Grusswort zum Jahreswechsel in Hamminkeln
Bernd Romanski: Dank an Politik und Verwaltung für "engagierte Arbeit in Sinne der Bürger/nnen"

Bürgermeister Bernd Romanski. | Foto: dibo


Liebe Hamminkelnerinnen und liebe Hamminkelner,

für viele von uns sind die Tage um den Jahreswechsel traditionell die Zeit, um inne zu halten und zurückzublicken. Vielleicht geht es einigen von Ihnen wie mir. Im Rückblick fühle ich mich im Moment sehr an den Film „und täglich grüßt das Murmeltier erinnert“. Beim Blick zurück auf das Erlebte beschleicht mich vermehrt das Gefühl, dass wir uns in einer Endlos-Schleife befinden und unklar ist, wann sich diese Schleife öffnet.

Wer hat beim Jahreswechsel 2019/2020 in seinem schlimmsten Traum daran gedacht, dass und wie stark eine weltweite Pandemie unser aller Leben derart verändern und beherrschen wird. Die Corona-Pandemie hielt und hält die ganze Welt weiterhin in Atem und unser aller Leben hat sich gravierend verändert. Fast nichts ist mehr wie vorher und Dinge, die wir vorher für unmöglich gehalten hätten, sind plötzlich bittere Realität geworden. Das öffentliche Leben kam und kommt weiterhin in weiten Teilen zum Erliegen.

Nach einem berechtigten Hoffnungsschimmer im Sommer dieses Jahres befinden wir uns nun wieder in einer Zeit des Bangens und vielfach in der zwischenmenschlichen Isolation. Große Familienfeiern, Abende mit Freunden, Konzert- oder Stadionbesuche finden erneut nur in eingeschränktem Maße statt. Auch wenn wir uns dabei jedoch in einer vermeintlich ähnlichen Grundsituation befinden, ist doch jede und jeder ganz unterschiedlich betroffen und geht auch ganz unterschiedlich mit dieser Ausnahmesituation um.

Es mag paradox klingen, aber in einigen Bereichen habe ich das Gefühl, dass wir gerade durch die Einschränkung unserer sozialen Kontakte vermeintlich näher zusammenrücken und sich unser Gemeinschaftsgefühl stärkt; sei es innerhalb der Familie, im Kollegenkreis oder unserer gesamten Stadt: Die Menschen nehmen Rücksicht, sehr viele zeigen Verständnis für die ergriffenen Maßnahmen und alle versuchen die situationsbedingten Herausforderungen auf den verschiedensten Ebenen zu meistern.

Auch wenn es aktuell zu keinem erneuten Lockdown kommt, trifft es uns alle auch in diesem Jahr wieder besonders hart. Gastronomische Betriebe und das kulturelle Leben finden nur unter Einschränkungen und mit festgelegten Regeln statt, ebenso das Vereinsleben, viele der Weihnachtsmärkte fielen aus und auch der Einzelhandel bangt vielfach um sein wirtschaftliches Überleben. Und auch gerade die Familien werden durch die pandemische Entwicklung in Schule und Kindergarten wieder stark beeinträchtigt und erneut massiv gefordert.
Das ist nicht nur für uns alle eine Beeinträchtigung, sondern bedroht vielfach auch persönliche und wirtschaftliche Existenzen. Aber das Virus lässt uns keine Wahl. Bund, Länder und Kommunen setzen alles daran, Deutschland gut durch diese Krise zu bekommen. Ich hoffe daher sehr, dass seitens des Landes durch entsprechende schnelle und transparente Maßnahmen und Hilfen, sowohl den Betrieben, als auch den Familien und nicht zu vergessen den Kommunen die notwendige Unterstützung zu Teil wird.

Gerade in diesen Zeiten müssen Verwaltung und Politik vor Ort im Rahmen ihrer Möglichkeiten für Kontinuität und Sicherheit sorgen und durch gezielte Maßnahmen dazu beitragen, die Kurve zu bekommen. Bei dieser Aufgabe gilt es jedoch auch immer, die Interessen der Allgemeinheit (und hier gilt „Gemeinwohl“ und nicht „mein Wohl“) genau im Auge zu behalten. Begrenzte finanzielle Mittel lassen aber keine Wahl, Prioritäten bei den vielfältigen Entscheidungen über Investitionen zu setzen.
Unter diesen teils schwierigen Voraussetzungen konnten jedoch trotzdem wieder einige erfreuliche Projekte in unserer Stadt umgesetzt oder zumindest auf den Weg gebracht werden.

Zu nennen wären beispielhaft:

  • Erweiterung des Lernhauses der Gesamtschule
  • Baubeginn Neubau GGS Mehrhoog
  • Dorfplatz Brünen fertiggestellt
  • Förderzusage und Planungsbeginn Sportplatz Wertherbruch
  • Spielplätze in Hamminkeln (Minkelsches Feld) und Brünen (an der Feuerwehr) errichtet
  • Beginn der Arbeiten am Bürgerradweg Wertherbruch
  • Spatenstich für Breitband im Außenbereich
  • Start Klimakampgagne mit dem Thema energetische Sanierung

Mein ganz besonderer Dank gilt nicht nur in diesen schwierigen Zeiten, dem ehrenamtlichen Engagement in Hamminkeln, welches unser Gemeinwesen entscheidend stützt und prägt. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger stellen sich in den Dienst der Allgemeinheit. Wir alle sind daher sehr dankbar für die Arbeit, die in den unterschiedlichen Vereinen und Organisationen unserer Stadt geleistet wird, denn nur mit dieser Unterstützung bleibt unsere Stadt Lebens- und liebenswert.

Vergessen möchte ich an dieser Stelle nicht die üblichen Arbeiten der Verwaltung. Sanierung von Schulen, Straßen und Einrichtungen, Neu- bzw. Umbau von Kindergärten, Pflege von Grünanlagen, Friedhöfen und Straßen bis hin zum Bürgerservice im Rathaus, die dabei im Mittelpunkt standen. Aufgaben, die von uns auch unter erschwerten Bedingungen gerne für die Bürgerinnen und Bürger erledigt werden, auch wenn manche erwarten, dass hier noch viel mehr passieren müsste. Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen, die all das durch hohen persönlichen Einsatz bewältigt haben, ausdrücklich. Auch der lokalen Politik gebührt ein großes Lob für eine engagierte Arbeit im Sinne der Bürgerinnen und Bürger, auch wenn das nicht jeder zu schätzen weiß. Die Themen sind mitunter sehr komplex und man muss oftmals sehr viel Freizeit einsetzen, um sich in alle Sachverhalte gut einzuarbeiten.

Der Weg zur Normalität, wenn es diese überhaupt wieder geben wird, wird sicherlich noch dauern. Das „Fahren auf Sicht“ macht auf Dauer mürbe, nur bleibt uns allen miteinander vorerst nichts Anderes übrig, als uns damit zu arrangieren. Mit der Entwicklung des Impfstoffs und dessen schneller und effektiver Anwendung verbinden wir jedoch die große Hoffnung, der Pandemie zu trotzen.

Lassen Sie uns daher mit Achtsamkeit, Zuversicht und einer gehörigen Portion Optimismus in die Zukunft blicken, das tut uns gut - das tut unserer Stadt gut!
Ich wünsche allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern ein besinnliches Weihnachtsfest, einen friedvollen Jahreswechsel und für das Jahr 2022 neben Gesundheit vor allem Frieden, und Wohlergehen.

Ihr
Bernd Romanski
Bürgermeister

Autor:

Lokalkompass Kreis Wesel aus Wesel

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