„Speed of Light Ruhr“: Bernd Weber ist mit dabei

Bernd Weber in seinem Lichtanzug, den er beim „Speed of Light Ruhr“ ab Donnerstag drei Nächte hintereinander beim Laufen tragen wird. Er wiegt rund zwei Kilogramm und wechselt auch noch die Lichtfarben per Fernsteuerung.  Foto: privat
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  • Bernd Weber in seinem Lichtanzug, den er beim „Speed of Light Ruhr“ ab Donnerstag drei Nächte hintereinander beim Laufen tragen wird. Er wiegt rund zwei Kilogramm und wechselt auch noch die Lichtfarben per Fernsteuerung. Foto: privat
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Drei Nächte, sechs Orte, 120 Läufer, ein Erlebnis. Diese vier Fakten waren es nicht allein, die Bernd Weber dazu brachten sich um die Teilnahme am „Speed of Light Ruhr“ zu bewerben. Dieser Lichtlauf durch den Emscher Landschaftspark beginnt am 3. Oktober auf der Halde Hoheward in Herten.

In der Regel ist Laufen ja ein einsamer Sport. Die Einsamkeit des Langstreckenläufers findet ja sogar ihren Niederschlag in der Literatur. Bernd Weber, passionierter Läufer seit 2003, hat mehr gereizt.
„Ich finde diesen Lauf schon als Thema spannend und begeistere mich schnell für extravagante Geschichten. Darum habe ich mich auch beworben“, so der Fachberater für Bauelemente, für den sich in seiner Freizeit fast alles um Sport dreht. Beispielsweise ist der ausgebildete Gesundheitstrainer auch beim Turnverein Hattingen als Trainer dabei, hat davor aktiv Fußball gespielt beim VfL Winz-Baak.
„Durch den Sport und bei mir durchs Laufen passiert viel Positives“, weiß der 53jährige, „der Körper verändert sich mental, man ist einfach besser drauf, fühlt sich wohler, entspannt, erholt. Mir macht das Laufen den Kopf frei nach dem Berufsalltag.“
Kultur hat den Hattinger ebenfalls immer interessiert: Einerseits hat er Saxofon gespielt, andererseits ist er durch eine Ausbildung auf der Henrichshütte der Industriekultur verbunden.
Und letztlich der „Speed of Light Ruhr“ als logische Konsequenz. Dahinter steckt ein internationales Lichtkunstprojekt der Kunstorganisation NVA aus Schottland. Das ging von dort aus nach Japan und England und landete jetzt – der Ruhr-Tourismus GmbH sei Dank – im Ruhrgebiet, der einzigen Station in Deutschland, ehe es weiter um die Welt zieht.
Über Sportvereine und -verbände wurden 120 Läufer gesucht. Bernd Weber: „Um dabei sein zu können, musste man einige Anforderungen erfüllen – beispielsweise einen Halbmarathon in weniger als zwei Stunden laufen, zweieinhalb Stunden lang in Bewegung bleiben können und natürlich Zeit haben für acht Proben. Denn an den einzelnen Industriedenkmalen, Wahrzeichen des Ruhrgebiets, führen wir halbstündige Choreografien auf, die Bewegung in eine künstlerische Ausdrucksform verwandelt.“
Wie Bernd Weber erklärt, werden dazu die Läufer in Gruppen bis zu zwölf Personen aufgeteilt. Sie trainieren mit und folgen einem so genannten „Runleader“. Er vermittelt die Choreografie des Initiators: „Rund zehn Kilometer beträgt die Strecke für jede Choreografie im Schnitt und dazwischen müssen wir ja auch noch die Distanz zwischen Start und Ziel überwinden. Das sind am ersten Tag noch einmal 19 Kilometer, am zweiten und dritten dann nur noch rund zehn Kilometer. Dabei müssen Abstände eingehalten, Handzeichen weitergegeben werden, man muss auf den ständig wechselnden Untergrund achten, damit man nicht fällt, und eben die gelernte Choreografie umsetzen. Es ist also schon auf allerhand zu achten. Für einen Läufer, bei dem es normalerweise ja eher um Geschwindigkeit geht, also schon eine Umstellung, aber spannend, erlebnisreich und letztlich ein schöner Anblick.“
Denn alle Läufer tragen einen besonderen Anzug. Der ist mit rund zwei Kilogramm schweren Lichtdioden besetzt und einem Akku versehen. Da dauert das Anziehen schon eine ganze Weile. Aber es lohnt sich, denn Bernd Weber sagt: „Es ist optisch sehr reizvoll. Immer wieder halten bei unseren Proben Menschen spontan an und machen Fotos. Wir selbst ja auch. Es macht einfach Spaß und ist ein tolles Gemeinschaftserlebnis. Daher wollen einige aus unserer Gruppe auch nach dem Ereignis weiter in Kontakt bleiben und vielleicht den ein oder anderen Laufwettbewerb gemeinsam absolvieren.“
Bernd Weber versteht sich beim „Speed of Light Ruhr“ als Botschafter von Hattingen, ist er doch unter den Teilnehmern aus 53 NRW-Städten der einzige Hattinger. Für die drei Nächte des „Speed of Light Ruhr“ (3. bis 5. Oktober) – Zuschauer erwünscht, Eintritt frei –wünscht sich Bernd Weber: „Bitte keinen Regen! Aber ein bisschen Applaus wäre schön!“
Infos zu Zeiten und Orten unter www.speed-of-light-ruhr.de

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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