Experten-Referate zum Ausstieg aus der Kohle: Kann die Energiewende gelingen?
6. Energiegespräch der Stadtwerke im Römermuseum

(v.l.n.r.) Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des Römermuseums, Carsten Schier (Stadtwerke Geschäftsführer), Gunda Röstel, Dr. Thomas Hüwener und Dr. Bernhard Klocke (Stadtwerke Geschäftsführer). | Foto: Antje Bücker
  • (v.l.n.r.) Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des Römermuseums, Carsten Schier (Stadtwerke Geschäftsführer), Gunda Röstel, Dr. Thomas Hüwener und Dr. Bernhard Klocke (Stadtwerke Geschäftsführer).
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Zum sechsten Mal hatten die Stadtwerke Haltern Bürgerinnen und Bürger zum Energie-Gespräch in das LWL Römermuseum eingeladen. Zum Thema “Ausstieg aus der Kohle - kann die Energie Wende gelingen?“ hatten die Veranstalter mit Gunda Röstel, kaufmännische Geschäftsführerin der Stadtentwässerung Dresden, Prokuristin der Gelsenwasser AG und ehemalige Bundesvorsitzende von Bündnis 90 die Grünen und Dr. Thomas Hüwener, Mitglied der Geschäftsführung der OGE (Open Grid Europe, größtes Gastransportunternehmen Europas) zwei hochrangige Experten gewinnen können.

Der Klimawandel ist eines der vorrangigen Probleme unserer Zeit. Maßgeblich ist die Stromerzeugung verantwortlich für einen weltweit steigenden Ausstoß klimaschädigender Gase. Dass der Saal im Römermuseum nahezu bis auf den letzten Platz belegt war, zeigte, wie sehr auch in Haltern dieses Thema die Menschen interessiert. Nach der Eröffnung des Abends durch Dr. Josef Mühlenbrock, Leiter des Museums, Carsten Schier und Dr. Bernhard Klocke von den Stadtwerken und Bürgermeister Bodo Klimpel informierten die Referenten rund zwei Stunden lang über den Ausstieg aus der Kohle und die Frage wie die Energiewende zu bewältigen sei.

Lunge des Ruhrgebiets – saubere Stadt Haltern am See

Beide Referenten betonten die Wichtigkeit des Ausstiegs aus der fossilen Energie, bei dem aber der Erhalt von Arbeitsplätzen und die Energieversorgung für Industrie und Privathaushalte sicherzustellen sei. Mit Sonne, Wind- und Wasserkraft allein sei dies bisher nicht möglich. Die Experten begannen im Bezug auf die Stadt Haltern mit einem Lob: „Die Seestadt ist eine CO-Senke.“ Ein wirklicher Grund zur Freude sei dies ein allerdings nicht, erklärte Hüwener. Auch in Haltern sei der Klimawandel eine der größten Herausforderungen, die in nächster Zukunft zu bewältigen seien.

Bis zum Jahr 2038 soll aus Braun- und Steinkohle keine Energie mehr gewonnen werden. Erneuer-bare Energien werden mittelfristig nicht in dem Maße zur Verfügung stehen, dass der Energiebedarf damit gedeckt werden könne. Dazu sei die Erdgasversorgung notwendig sowie ausreichende Spei-chermöglichkeiten für Energien aus Windkraft, Sonne und Wasserkraft. “Diese Lösung ist ein Kompromiss, der von zahlreichen anderen Maßnahmen flankiert wird um den Kulturwandel zu un-terstützen,“ betonte Gunda Röstel bei ihrer Erläuterung der Arbeit der Kohlekommission.

“Haltern braucht Gott sei Dank keine Kohlekommission. Sie haben die Stadtwerke und ich beneide sie darum. Haltern wird eine CO2-Senke werden,“

Hüwener erklärte, die Gaspipelines von OGE seien geeignet für den Transport von Gas, wenn Strom in Gas oder Wasserstoff umgewandelt würde. Ein zusätzlicher Vorteil dieser Gasnetze bestünde darin, dass sie weit effizienter als Hochspannungsleitungen seien und sich außerdem unsichtbar in die Landschaft einfügten. Dazu stellte er verschiedene Forschungsprojekte vor. 

“Haltern braucht Gott sei Dank keine Kohlekommission. Sie haben die Stadtwerke und ich beneide sie darum. Haltern wird eine CO2-Senke werden,“ schloss Gunda Röstel ihre informative Rede. Im Anschluss an die Experten-Referate hatten die Zuhörer Gelegenheit Fragen zu stellen. Der Abend endete mit einem Brunch und guten Gesprächen im Foyer des Museums.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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