Neue Ausstellung: Vergangene Industriekultur durch Malen sichtbar machen

Alexander Calvelli mit einem seiner Werke. Foto: Pielorz
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„Schmelzpunkte“ heißt die neue Ausstellung mit Bildern des Kölner Künstlers Alexander Calvelli, die der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) von Freitag, 17. Juni, bis zum 23. Oktober in seinem Industriemuseum Henrichshütte zeigt. In einer historischen Halle sind rund 170 groß- und kleinformatige Gemälde zu sehen, teilweise auf Papier gemalt und hinter Glas zu sehen, teilweise auf Leinwand. Sie alle zeigen eine fast fotorealistische Sicht auf Industriekultur und sind zum einen ein Beispiel vergänglicher Architektur, zum anderen aber auch eigene Interpretation des Künstlers.

Alexander Calvelli, geboren 1963 in Frankfurt/Main, hat Malerei an der Fachhochschule Köln studiert und Auslandsstudien in Florenz, Rio de Janeiro und Cordoba/Argentinien betrieben. Die Vergänglichkeit von Industriezweigen hat ihn immer interessiert. „Ich habe Werften gemalt, ich habe Bergwerke gemalt und eben auch Industriebetriebe wie Stahlwerke. Meine Bilder werden in der Regel an und in Museumsstandorten gezeigt, weil sie dort zum Thema einen direkten Bezug haben“, so Calvelli. Bedeutet: Bergwerke hängen beispielsweise im Deutschen Bergbaumuseum in Bochum, Werften im Deutschen Schifffahrtsmuseum und Stahlwerke sind eben unter anderem auf dem ehemaligen Gelände der Henrichshütte zu bestaunen. Viele seiner Bilder sind im Ruhrgebiet entstanden, fast alle irgendwo in Deutschland. Das erste Bild seiner Industriemalerei datiert aus dem Jahr 1987.
Alles zeigt sich sehr nah an der Realität gemalt. Die Ausstellung beginnt als „Weg des Eisens“ mit den Rohstoffen, zeigt deren Verarbeitung und die Entstehung neuer Produkte. „Ich war an all den Orten, die ich in meinen Bildern zeige. Ich habe Fotos davon gemacht und setze diese über Skizzen in Gemälde um. Kleinere Bilder brauchen zur Fertigstellung nur Tage, größere Wochen oder Monate. Manchmal vergeht auch Zeit zwischen den Fotos und dem gemalten Bild, manchmal Jahre. Dann gibt es das Fotomotiv manchmal schon gar nicht mehr. So bilde ich einerseits die Realität ab, doch andererseits ist diese vergänglich und verändert sich stetig.“
Neben den Gemälden in der Ausstellung werden die Hattinger Bilder mit einem besonderen Bezug zum Standort präsentiert. „Einige Bilder laden zusätzlich als Druck im Außengelände zu einem direkten Vergleich zwischen dem Motiv und der künstlerischen Bearbeitung ein. Manchmal sind Calvellis Bilder etwas anders in der Interpretation. Da wird hier mal ein Weg verlängert, dort mal eine Farbe verändert“, beschreibt Kurator Dr. Olaf Schmidt-Rutsch vom LWL-Industriemuseum die Ausstellung.
Bei der Eröffnung am Freitag, 17. Juni, 19.30 Uhr, wird der Künstler anwesend sein und lädt zu Gesprächen ein. Die musikalische Begleitung erfolgt durch den Klangkünstler Georg Zangl. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist danach bis zum 23. Oktober zu sehen, dienstags bis sonntags 10 bis 18 Uhr, freitags bis 20 Uhr. Zur Ausstellung ist im Klartext-Verlag Essen ein Katalog „Schmerzpunkte“ erschienen.

Alexander Calvelli mit einem seiner Werke. Foto: Pielorz
Ein Beispiel für seine Malerei. Foto: Pielorz
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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