Ursula und Peter Boehm haben den schönsten BMW

Ursula und Peter Boehm vor ihrem BMW 528i, Baureihe E12, aus dem Jahr 1979. Jetzt sind die beiden Hattinger bei der „ADAC Deutschland Klassik 2013“ unter mehr als 220 Teilnehmern an dieser dreitägigen „Oldtimer-Genießer-Tour“ mit dem „Großen Preis der Deutschen Post“ für das schönste Auto ausgezeichnet worden. alle Fotos: Römer
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  • Ursula und Peter Boehm vor ihrem BMW 528i, Baureihe E12, aus dem Jahr 1979. Jetzt sind die beiden Hattinger bei der „ADAC Deutschland Klassik 2013“ unter mehr als 220 Teilnehmern an dieser dreitägigen „Oldtimer-Genießer-Tour“ mit dem „Großen Preis der Deutschen Post“ für das schönste Auto ausgezeichnet worden. alle Fotos: Römer
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Vor der Frage stehen viele Menschen in einem gewissen Alter: Endlich Rentner, aber was tun mit der vielen Zeit, die man im Berufsleben nie hatte? Ursula und Peter Boehm kamen dabei auf Oldtimer-Ausfahrten.

„Das kam ganz spontan, dass wir uns dafür zu interessieren begannen“, blickt Ursula Boehm zurück. „Eigentlich hatten wir bis zur Rente gar kein so großes Interesse an Autos. Aber dann sahen wir eines Tages einen Bericht im Fernsehen über Oldtimer-Ausfahrten und da haben wir uns gesagt, es wäre ja schön, wenn wir auch so ein Auto hätten. Dann könnten wir damit gemeinsam etwas unternehmen.“
Vor vielen, vielen Jahren war ihr Mann Peter Mitglied im AMC Hattingen. Aber wegen des Berufs hatte der ehemalige Versicherungskaufmann irgendwann keine Zeit mehr dafür.
Das kam erst jetzt wieder, im Rentenalter und durchs Fernsehen. Also machte sich das Ehepaar auf die Suche.
Peter Boehm: „Eigentlich wollte ich einen Fiat 124 Coupé. So einen hatte ich einmal und habe damit gute Erfahrungen gemacht. Doch ich musste feststellen, dass es einfach keine mehr zu kaufen gab. Das lag nicht allein daran, dass dieses Modell sowieso sehr selten ist, sondern mehr an der fehlenden Qualität von Fiat. Die sind inzwischen wohl alle in Hochöfen gelandet.“
So ist er eher durch Zufall auf die Marke BMW gestoßen. Der erste BMW vom Ehepaar Boehm war gleich so etwas wie ein Hauptgewinn: Die Hattinger sind die beiden zweiten Besitzer und erst heute hat der Wagen, den sie aus Cuxhaven geholt haben, „nur“ 61.000 Kilometer auf dem Tacho. Dabei sieht er aus wie aus dem Ei gepellt, der BMW 528i, Baureihe E12, 184 PS, 2.788 cm3.
Ja, das Baujahr ist erst 1979, doch als Oldtimer zählen bereits Autos, die über 30 Jahre alt sind. Den heutigen Wert beziffert Peter Boehm auf rund 20.000 Euro, was ungefähr dem damaligen Preis entspräche. Im Gegensatz zu vielen anderen Modellen ist es für den BMW keine Schwierigkeit, Ersatzteile zu bekommen, was bislang zum Glück noch nicht nötig war.
Alle zwei Jahre lässt er von einem Sachverständigen ein Gutachten erstellen: „Im Falle eins Unfalls habe ich dann wenigstens etwas in der Hand, denn ohne Gutachten wäre der Wagen ein technischer Totalschaden und man bekäme nichts mehr dafür. Dabei ist unser Auto sogar mit der Note zwei plus bewertet worden.“
Und nicht nur das: Bei der gerade beendeten „ADAC Deutschland Klassik 2013“ sind die beiden Hattinger unter mehr als 220 Teilnehmern dieser dreitägigen „Oldtimer-Genießer-Tour“ in Anwesenheit der saarländischen Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer in der Kategorie „Concours d‘Elégance“ (bis Baujahr 1983) mit dem „Großen Preis der Deutschen Post“ für das schönste Auto ausgezeichnet worden.
Solche Ausfahrten mit bis zu 140 Teilnehmern lieben Ursula und Peter Boehm: „Man sieht schöne Landschaften abseits der Autobahnen, lernt interessante Menschen und Gegenden kennen, kommt miteinander ins Gespräch, gehört einer netten Gemeinschaft an. Da sind keine abgehobenen Typen dabei.“
Ursula Boehm, die jahrzehntelang Sekretärin der Geschäftsführung in der Hattinger Maschinenfabrik Köppern war, freut sich schon jetzt mit ihrem Mann auf die anstehende Tour ins BMW-Werk Dingolfing: „Da wurde unser E12 als erstes Modell gebaut.“
Weil sie mit ihrem BMW so gute Erfahrungen gemacht haben, schafften sie vor rund drei Jahren noch einen zweiten an, ein 628 Coupé. Mit dem fährt meistens Ursula Boehm – wenn sie nicht neben ihrem Mann im preisgekrönten BMW sitzt: „Wir sind brain und body. Das Brain sitzt immer rechts, der Body links“, lacht sie.
Beide BMWs werden nur zu Ausfahrten aus der Garage geholt. Für den Alltag fahren beide je einen Opel und Peter Boehm ein Fahrrad mit Hilfsmotor, das auch nicht mehr ganz jung ist.
Neben all diesen Oldtimern hat Peter Boehm noch ein größtes Hobby, wie er sagt, von dem ihn viele Hattinger kennen werden: „Ich sitze regelmäßig am Steuer vom Bürgerbus. Da gebe ich dann meiner Fahrleidenschaft einen Sinn.“

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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