Jutta Kordbarlag: Seit zwanzig Jahren trainiert sie den Nachwuchs im Taekwondo

So fühlt sich Jutta Kordbarlag wohl: Im Kreis der Kinder und Jugendlichen beim Taekwondo-Training. Foto: Biene
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Wenn sie über Taekwondo sprechen kann, ist alles gut. Wenn sie über die Erfolge ihrer Schützlinge reden darf, glänzen die Augen. Wenn sie über sich selbst sprechen soll, dann mag sie das eigentlich gar nicht so gern. Jutta Kordbarlag, Mitbegründerin der Abteilung Taekwondo im Polizeisportverein Ennepe-Ruhr, und selbst sehr erfolgreiche Leistungssportlerin, stellt sich nicht so gern in den Mittelpunkt. Seit zwanzig Jahren trainiert sie mittlerweile den Nachwuchs.

„Jedes Kind lernt bei mir etwas für das Leben. Und jedes Kind ist bei mir gleichberechtigt, egal, ob dick oder dünn. Oder ob talentiert oder nicht. Ob farbig oder nicht. Alles egal. Ich möchte aus jedem Kind das Beste herausholen“, sagt Trainerin Jutta Kordbarlag im Gespräch mit dem STADTSPIEGEL.
Und schon in den ersten Sätzen wird wieder deutlich: diese Frau spricht lieber über „ihre“ Kinder als über sich selbst. Dabei hätte sie sehr viel zu erzählen.
In ihrer Wohnung in Holthausen hängen Bilder an der Wand, die sie inmitten von Unmengen von Pokalen und Auszeichnungen zeigen. Einige Pokale stehen auch noch in Vitrinen. Ein Teil allerdings lagert ein und der ein oder andere Pokal wurde auch bereits an „ihre“ Kinder verschenkt. Das ist dann eine ganz besondere Auszeichnung und wird auch genauso gesehen.
Jutta Kordbarlag kam erst mit 27 Jahren zum Taekwondo und merkte sofort: Das ist mein Sport. „Ich glaube schon, dass ich dafür talentiert bin. Aber ich habe auch täglich trainiert und es hat mir Freude gemacht. Ich stand da hundertprozentig hinter“, sagt sie. Damals galt Taekwondo übrigens als Jungensport. Erst zehn Jahre später, in den neunziger Jahren, entdeckten auch die Mädchen diesen Sport für sich.
Der Erfolg gab ihr Recht. Mehrfach war sie Landesmeisterin und Deutsche Meisterin im Poomsae. Das sind die vorgeschriebenen Formen oder Bewegungsabläufe im Taekwondo. Sie stand auf dem Siegertreppchen bei vielen internationalen Meisterschaften, wurde Europameisterin im Poomsae 2003. Von 1992 bis 2004 war sie Mitglied des Landes- und Bundeskaders.
Vor zwanzig Jahren wurde es der gebürtigen Hattingerin immer wichtiger, ihr Wissen und Können an den Nachwuchs weiterzugeben. Sie absolvierte die C-Lizenz und die B-Lizenz für Trainer des deutschen Sportbundes und trainiert heute seit zwanzig Jahren den Nachwuchs.
„Taekwondo macht etwas mit einem. Es geht nicht nur um Leistungssport. Es geht um Disziplin, es geht um Konzentration. Es geht um Schnelligkeit, um Genauigkeit und vor allem um Selbstbewusstsein. Das gilt für alle Kinder, nicht nur für diejenigen, die so talentiert sind, dass sie zu Turnieren gehen und auf dem Siegertreppchen stehen.“
Für sie ist es das Schönste zu sehen, wie sich „ihre“ Kinder über Jahre entwickeln. „Am 1. Februar 1992 haben wir die Taekwondo-Abteilung im Polizeisportverein Ennepe-Ruhr gegründet. Zunächst waren dies nur Erwachsene, später kam dann die Kindergruppe dazu“.
Die ist sehr erfolgreich und das macht Jutta Kordbarlag stolz. Viel lieber sieht sie „ihre“ Kinder in der Zeitung als ein Foto von sich selbst.
Auch Ehemann Michael und Sohn Marvin haben sich dem koreanischen Sport verschrieben, allerdings nicht so intensiv wie die Hattinger Trainerin.
Ob in ihrer Arbeit in der Offenen Ganztagsgrundschule in Holthausen oder beim Taekwondo – für Jutta Kordbarlag gilt: „Jedes Kind kann etwas und es ist meine Aufgabe, den Kindern zu helfen und das zu entdecken, was es kann. Ausgrenzung oder Lästern, das gibt es bei mir nicht.“

So fühlt sich Jutta Kordbarlag wohl: Im Kreis der Kinder und Jugendlichen beim Taekwondo-Training. Foto: Biene
Jutta Kordbarlag. Foto: privat
Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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