Waldstraßen-Team unterliegt knapp England beim Euro-Cup in Niederbonsfeld

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Knapp endete dieses Spiel zwischen einem deutschen und einem englischen Fußballteam auch – allerdings nicht wie beim Champions League-Finale zwischen Bayern München und Chelsea London im Elfmeterschießen, sondern kurz vorm regulären Spielende: Die Rede ist vom zwei Tage später stattfindenden Eurocup, an dem dieses Jahr zum zehnten Mal ein Team vom Gymnasium Waldstraße teilnimmt. Und hier spielt es zum einen gegen das niederländische Team aus Schijndel(Holland), zum anderen gegen ein Team aus Lincoln (England). Austragungsort ist dieses Mal wieder Hattingen – zum vierten Mal. Nachdem sich die 45 Schüler beim Fußballspielen in der Beachvolleyball-Halle in Witten kennenlernten, ging es zur Unterkunft: Das Haus Friede in Bredenscheid – kein Luxushotel, wie das, in dem die Champions League-Finalisten untergebracht waren. Aber sonst ähnelt – abgesehen davon, dass ein niederländisches Team an einem internationalen Turnier teilnimmt – einiges dem Profifußball: Nicht nur die orangenen Trikots der Niederlande, auch der aggressive, schnelle Fußball der Engländer erinnern an die heimische Spielweise ihrer Stars. Die Stars der Engländer sind übrigens nicht die Chelsea-Spieler – im Gegenteil: Die gesamten englischen Jungs denken über Chelsea wie vermutlich Borussia Dortmund-Fans über Schalker (und andersherum) und feuerten daher den FC Bayern an. Mit dem Patriotismus scheinen sie es im Fußball nicht so eng zu nehmen wie die Deutschen. Das sieht bei den niederländischen Jung-Fußballern anders aus. Bei ihnen könnte ihr eigener Trainer und Sportlehrer Vorbild sein – Ronald van Gerwen war lange Zeit Stürmer beim PSV Eindhoven.
Trotz der großen körperlichen Unterschiede stehen hier nur U14-Spieler auf dem Kunstrasen. Die deutschen Fußballer gehen alle in die Klassen 6 oder 7, spielen auch an der Waldstraße größtenteils in der Schulmannschaft, mit der sie vor kurzem die Kreismeisterschaft gewannen. Betreuer des deutschen Teams und Organisatoren sind vier Lehrer an der Waldstraße. „Die Organisation des ganzen Turniers, wozu ja auch Unterkunft und Verpflegung zählen, ist sehr viel Arbeit. Doch wenn sich die Jungs beim Spielen in gemischten Teams unterhalten und kennenlernen – allein das ist den Aufwand wert“, berichtet Paul Niehues.
Einen großen Gefallen tun die vier Lehrer ihren Schülern damit auf jeden Fall: „Wir haben nicht lange gebraucht, um uns kennenzulernen und festzustellen, dass die anderen total nett sind“, sind sich die deutschen Spieler einig. Und die Kommunikation? Sich auf Englisch zu verständigen funktioniere besser mit den Niederländern als mit den Engländern selbst, sagen sie. „Die sprechen alle so schnell und undeutlich“, die Begründung der fußballbegeisterten Jungs. Der Kapitän des englischen Teams Omar Depledge ist ebenfalls begeistert von dem Tunier: „Das ist eine sehr wichtige Erfahrung und es entstehen hier nette Kontakte“, „Das werden wir so schnell nicht vergessen“, pflichtet der Torwart bei.
Busfahrer „Kalle“ vom Unternehmen Jetzkus war auch vergangenes Jahr mit in den Niederlanden. „Die Niederländer waren uns gegenüber sehr gastfreundlich und unsere Truppe ist echt toll“, lobt er das Waldstraßenteam. Vergangenes Jahr erreichte „unser“ Team den zweiten Platz, es wurde vom Titelverteidiger Holland geschlagen, konnte sich aber gegen Spanien durchsetzen. Nicht nur Busfahrer „Kalle“ schwärmt von den Leistungen der Junioren – der Vater eines holländischen Spielers scheint so begeistert vom niederländischen Team zu sein, dass er mit dem Motorrad nach Niederbonsfeld kam, um sich die Spiele anzusehen.
Dieses Mal ist England der Sieger: Nach einem klaren Sieg gegen das niederländische Team siegten sie nur knapp kurz vor Ende der regulären Spielzeit gegen das deutsche Team, welches zuvor ebenso deutlich gegen die Niederländer gewann. Ein kleiner Trost für das deutsche und holländische Team: Die englische Schulmannschaft trainiert einmal wöchentlich.
Aber um den Sieg sollte es hier trotz des teilweise entwickelten Ehrgeizes nicht gehen. Der Spaß und der Austausch standen an erster Stelle.

Autor:

Felix Rauls aus Hattingen

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