Foto-Ausstellung in Haltern am See Who cares?

17. Mai 2016
HVHS Gottfried Könzgen , 45721 Haltern am See

Haltern am See. Who cares? Diese Frage hat eine interessante doppelte Bedeutung. Zum einen: Wer kümmert sich, wer trägt Sorge? Zum andern aber auch: Wen schert's, wen kümmert's? Uns! Denn Care-Ökonomie, das Sorgen für und Versorgen von Menschen, Tätigkeiten, ohne die keine Gesellschaft überleben kann, ist vor allem Frauensache. Die HVHS Gottfried Könzgen in Haltern am See zeigt vom 17.5. bis zum 7.7.2016 die Wanderausstellung „who cares“ Sorgeberufe des Deutschen Frauenrates. Acht Frauen aus Berlin stehen in dieser Ausstellung exemplarisch für die Vielfalt und Verantwortung von Sorgeberufen.

Frauen helfen, Kinder auf die Welt zu bringen, pflegen alte und kranke Menschen, erziehen Kinder; sie betreuen PatientInnen, arbeiten mit traumatisierten Jugendlichen oder anderen Menschen in Not; sie putzen Wohnungen und Büros, kochen und waschen oder renken blockierte Rückenwirbel wieder ein. Sie sorgen jeden Tag dafür, dass andere auf die Welt kommen, groß werden, (über-)leben, gesund werden und bleiben, effektiv arbeiten können. Gemeinsam ist allen: Sie machen ihre Arbeit gern und mit Engagement. Doch für alle gilt auch? Viel Dienst ? wenig Verdienst?. Denn für ihre qualifizierten und lebenswichtigen Leistungen werden sie nicht angemessen wertgeschätzt.

Die systematische Unterbewertung sogenannter frauentypischer Berufe aber ist mitverantwortlich für die fortdauernde Entgeltdiskriminierung. Frauen verdienen mehr! Die Schieflage, die sich in der ungleichen Bewertung und Bezahlung von „Frauen“- und „ Männerarbeit“ widerspiegelt, wurde bereits vor mehr als 130 Jahren von der Publizistin und Frauenrechtlerin Hedwig Dohm beschrieben.

Eine Gesellschaft liegt schief, wenn ihr die Arbeit mit und an Menschen weniger wert ist als die Arbeit mit und an Maschinen, wenn eine Hebamme weniger verdient als ein Berufskraftfahrer oder eine Diplom-Sozialpädagogin weniger als ein Diplom-Ingenieur für Informatik. Daher kämpft der Deutsche Frauenrat für die Anerkennung und Aufwertung frauentypischer Berufe. Er fordert gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit. Er setzt sich für ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis in allen Erwerbsbereichen ein, auch für mehr Männer in Sorgeberufen.

Informationen zur Ausstellung:

HVHS Gottfried Könzgen, Haltern am See, Annaberg 40 45721 Haltern am See Tel.: 02364/105-0

Deutscher Frauenrat, Berlin

10.05.2016

Text/Bild: Deutscher Frauenrat

Autor:

Ulrike Klorer aus Recklinghausen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.