Naturnahes Gärtnern mit dem NABU

(v.l.) Christian Lynen, Carola De Marco, Andre Torkuhl und Regine Siegert bei der Arbeit im NABU-Garten.
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  • (v.l.) Christian Lynen, Carola De Marco, Andre Torkuhl und Regine Siegert bei der Arbeit im NABU-Garten.
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Für die NABU-Mitglieder Carola De Marco und Christian Lynen gehört das Gärtnern unverzichtbar zum Leben dazu. Bei der Arbeit im zweiten Halterner NABU-Garten stehen dem Paar in der warmen Jahreszeit jeweils an den Mittwochnachmittagen Gleichgesinnte zur Seite. Belohnt wird der Einsatz mit erntefrischem Obst und Gemüse, einer Pflanzenvielfalt, die das ganze Jahr über das Auge erfreut und dem guten Gewissen aktiv etwas für die eigene Gesundheit und die Umwelt geschaffen zu haben.

Stachelbeeren, Kartoffeln, alte Obstsorten, Salat und Küchenkräuter sind nur einige der heimischen Leckerbissen, die im Naturgarten im Schultenbusch bestens gedeihen. Neben weiteren Zier- und Nutzpflanzen haben hier aber auch zahlreiche Wildkräuter ihre Daseinsberechtigung. Sie werden nicht nur geduldet sondern erfüllen eine wichtige Funktion im Kreislauf des Gartenjahres. Viele dienen Nützlingen als Nahrung, die ihrerseits den Nutzpflanzen wieder zugute kommen. Der Garten wirkt dadurch nicht überpflegt wie andere Gemüsegärten. Hier wird kein Beet mit der Schnur gezogen und Unkraut wird auch nur im Notfall gejätet. Angelegte Wege gibt es nicht. Wer sich hier durch das Gelände begibt, der hat auf Schritt und Tritt etwas zu entdecken, was die Neugier entfacht. Etwa die von innen völlig ausgehöhlte Birne, in der Würmer und Wespen leben. Oder den umgekippten Blumentopf, den eine Spinne sich zur Heimat erkoren hat.

Ein Genuss für alle Sinne

Gärtnern mit der Natur bedeutet Verzicht und Gewinn zugleich. Es ist ein bewusster Verzicht auf den Einsatz chemischer Spritz- und Düngemittel und genau dadurch ein Gewinn an Lebensqualität für Mensch, Natur und alles was da an Lebewesen so kreucht und fleucht. Es ist ein Genuss für alle und für alle Sinne. Zwischen blühenden Apfelbäumen steht ein fast verfallener Schuppen. Auf dem Dach wächst Schnittlauch zwischen dichtem Moos. Im Schatten einer Hecke ist der Boden bedeckt mit duftendem Bärlauch. Im Flieder summen Bienen und der Haufen voller Äste vom letzten Rückschnitt am anderen Ende des Gartens dient im Herbst und Winter Igeln als Unterschlupf. Auch Fledermäuse fühlen sich hier heimisch und haben dem angrenzenden Wohnhaus von Lynen und De Marco im vergangenen Jahr die „Fledermausfreundliches Haus“-Plakette des NABU beschert.

Vieles bleibt sich im Garten einfach selbst überlassen. Die Natur gärtnert auf ihre Weise mit. Das Anpflanzen von Obst und Gemüse erfolgt experimentell und immer unter den Bedingungen, die die Natur vorgibt. Totholz bleibt liegen. In der Rinde leben Käfer, das modernde Material nutzen Würmer zur Herstellung von wertvollem Humus.

Natur als Erholungs- und Rückzugsort

Einmal in der Woche treffen sich die Garten- und Naturfreunde um gemeinsam zu gärtnern. Nicht die Arbeit steht im Vordergrund, sondern der Spaß an der Pflege und das gemeinsame Erleben an der frischen Luft. Immer öfter beteiligen sich auch Flüchtlinge am Gartenprojekt. Am Endes des Tages zählt die Erholung und die Freude über den Erfolg, wenn alles wächst und gedeiht. Gemeinsam ernten sie dann auch am Ende der Saison die sprichwörtlichen Früchte ihrer Arbeit. “Zusammen die eigenen Kartoffeln mit Kräuterquark zuzubereiten und zu verspeisen ist einer der Höhepunkte unserer Treffen,“ schwärmt Regine Siegert.

Der Garten im Schultenbusch ist einer von zwei NABU-Gartenprojekten in Haltern. Seit 2005 gibt es bereits den NABU-Garten an der Bahnhofstrasse, allerdings sind hier wegen der minderwertigeren Bodenqualität die Erträge bei weitem nicht so hoch wie im Garten hinter dem Haus von Carola De Marco und Christian Lynen. Hier weist der Boden schon ab einer Tiefe von zwei Spatenstichen eine fette Lehmschicht auf; darüber liegt fruchtbarer Mutterboden,“ erklärt Lynen und fügt hinzu: “Nomen est Omen - wir befinden uns hier in unmittelbarer Nähe der Lehmkuhle.“ Wer sich für eine Mitarbeit im NABU-Garten interessiert ist herzlich willkommen. Auskunft erteilt Frau De Marco unter
Tel.: 02364 935330, Fax: 02364935340
Carola.DeMarco@NABU-halternamsee.de
Christian.Lynen@NABU-halternamsee.de
www.NABU-halternamsee.de

Tipp: Am 5. Mai findet im Garten am Schultenbusch gegenüber den Maltesern ein Seminar zum Thema naturnahe Obstbaumpflege und Baumschnitt statt. Die Einführung durch einen Garten-Fachmann beginnt um 14 Uhr und dauert etwa drei Stunden. Es wird um telefonische Anmeldung gebeten um Infomaterial und Geräte in ausreichender Menge zur Verfügung stellen zu können.

Autor:

Antje Clara Bücker aus Haltern

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