Wohngebäude auf dem Reschop Bunker – Bauvoranfrage für 16 Wohneinheiten

Knapp vier Jahre hatte die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben vergeblich einen Käufer für den Reschop-Bunker an der August-Bebel-Straße gesucht. Der Bunker stammt aus dem Jahre 1944 und wurde ursprünglich als Luftschutzhaus Nr. 1 bezeichnet.

Ende 2014 konnte der Reschop-Bunker dann an die Gebrüder Tim und Michael Reich verkauft werden. Die neuen Eigentümer, die bereits in Recklinghausen einen Bunker besitzen, beabsichtigen, den Reschop-Bunker umzubauen und auf dem Baukörper ein dreigeschossiges Wohngebäude mit 16 Wohneinheiten zu errichten.

Der Stadt liegt eine entsprechende Bauvoranfrage der Eigentümer vor, wie Baudezernent Jens Hendrix heute dem Stadtspiegel auf Nachfrage bestätigte.
Der Stadtentwicklungsausschuss wurde wegen der besonderen städtebaulichen Bedeutung dieser Bauvoranfrage in seiner letzten Sitzung von der Verwaltung entsprechend informiert. Diese sieht durch die neue Planung der Eigentümer keine Einschränkung der benachbarten städtischen Parkflächen. Auch im Sinne des „Standort-Images“ werden von der Stadtverwaltung keine negativen Auswirkungen angenommen. Man sieht sogar durch das neue Bauvorhaben eine Aufwertung des Umfeldes.

Seit Ende 2014, so Tim Reich zum Stadtspiegel, arbeitet sein Team an der Planung der inneren Umgestaltung des Bunkers mit einer Wandstärke von 2,15 m mit dem Ziel, die endgültigen Bauanträge bei der Stadt Hattingen einreichen zu können.
Ursprünglich war nur geplant, in dem Bunker Proberäume für Bands, Räume für Kulturschaffende und Kleinkünstler ggfs. auch Lagerräume und Räume für ein Fotostudio entstehen zu lassen. Während in einem ersten Schritt der Innenraum mit dezentraler Lüftung und Klimatisierung hergerichtet werden soll, soll der Bunker erst danach auch in der äußeren Gestaltung ein schöneres Erscheinungsbild erhalten. Insgesamt wollten die Bauherren etwa 400.000 Euro in die Umgestaltung investieren.

Planung erweitert

Jetzt wurde die ursprüngliche Planung um die Errichtung eines dreigeschossigen Baukörpers für Wohnungen auf dem Dach des Bunkers erweitert. Sollte die Bauvoranfrage genehmigt werden, können die Eigentümer einen Bauantrag stellen.

Jens Hendrix ist zuversichtlich, dass auch der Stellplatznachweis für das angefragte Bauvorhaben von den Eigentümern auf den Flächen „rund um den Bunker“ erfüllt werden kann.

Inwieweit davon auch die Parkmöglichkeiten auf der Fläche zwischen Sparkasse und Bunker betroffen sein werden, bleibt abzuwarten. Eine Grundstückshälfte dieser Parkfläche gehört zum Bunker, die andere zur Sparkasse. Ein Durchfahrrecht besteht für die Eigentümer des neuen Bauvorhabens „Central-Wohnen“ (auf dem Gelände des früheren Central-Kinos) und für das Hotel.

Erst im Rahmen der weiteren Antragsbearbeitung werden Einzelheiten berücksichtigt. Baudezernent Hendrix ist zuversichtlich, dass es, sollte es zu einer Realisierung des Bauvorhabens kommen, zu keinen Beeinträchtigungen während der Bauzeit für die im Rahmen des Altstadtfestes beliebte Veranstaltung „Rock am Bunker“ kommen wird.

Parkplätze am alten ZOB sollen bleiben

"Die vor Jahren veranlasste Planung des Ingenieurbüros Pesch, die einmal eine weitergehende Verwendung des Grundstückes des alten ZOB vorgesehen hatte, wird zurzeit nicht weiter verfolgt", sagte Dezernent Hendrix und ergänzte: „Wir brauchen die Parkplätze am alten ZOB für die Innenstadtbesucher“.