Wirtschaft vor Ort: Hattingen hat mehr Gewerbeflächen und hohe Kaufkraft

Wirtschaftsförderer der Stadt Hattingen: Martin Serres Foto: Pielorz
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Zwei Dinge sind es, welche die Wirtschaft vor Ort in 2013 prägten: die gute Gewerbesteuerentwicklung in Verbindung mit der Notwendigkeit, weitere Gewerbeflächen ausweisen zu müssen, und die hohe Kaufkraft in der Stadt. Wirtschaftsförderer Martin Serres zieht wie in jedem Jahr eine Bilanz des letzten Jahres.

„Eine unter dem Landesdurchschnitt liegende Arbeitslosenquote sowie ein gutes Gewerbesteueraufkommen sind zwei Indikatoren, die für eine Stadt wie Hattingen sehr positiv sind. Die Stadt musste einen großen Strukturwandel verkraften und ist heute wieder gut aufgestellt“, so Serres.
Selbstverständlich sei die Zahl der Arbeitsplätze auf dem Gelände der ehemaligen Henrichshütte mit seinerzeit 10.000 Plätzen nie wieder zu erreichen. „Dort arbeiten heute vielleicht 2500 Menschen. Aber wir haben es gut gemacht und vor allem im Bereich der klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) sind wir gut aufgestellt.“
Für das Jahr 2013 gelte, dass kaum ein Unternehmen geschlossen hätte oder abgewandert wäre. „Das, was in diesem Bereich passiert ist, liegt im Wert der normalen Fluktuation. Wir dürfen uns aber mit dem Gewerbe- und Landschaftspark nicht ausruhen. Bezogen auf die Baufläche haben wir dort von einst 75 Hektar noch neun Hektar zur Verfügung. Wir müssen neue Gewerbegebiete ausweisen. Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob noch mehr Wohngebiete in die Peripherie verlagert werden sollen oder gewerbliche Flächen entstehen sollen. Schon heute können wir Anfragen von Betrieben nicht befriedigen, weil wir keine Flächen mehr haben.“ Dabei, so Serres, habe man oft ein falsches Bild vor Augen, wenn man von Gewerbeflächen spreche. Im Gegensatz zu früheren Zeiten seien heutige Gewerbeflächen in der Regel geräusch- und emissionsarm.
„Selbstverständlich muss man auch interkommunale Planungen in den Blick nehmen, zum Beispiel beim Opel-Gelände in Bochum. Ich glaube aber, dass diese Entwicklung sehr langfristig ist und wir in Hattingen vor Ort darauf achten müssen, hier eine Wohn- und Arbeitsstruktur zu haben. Hattingen ist eine Auspendlerstadt, aber es muss ein Ziel der örtlichen Wirtschaftsförderung sein, diesen Trend nicht zu stärken, sondern hier vor Ort Strukturen für die Ansiedlung von Arbeitsplätzen zu unterstützen.“
Positiv sieht Serres die Entwicklung der Innenstadt. „Wir haben inklusive des Reschop Carrés 337 Geschäftslokale in der Innenstadt. Sieht man sich die Betriebsfluktuation an, so kommt man auf eine Leerstandsquote zwischen sechs bis sieben Prozent.
Eine Verfestigung von Leerstand können wir kaum ausmachen. Mit einer Kaufkraftkennziffer von 103,4 liegen wir leicht über dem bundesdeutschen Durchschnittswert. Berücksichtigen wir zusätzlich den Umsatz im örtlichen Einzelhandel, so kommen wir auf eine Zentralität von 79,8 Prozent. Im Jahr 2008 hatten wir nur 74 Prozent. Hier hat die Eröffnung des Reschop Carrés 2009 positiv gewirkt und auch von Kaufland in 2013 versprechen wir uns positive Synergie-Effekte.“ Zunehmend werde die Obere Heggerstraße als ambulantes medizinisches Quartier wahrgenommen mit einer hohen Dichte verschiedenster Ärzte.
Für das neue Jahr erwartet Martin Serres eine Entscheidung darüber, was mit dem ehemaligen Rewe-Zentrallager passieren solle. Das ist eine Fläche von rund 50.000 Quadratmetern.
„Insgesamt ziehe ich ein positives Fazit und blicke optimistisch ins neue Jahr.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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