Flüchtlinge: Hallen werden zu Heimen und scharfe Töne zur Turnhalle Bredenscheid

Auch auf dem O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße sollen zukünftig Flüchtlinge untergebracht werden. Dafür sind aber zunächst Umbaumaßnahmen erforderlich
6Bilder
  • Auch auf dem O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße sollen zukünftig Flüchtlinge untergebracht werden. Dafür sind aber zunächst Umbaumaßnahmen erforderlich
  • hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

Die Unterbringung der weiterhin zahlreich in der Stadt ankommenden Flüchtlinge beschäftigte den Rat in seiner letzten Sitzung in diesem Jahr.

Die Verwaltungsvorlage – eine Zentrale Unterbringungseinrichtung
(ZUE) des Landes NRW für Flüchtlinge in Hattingen für 800 Personen zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu schaffen – wurde abgenickt. Allerdings: Die Politik wollte sie nur zur Kenntnis nehmen und nicht explizit beschließen. Grundsätzlich trägt man den Weg der Verwaltung mit.
Die Plätze in den neu errichteten Wohnmodulen an der Werksstraße sind bereits komplett belegt. Außerdem wird das Gebäude der ehemaligen St.-Georg-Schule, sobald es hergerichtet ist, dem Land zur Erweiterung der Landesunterkunft Talstraße zur Verfügung gestellt.
Kurzfristig muss noch zusätzlicher Wohnraum geschaffen werden, wenn es zu einer weiteren Zuweisung von 100 Personen monatlich kommt: Das bedeutet zunächst die weitere Belegung von Turnhallen mit Flüchtlingen.
Aber auch über längerfristige Planungen und damit verbundene bauliche Maßnahmen wurde im Rat diskutiert: Laut der Vorlage ist damit zu rechnen, dass es bis Ende 2016 zu einem weiteren Versorgungsbedarf von 2.200 Personen kommt, wenn es bei einer gleichbleibenden Steigerung an Zuweisungen von zehn Prozent monatlich bleibt. Und da der in Hattingen zur Verfügung stehende Wohnraum begrenzt ist, wird es nicht möglich sein, so viele Menschen in einzelnen Wohnungen unterzubringen.
Daher kommt es nun mit dem Land Nordrhein-Westfalen zu weiteren Verhandlungen bezüglich der Errichtung der ZUE. Als möglicher Standort wurde gemeinsam mit der Bezirksregierung Arnsberg das O&K-Gelände an der Nierenhofer Straße bestimmt. Sollte eine solche Einrichtung in Hattingen geschaffen werden können, ist das Land NRW für sämtliche Kosten sowie Verwaltungs-, Versorgungs- und Betreuungsleistungen zuständig.
Sollte das Land aber keine Einrichtung in der Stadt realisieren, wird das Gelände zur weiteren großen Gemeinschaftsunterkunft für zugewiesene Asylsuchende umgebaut. Die Vermietung des Geländes sei auch im Interesse des Eigentümers.
Durch den Bau weiterer Wohnanlagen soll der Belegung von Sport- beziehungsweise Mehrzweckhallen entgegengewirkt werden.
Die derzeit leerstehenden Schade-Hallen an der Marxstraße könnten nach einigen Baumaßnahmen für rund 250 Flüchtlinge zur Unterkunft umfunktioniert werden.

Wegen der steigenden Flüchtlingszahlen ist die Stadt Hattingen aufgefordert immer mehr Unterkunftsmöglichkeiten bereit zu stellen. Eventuell muss auf die Mehrzweckhalle in Bredenscheid zugegriffen werden. Die Stadtverwaltung möchte Bürger informieren und lädt am Dienstag, 1. Dezember, um 17 Uhr in die Aula der städtischen Grundschule Bredenscheid, Habichtstraße 24a, ein.

Unter dem Titel „Buntes Hattingen – refugees welcome“ findet, wie berichtet, ein großes Benefizkonzert für die Hattinger Flüchtlingshilfe statt.
Neben Headliner „Frida Gold“ werden am Freitag, 4. Dezember, Beyond Redamption, Leutnant Lennard, Fuck‘it‘Head, Levee Break, Reggae Knights und Captain Disko die Bühne der Gebläsehalle rocken. Die Bands treten alle ohne Gage auf und auch die Gebläsehalle wurde vom LWL mietfrei zur Verfügung gestellt.

600 der 800 Karten sind verkauft. Sponsoren sind die Ev. Kirchengemeinde Hattingen/Welper-Blankenstein, der Heimatverein, die IG Metall sowie die Sparkasse Hattingen und die Volksbank Hattingen/Sprockhövel.Vater Martin und Sohn Paul Funda moderieren den Abend und der Kinder- und Jugendchor Music-Factory wird nach der Begrüßung, durch den Schirmherren, Bürgermeister Dirk Glaser, die musikalische Eröffnung des Konzerts mit dem Ärzte-Hit „Schrei nach Liebe“ vornehmen. Der Eintritt kostet an der Abendkasse zehn und im Vorverkauf sechs Euro. Ermäßigte Karten für Schüler, Studenten und Leistungsempfänger kosten acht Euro an der Abendkasse und im Vorverkauf vier Euro.
Der Erlös aus dem Kartenverkauf geht an die Flüchtlingshilfe. Karten gibt es in der Jugendförderung, Bahnhofstraße 51, sowie in den städtischen Jugendeinrichtungen in Welper, Holthausen, Rauendahl, Haus der Jugend und in der Stadtbibliothek im Reschop Carré.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

11 folgen diesem Profil

18 Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.