren gefiederten Kollegen aus fernen Ländern locker mit. Unter den Rabenvögel, insbesondere den Dohlen finden sich auch hierzulande wahre Sprachtalente. Heimische Arten allerdings hier in Käfigen zu sehen ist ungewöhnlich. Interessant ist es dennoch. In freier Natur hat mit die Gelegenheit den scheuen Tieren so nahe zu kommen eher selten. Auch das ist ein anvisiertes Ziel des Vogelschutz-Vereins: Durch das hautnahe Erlebnis ein Bewusstsein zu wecken für die wunderbare und schützenswerte Natur vor unserer Haustür. Auch unter unseren Vögeln gibt es bedrohte Arten. Neben der in Haltern noch recht oft anzutreffenden Dohle stehen deutschlandweit auch Birkhuhn, Kornweihe, Haubenlerche, Küstenseeschwalbe und zahlreiche andere auf der roten Liste.

Nachwuchssorgen im Verein

Als Michael Reining vor knapp 40 Jahren als Zehnjähriger dem Verein beitrat, war er der Jüngste. Er ist es noch heute. Im Gegensatz zu seinen gefiederten Schützlingen hat der Verein akute Nachwuchssorgen. Dieses Problem kennzeichnet aber nicht nur die Halterner, sondern auch die anderen Vereine aus der Region Rhein-Ruhr-Münsterland.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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