Wohin mit den Flüchtlingen?

Diskutieren anhand der Karte zum Hattinger Stadtgebiet über Flüchtlinge und ihre Unterbringung: (v.l.) Beigeordnete Beate Schiffer, Frank Staacken als Vorsitzender des Sozialausschusses und Birgit Naujocks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW.
Foto: Pielorz
  • Diskutieren anhand der Karte zum Hattinger Stadtgebiet über Flüchtlinge und ihre Unterbringung: (v.l.) Beigeordnete Beate Schiffer, Frank Staacken als Vorsitzender des Sozialausschusses und Birgit Naujocks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW.
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Wir berichteten bereits über den geplanten Umbau der alten Feuerwache, in der maximal für zwei Jahre Flüchtlinge aufgenommen werden sollen. Doch das löst das Problem nicht. Wie jetzt deutlich wurde, wird es mittelfristig einen neuen Containerstandort oder einen Neubau geben müssen. Im Haushalt sind dafür bereits 1,5 Millionen Euro veranschlagt.

Die Werksstraße, in der rund 100 Flüchtlinge untergebracht sind, ist für Birgit Naujocks, Geschäftsführerin des Flüchtlingsrates NRW, nicht mehr zeitgemäß. Das Gebäude sei alt, verwohnt und überdies setze man heute auf abgeschlossene Wohneinheiten.
Gemeinschaftsunterkünfte wie die Werksstraße dürften nur in der Anfangszeit zum Auffangen genutzt werden. „Wenn ich etwas Abgeschlossenes habe, welches ich allein oder mit meiner Familie bewohne, gehe ich pfleglicher damit um und schätze es wert“, so ihre Erfahrung.
Dass die Stadt Hattingen nach Zuweisung durch die Bezirksregierung Flüchtlinge aufnehmen muss, ist Gesetz. Dass es mindestens 400 Menschen bis Ende 2015 sein werden, scheint aufgrund der Flüchtlingsströme sicher, unter ihnen viele traumatisierte Menschen.
Die alte Feuerwache soll keine Dauerlösung werden. Einen Termin mit den Anwohnern gibt es auch schon: Am Donnerstag, 6. November, 18 Uhr, soll im Johannes-Gemeindezentrum an der Uhlandstraße diskutiert werden.
Hattingen ist eine Stadt, die seit zwanzig Jahren in der Haushaltssicherung ist und auch, weil finanziell klamm, Stärkungspaktgemeinde.

Stadt braucht finanzielle Hilfen von Land und Bund

„Das Flüchtlingsthema ist ein Bundesthema“, so Frank Staacken, Vorsitzender des Sozialausschusses. Die Kommunen seien chronisch unterfinanziert. „Eine nachhaltige Lösung ist ein Neubau. Ein Containerstandort kostet Geld, aber irgendwann brauche ich die Container nicht mehr. Ein Neubau im sozialen Wohnungsbau könnte für einige Jahre als Option für Flüchtlingsaufnahmen gebunden sein, später aber durchaus auf dem freien Wohnungsmarkt vermietet werden.“
Ein möglicher Containerstandort befindet sich hinter der Feuerwache an der Sprockhöveler Straße in Holthausen. Einen Standort für einen möglichen Neubau gibt es noch nicht. Die Stadt hofft auf die Mitarbeit der Wohnungsbaugenossenschaften, denn auch ein bestehendes Objekt käme infrage.
Beate Schiffer: „Wir wollen eine Willkommenskultur aufbauen und viele Menschen wollen auch wirklich helfen.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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