Update Corona Helfernetzwerk
In Hamminkeln hilft man sich

Ein Netzwerk lebt von seinen Akteuren, den Aktiven und seinen Initiatoren: Sandra Neß und Dirk Bohlen  | Foto: Der Weseler
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  • Ein Netzwerk lebt von seinen Akteuren, den Aktiven und seinen Initiatoren: Sandra Neß und Dirk Bohlen
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Im März hatte der Weseler das Corona Helfernetzwerk für Hamminkeln ins Leben gerufen. Die Idee war, Freiwilligen eine Möglichkeit zu geben, sich zu formieren, um Betroffene und Bedürftige in der Coronakrise zu unterstützen – sei es, um Einkäufe zu erledigen oder den Hund auszuführen. Wie steht es um dieses Netzwerk? Gab es viel zu tun? Wird es aktuell gebraucht? Und grundsätzlich?

Schnell hatten sich zu Beginn 150 Helferinnen und Helfer aus allen Ortsteilen angeboten. Mittlerweile zählt die Facebook-Gruppe knapp 520 Mitglieder. Grund genug, einmal bei der Mitinitiatorin des Netzwerkes, Sandra Neß nachzufragen, wie es läuft: „Unser Hilfsangebot wurde sehr gut und vor allem auch dankbar angenommen“, blickt sie zurück. „Die Hilfsbereitschaft der Bürgerinnen und Bürger war ebenfalls überwältigend. Schön war es zu sehen, dass auch sehr junge Erwachsene von Anfang an dabei waren, um zu helfen. Da ist ziemlich schnell etwas Großes entstanden und das lässt hoffen.“

Im Moment ist es ziemlich ruhig um dieses Netzwerk. Woran das liegt, kann nur gemutmaßt werden: weil man sich selber gut organisiert, die Familie hilft, weil die Nachbarschaftshilfe greift oder, wie Sandra Neß glaubt, „dass die Menschen, die im ersten Lockdown Hilfe benötigten, auch noch mit ihren ‚Paten‘ in Kontakt stehen.“ Sie geht aber auch davon aus, dass das Netzwerk wieder gefragter wird - der harte Lockdown steht vor der Tür. Und dann könnte es noch ein Stück weit reibungsloser vonstattengehen, da viele Fragen geklärt sind, die sich zu Anfang stellten: Sind Haustiere ansteckend? Wie werden die Einkäufe bezahlt? Muss ich Handschuhe tragen? Bin ich versichert? Wie verhalten wir uns bei Menschen, die schon infiziert sind?

Auf die Frage, ob die Stadt solch ein Netzwerk braucht, antwortet die Mitinitiatorin des Corona Helfernetzwerks Hamminkeln: „Hier ist es wie mit allem im Leben, Hauptsache jemand macht etwas. Ob es nun unser Netzwerk ist, die Nachbarschaftshilfe oder ein Ehrenamt. Es muss Menschen geben, die bereit sind, Verantwortung für ihre Mitmenschen zu übernehmen. Je mehr desto besser. Jeder kann seine Fähigkeiten und seine Zeit einbringen. Es ist eigentlich recht einfach, Gutes zu tun. Manchmal braucht man nur den gewissen Anstoß.“

Beim Rathaus nachgefragt, wie wertvoll solch Engagement unter den Bürgern auf kommunaler Ebene wert war und ist antwortet Bürgermeister Bernd Romanski: „Gerade hier im ländlichen Bereich ist es wichtig, dass man sich gegenseitig unterstützt und daher war das Angebot zu Beginn der Pandemie sehr wichtig. Die aktuelle Entwicklung zeigt aus meiner Sicht deutlich, dass es mit den zu erwartenden Einschränkungen wieder sehr wichtig wird, die Menschen, die sich selbst nicht helfen können oder die alleine sind, zu unterstützen. Daher würde ich es sehr begrüßen, wenn die Gruppe weiter macht“.

Auch bei der Freiwilligen Feuerwehr Hamminkeln sieht man Potenzial in Bezug auf online organisierte Helfergruppen. So ist ihre Relevanz bei Extremlagen hoch einzuschätzen, wenn es darum geht, spontan Helfer zu mobilisieren, wie Michael Wolbring, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr weiß: „Der Einsatz von Helfern ist gesellschaftlich absolut gewinnbringend.“ Vorausgesetzt, dass Koordination und Information funktionieren. Daher „erweitern wir bei künftigen großen Ereignissen den Führungsstab um eine eigene Koordinierungsstelle Medien“, berichtet Wolbring. „Teilaufgabe ist dann auch die Steuerung der Spontanhelfer über die sozialen Medien, die wir bespielen, Facebook und Instagram.“ So könne das Personal der Feuerwehr unterstützt und entlastet werden.

Gesellschaftliches Engagement – ein wichtiger Pfeiler grundsätzlich und unverzichtbar in Krisenzeiten.

Autor:

Denise Brücker aus Hamminkeln

Webseite von Denise Brücker
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