Besinnliches: Glücklich?

Liebe Leserin, lieber Leser,
haben Sie Jemandem in diesen Tagen ein glückliches neues Jahr gewünscht? Viele tun das und einige untermalen den Wunsch nicht nur mit einer Umarmung, sondern auch mit einem Symbol für persönliches Glück. Rosa Schweinchen, vierblättrige Kleeblätter, Hufeisen – wer das verschenkt, wünscht: „Viel Glück!“
Was macht 2014 für Sie zu einem glücklichen Jahr? Vielleicht nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, das für sich zu bedenken. Was lässt Sie sagen: „Ich bin glücklich?“ Ist es die Familie? Ist es das: „Sich auf Freundinnen und Freunde verlassen können?“ Ist es die Erfahrung,überrascht, sogar überwältigt zu werden von der Liebe? Ist es beruflicher Erfolg? Ist es, gemeinsam an einem Strang zu ziehen? Ist es ein Sonnenaufgang an der Ruhr frühmorgens mit Hund? Ist es das Gefühl, gerade noch mal davon gekommen zu sein? Ist es Verlässlichkeit, Tradition, Treue, gute Erinnerungen? Ist es aufbrechen dürfen und sichverändernkönnen? Ist es zufrieden sein? Ist es ein Lächeln, das unerwartet trifft? Ist es verzeihen können? Ist es Zärtlichkeit? Ist es in Frieden Abschied nehmen zu dürfen? Ist es glauben können?
In der Jahreslosung für 2014 sagt der Beter des 73. Psalms: „Gott nahe zu sein ist mein Glück.“
Ich kann viel erreichen im Leben, aber nicht alles kann ich machen und bestimmen, vieles ist Geschenk, manchmal auch Glücksgeschenk. Wenn ich mein Glück nicht nur einem glücklichen Zufall oder den Sternen zuschreibe und Gott in meinem Leben und auch bei meinem Glück in der Verantwortung sehe, dann empfinde ich es als Glück, Gott nahe zu sein.
Das Unglück, Gott nicht zu spüren, auf ein Zeichen, ein Eingreifen Gottes zu warten, kennen viele. Mein Glaube schützt mich nicht vor den Härten des Lebens, er schafft kein Glück ohne Ende, aber er macht einen Perspektivwechsel möglich.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Bevor ich diese Perspektive für mich entdecke, hält Gott sie schon für mich bereit. Voraussetzungslos, bedingungslos ist Gott mir nah, so nah, wie es geht, hautnah. Ist deswegen Mensch geworden, wie ich. Seine Liebe gilt, auch wenn ich nichts oder nichts mehr leisten und vorweisen kann.
Krank, traurig, erschöpft, perspektivlos ist es nicht leicht auf die Liebe zu vertrauen, die mein Glück will. Aber zum Glück gibt es Menschen, die mich diese Liebe und Nähe spüren lassen. Menschen, die für sich entdeckt haben, dass es gut tut, in der Nähe Gottes zu leben.
„Gott nahe zu sein ist mein Glück.“ Dass Sie das glücklich macht im Neuen Jahr, das wünsche ich Ihnen.

Ihre
Birgit Crone,
Pfarrerin in Winz-Baak
und Welper-Blankenstein

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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