Problematischer Neuzugang bei wild lebenden Garten-Gästen
Waschbärsichtung in Hattingen 🦝

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Seit 3 1/2 Jahren haben wir eine Beobachtungskamera im Garten, deren meistens nächtliche Bilder und Filmaufnahmen ich hier schon dann und wann gezeigt habe. Ende 2017 entstanden die ersten Aufnahmen von einem Steinmarder, später tauchten zum Beispiel auch Fuchs und Igel auf.
Mäuse, Frösche und natürlich Vögel gerieten ebenfalls vor die Linse, allerdings in letzter Zeit nur noch selten, denn stattdessen sind überwiegend Katzen aus der Nachbarschaft zu sehen - auch mal mit Beute. Hatte ich mir schon deshalb kürzlich Gedanken um die Futter- und Nistmöglichkeiten für unsere Singvögel gemacht, so habe ich nun erst Recht Grund dazu, denn heute stellte ich überrascht fest, dass letzte Nacht erstmals ein Waschbär unseren Garten durchquert hat - 1:30 Uhr hin, 3:04 Uhr zurück.

Original-Video unter https://vimeo.com/535530590
Nun ist es also an der Zeit, Müllbehälter, Vogelnester und andere Nahrungsquellen gegen den possierlichen, aber gefräßigen und klettergewandten Neuzugang zu sichern. Denn so hübsch er auch aussieht mit seiner schwarzen Maske im hellen Gesicht, handelt es sich doch um einen "Raubsäuger" mit großem Appetit, der andernorts bereits für echte Probleme sorgt. So gab es Anfang diesen Jahres hier im Lokalkompass zwei Beiträge aus Duisburg, die von massiven Rückgängen bei den Brutstätten von heimischen Vogelarten in Naturschutzgebieten berichten:
- Waschbären haben in der Mülheimer Ruhraue zur kompletten Aufgabe der Graureiherkolonie geführt
-
Waschbären gefährden in der Walsumer Rheinaue die Artenvielfalt

Nicht füttern!

In anderen Städten "randaliert" der Allesfresser in Wohngebieten, wo er sich über ungesicherte Mülltonnen und Lebensmittel hermacht und sich in Dachgiebeln einnistet - "Toilette" inbegriffen. Von daher gebe ich hier den dringenden Rat von Experten aus den bereits betroffenen Gegenden weiter, Waschbären auf keinen Fall zu füttern und auch nichts am Haus oder im Garten zu deponieren, das von den geschickten Kletterern erreicht und gefressen werden kann. Die Verwüstungen, die plündernde Waschbären andernorts schon angerichtet haben, sind keinem Grundstückseigentümer oder Mieter (ausgeräumte Mülltonnen, Ausscheidungen im Dachgeschoss etc.) und schon gar nicht den gerade brütenden Vögeln zu wünschen!
Gehalten und gezüchtet werden dürfen Waschbären übrigens europaweit schon länger nicht mehr, denn es ist nahezu unmöglich, sie ausbruchssicher unterzubringen. Vielmehr kommt es zur Erhaltung der Artenvielfalt vor Ort jetzt darauf an, die weitere Verbreitung dieser Art möglichst gut im Griff zu behalten, den Tieren also keine unnatürlichen Fress- und Schlafgelegenheiten zu bieten.

Weitere Sichtungen gerne mitteilen

Natürlich würde es mich nun interessieren, ob diese Sichtung in Hattingen etwas Neues ist oder schon öfter Waschbären im Stadtgebiet beobachtet wurden. Wer dazu etwas weiß, den/die bitte ich, es in den Kommentaren mitzuteilen. Vielen Dank!

Update 19.04.

In der letzten Nacht hat unsere Kamera ein weiteres Foto von einem Waschbären aufgenommen (Bild 4). Es scheint also nicht nur ein zufälliger Streifzug gewesen zu sein ...

Autor:

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen

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