Neues Projekt des Kirchenchores Dingden

Anton Bruckner | Foto: Wikipedia

Schon ein ganz kleines Lied kann viel Dunkel erhellen.
Franz von Assisi (1182 - 1226)

Seit über 140 Jahren singen Menschen im Kirchenchor St. Pankratius. Wir sind eine aktive Gemeinschaft innerhalb der Pfarrei Maria Frieden Hamminkeln. Die Sängerinnen und Sänger leisten mit viel Freude, Überzeugung und Engagement einen großen und wertvollen Beitrag der Kirchenmusik. Um diese Musik lebendig halten zu können, sind wir auf interessierte Sängerinnen und Sänger für den Kirchenchor angewiesen. Viele Menschen erfreuen sich an Musik und Gesang – und überlassen die Ausführung den anderen. Lassen Sie das nicht zu! Tun Sie was dagegen! Der Chor hat eine lange Tradition. Diese Tradition verdient es, fortgeführt zu werden! Kommen Sie zu uns. Immer wieder bieten wir Chorprojekte und "kirchenmusikalische Akzente" an, die ein "Hereinschnuppern" ermöglichen.
Das aktuelle Projekt ist die „Messe in C“ des österreichischen Komponisten Anton Bruckner (1824 – 1896), die zum Kirchweihfest von St. Pankratius am 9. Oktober 2016 aufgeführt werden soll. Diese Messe für Alt, zwei Hörner, Chor und Orgel wird, da sie während Bruckners Aufenthalt um 1842 im Dorf Windhaag bei Freistadt entstand, auch Windhaager Messe genannt. Bruckner schrieb die Windhaager Messe als achtzehnjähriger Schulgehilfe. Wegen der Schlichtheit gilt sie als Frühwerk Bruckners.

Für die begrenzten örtlichen Verhältnisse komponierte er eine kurze, in Umfang und Besetzung bescheidene Messe - für Solo-Altstimme, 2 Hörner und Orgel. Schon in dieser frühen und noch sehr einfach gehaltenen geistlichen Vokalkomposition ist auffällig, wie stark die Musik die besondere Rolle des Gottessohnes unterstreicht: Die meisten Anrufungen des Eröffnungssatzes gelten dem „Christe eleison“. Eine dieser Anrufungen wird besonders hervorgehoben durch eine etwas kühnere Harmonisierung.

Bruckners Windhaager Messe entstand unter liturgisch und musikalisch stark eingeschränkten Aufführungsbedingungen. Deutlich zu hören ist auch, dass der junge Bruckner als Komponist, der in seiner dörflichen Umgebung völlig auf sich allein gestellt war, noch mit beträchtlichen handwerklichen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte, vor allem bei der thematischen Profilierung und formalen Gestaltung der verschiedenen Sätze. Dennoch ist bemerkenswert, dass diese Musik am ehesten Gestalt gewinnt an Stellen, in denen vom Gottessohn die Rede ist - vor allem im Benedictus.

Das Manuskript Bruckners ist nur in den Stimmen überliefert, ohne Angabe von Tempi und Stärkegraden. Bruckner selbst hat diese Messe Ende 1870 dem ansässigen Schulleiter und Organisten als Andenken übergeben, der es wiederum 1904 dem städtischen Museum in Wels vermachte. Der Schuldirektor Kajetan Schmidinger schließlich bearbeitete die Messe 1922 als vierstimmigen gemischten Chor und Streichquintett. Da Bruckner allerdings nur Bruchstücke des Messetextes vertont hat, war das Werk liturgisch nicht verwendbar. Schließlich ergänzte der Salzburger Domkapellmeister Joseph Meßner 1927 Bruckners Messe um die fehlenden liturgischen Messteile unter Verwendung von Bruchstücken aus fertigen Teilen des Werkes, so dass trotzdem eine echte Festmesse Bruckners entstanden ist.

Der Chor probt jeden Donnerstag ab 20:15 Uhr im Pfarrheim St. Pankratius in Dingden. Herzliche Einladung

Autor:

Sven Joosten aus Hamminkeln

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