Kinder erhalten keine Geschenke

Ist traurig: Dr. Hc. Hans Werner Mörs

Fast zwanzig Jahre rollten die Lastkraftwagen nach Weissrussland um den Opfern der Tschernobyl-Katastrophe zu helfen. Fast zwanzig Jahre haben sie den Menschen dort Hilfsgüter und zu Weihnachten kleine Pakate gebracht. Der Verein „Hilfe für notleidende Kinder e.V.“ stand hinter diesem Projekt. Verbunden ist damit vor allem ein Name: Dr. hc. Hans Werner Mörs. Doch ab diesem Jahr wird es keine Transporte mehr geben.
Hans Werner Mörs ist sichtlich bewegt, als er das Aus für die Transporte verkündet. Zum einen fehle dem Verein nach der Räumung des alten Bunkers (der STADTSPIEGEL berichtete) einfach eine geeignete Lagerkapazität, zum anderen lassen die überhöhten Frachtkosten keine andere Wahl. „Es tut uns unendlich leid und für viele Kinder sind die Pakete der Höhepunkt des Jahres gewesen. Aber was sollen wir machen? Wir haben keine Möglichkeit, die Kosten aufzufangen und müssen die Transporte deshalb einstellen“, so Mörs im Gespräch mit der STADTSPIEGEL-Redaktion.
Nach wie vor ist der Verein aber im Zusammenhang mit tschernobylgeschädigten Kindern in Weissrussland tätig.
Aus Mitgliederbeiträgen und Spenden werden beispielsweise asthmakranke Kinder mit speziellen Medikamenten aus Deutschland versorgt. Auch Kinder mit Amputationen werden nach Deutschland vermittelt, damit man ihnen hier eine Prothese anfertigen kann. Spezielle Babynahrung ist von den Eltern nicht finanzierbar, auch hier hilft der Verein.
„Es gibt in Weissrussland kein Krankenkassensystem. Alle Medikamente und Untersuchungen müssen sofort und in bar bezahlt werden“, erklärt Hans Werner Mörs weiter. „Viele Eltern haben einfach nicht die finanziellen Möglichkeiten, ihren Kindern zu helfen“.
Deshalb will Mörs, der jedes Jahr mehrere Monate in Weissrussland verbringt, auch weiter helfen. „Wir bitten diejenigen, die uns bisher mit Sachspenden unterstützt haben, dieses nun umzulegen auf Geldspenden, damit wir in Weissrussland die Inhalte für die Päckchen kaufen können, um den Kindern eine Freude zu machen. Und natürlich benötigen wir auch Geld für alle anderen Hilfsleistungen, die wir erbringen. Viele Kinder sind Langzeitpatienten in Krankehäusern. Ein Junge ist dort schon sechs Jahre und Licht ins Dunkel bringen eigentlich nur unsere Hilfsleistungen. Es wäre schön, wenn möglichst viele Spender uns erhalten blieben, damit wir die Arbeit fortsetzen können.“

Wer helfen möchte: „Hilfe für notleidende Kinder eV.“, Sparkasse Hattingen, BLZ 43051040; Konto 87007.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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