Vor dem 1. Mai: Schüler setzen sich mit Sucht auseinander

Jörg Stinka und Hartmut Giese sprechen mit Schülern über die Entstehungsphasen von Sucht.
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Haltern. Die 151 Schülerinnen und Schüler des siebten und achten Jahrgangs der Joseph-Hennewig-Schule hatten in der Woche vor dem 1. Mai Suchtvorbeugung auf dem Stundenplan. Die „Alkohölle“, ein Theaterstück über Alkoholsucht und Unterrichtsbesuche durch Hartmut Giese, Suchtberater der Caritas, zusammen mit Jörg Stinka, abstinent lebender Betroffener und Mitglied einer Selbsthilfegruppe, sollten die Schülerinnen und Schüler gegen Suchtgefahren stärken.

Das Präventionstheaterstück „Alkohölle“ vom „theaterspiel“ aus Witten ist ganz nah an der Lebenswelt der Jugendlichen. Flotte Sprüche, Live-Raps, Alkohol in der Clique: Themen, die alltäglich in der Jugendszene sind.
Im Stück geht es um Lena, 19, die ein Praktikum in der Werbeagentur ihrer Tante Maxi macht. Sie ist allein im Büro, als der Auftrag einer Spirituosen-Firma hereinkommt. Sie nimmt ihn an. Ein neuer Alkopop soll beworben werden. Lena kennt sich aus – sie und ihre Clique trinken viel. Als Maxi jedoch von diesem Auftrag erfährt, lehnt sie kategorisch ab: Alkohol wird von ihrer Agentur nicht beworben. Lena versteht nicht warum. Ein Streit entsteht und Lena erfährt die dramatische Geschichte ihres Vaters, der dem Alkohol zum Opfer fiel.

Dirk Strothkamp, Schulsozialarbeiter der Joseph-Hennewig-Schule zum Theaterstück: „Die Alkohölle ist seit Jahren ein fester Bestandteil unserer Suchtprävention. Das Team von theaterspiel spricht die Sprache unserer Jugendlichen und schafft es so, für Suchtgefahren zu sensibilisieren.“

Sprechen über Alkoholsucht

Im Nachgang zum Theaterstück besuchten Hartmut Giese und Jörg Stinka die Schulklassen. Hier bestand die Möglichkeit, authentisch zu hören, wie sich eine Alkoholsucht allmählich entwickelt und welche Schritte geholfen haben, mit der Sucht trocken zu leben. „Mit unseren Klassenbesuchen wollen wir die SchülerInnen für den eigenen Gesundheitsschutz sensibilisieren“, sagt Hartmut Giese. Als „eingespieltes Team“ haben Giese und Stinka schon viele Schulklassen gesprochen. Die Aufmerksamkeit der SchülerInnen ist durch die geschilderten Lebenserfahrungen sehr groß, was man an den interessierten Fragen hört.
Dabei geht es den Referenten nicht darum, den Alkohol zu verteufeln, sondern zu vermitteln, wie man sich vor Missbrauch und Sucht schützt. So wurden explizit die Phasen bis zu einer Sucht vorgestellt und mit konkreten Alltagssituationen lebhaft gemacht. Jeder Schüler konnte so seinen Konsumstatus bei Handy, Alkohol, Tabak prüfen und sich überlegen, wie er sich selbst vor Sucht schützt.
„Die Kombination aus theaterpädagogischen Elementen, Betroffenen mit eigener Suchterfahrung und dem suchtpräventiven Unterricht ist eine perfekte Mischung“, sagt Beratungslehrerin Christine Loessel. „Dadurch kommen wir mit unseren Schülern ins Gespräch und können sie frühzeitig auf Gefahren des Alkoholkonsums hinweisen.“

Hartmut Giese arbeitet in der Suchtberatung und Behandlung der Caritasverbände Dorsten und Haltern vertraulich und ist erreichbar unter 1090-34, h.giese@caritas-haltern.de, www.caritas-haltern.de

Autor:

Michael Menzebach aus Haltern

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