Betreuungsgeld gegen Praxisgebühr

Kabinettstisch im Kanzleramt
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Der politische Kuh- oder Pferdehandel der Koalition bringt Wahlgeschenke: Die CSU hat ihr Betreuungsgeld durchgesetzt, die FDP die Abschaffung der Praxisgebühr.

Die Praxisgebühr sollte dafür sorgen, dass jeder Kassenpatient mit mehr Eigenverantwortung und Disziplin im Umgang mit den Leistungen der Gemeinschaft umgeht. Dieses Ziel einer Steuerfunktion wurde nie erreicht, das ist seit vielen Jahren bekannt. Sie war für die Arztpraxen mit viel Büroarbeit verbunden, die zukünftig weg fällt. Im gesamten System der Ärzte und Krankenkassen hat die Bürokratie und die damit verbundenen Verwaltungskosten die 10 Euro weitgehend aufgefressen. Also auch aus dieser Sicht ein großer Unsinn. Daher ist die Abschaffung der Praxisgebühr mehr als sinnvoll.

Außerdem war die Praxisgebühr für sozial schwache Bürger eine Hürde, die zur Verschleppung von Krankheiten führte, die dann später umso mehr Kosten verursachen. Wer wegen einer Erkrankung zum Arzt gehen muss, wird ja sowieso doppelt bestraft. Denn in vielen Bereichen sind bekanntlich Zuzahlungen zu leisten. Ist das eine solidarische Finanzierung der Gesundheitsversorgung? Der Gesunde hat Glück, zahlt "nur" seine Beiträge und steht besser da, der Kranke bezahlt eben mehr...

Betreuungsgeld

Die Kinderkrippen-Fernhalteprämie oder Herdprämie, Betreuungsgeld genannt, ist ein familienpolitischer Unsinn erster Güte! Künftig gibt es eine Prämie dafür, dass Kinder aus sozial schwachen und bildungsfernen Schichten von frühkindlicher Erziehung ferngehalten werden. Und Besserverdiener bekommen das Betreuungsgeld auch dann, wenn sie weiter berufstätig bleiben und sich die Großeltern oder ein Kindermädchen um das Kind kümmern.

Autor:

Bernd Loewe aus Hattingen

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