Viktoria Labisch: mit 15 hinaus in die „Neue Welt“

Für ein Jahr von Hattingen in die Nähe von Atlanta im US-Bundesstaat Georgia gewechselt ist die 15jährige Schülerin des Gymnasiums Holthausen, Viktoria Labisch. In den Vereinigten Staaten wird sie bei Gasteltern wohnen und die Highschool besuchen.   Foto: Römer
  • Für ein Jahr von Hattingen in die Nähe von Atlanta im US-Bundesstaat Georgia gewechselt ist die 15jährige Schülerin des Gymnasiums Holthausen, Viktoria Labisch. In den Vereinigten Staaten wird sie bei Gasteltern wohnen und die Highschool besuchen. Foto: Römer
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Viktoria Labisch ist erst 15 Jahre jung. Und dennoch: Wenn Sie das hier lesen, dann hat die Schülerin bereits ganz alleine den Sprung in die große weite und buchstäblich für sie ganz „Neue Welt“ gewagt.

„Schuld“ daran ist „Ayusa“. Das Unternehmen organisiert Auslands-Aufenthalte für Schüler und Studenten, die ein Jahr lang irgendwo auf der Welt als Au-Pair Erfahrungen sammeln möchten oder durch „Work and Travel“, sich also durch Arbeit unterwegs in einem fremden Land den Aufenthalt dort zumindest teilweise finanzieren.
Viktoria Labisch besucht in Hattingen die neunte Klasse des Gymnasiums Holthausen. Ihr Grund für den einjährigen Auslandsaufenthalt: „Ich interessiere mich sehr für Sprachen. Mein Traum war es, solange ich denken kann, zumindest vorübergehend in einem englischsprachigen Land zu leben. Besonders die USA reizen mich da. Beim Googeln im Internet bin ich dann auf Ayusa gestoßen, habe meinen Eltern von meinem Plan erzählt und bin von denen sogar noch bestärkt worden. Sie trauen mir einfach zu, dass ich auch ohne sie gut zurecht kommen werde.“
Ayusa hat für die selbstbewusste junge Hattingerin den einjährigen Highschool-Aufenthalt im US-Bundesstaat Georgia organisiert und auch die Gasteltern „besorgt“. Wohnen wird sie dort in der Nähe von Atlanta. „Ich habe schon mal im Internet gestöbert, was mich dort für eine Gegend erwartet“, lacht sie voller Vorfreude beim Besuch in der STADTSPIEGEL-Redaktion. „Froh bin ich doch, dass ich die Südstaaten getroffen habe. Da ist das Wetter wenigstens einigermaßen schön.“
Wohin in dem großen Land Vereinigte Staaten von Amerika die deutschen Schüler und Studenten nämlich hinkommen werden, das richtet sich nach den individuellen Erfordernissen und ist mehr oder minder schlicht Glückssache. Viktoria Labisch jedenfalls ist zufrieden. Georgia gefällt ihr von den Fotos her, die sie sich angesehen hat, sehr gut.
Ein bisschen aufgeregt ist sie natürlicherweise, was ihre künftigen Gasteltern anbelangt. „Ich denke, es wird eine klassische amerikanische Familie sein mit Vater, Mutter und Kindern“, vermutet die Fünfzehnjährige und ergänzt: „Ein Hund muss nicht unbedingt sein, wäre letztlich aber auch okay.“
Von ihrem USA-Aufenthalt erwartet die Hattinger Gymnasiastin vor allem, dass sie ihre Sprachkenntnisse verbessern wird. Außerdem ist sie überzeugt, dass sie ihren Horizont erweitern wird in Bezug auf das Kennenlernen der amerikanischen Kultur und Lebensweise. Ob noch andere deutsche Austauschschüler in der Nähe untergebracht sein werden, das weiß Viktoria Labisch zum jetzigen Zeitpunkt nicht, würde den Kontakt mit anderen Deutschen aber auch nicht unbedingt vermissen.
„Für mich wird das alles ein einziges großes Abenteuer werden“, strahlen ihre Augen, als sie das sagt. „Ich erlebe einen komplett anderen Alltag als bisher und werde selbst feststellen dürfen, ob die Amerikaner wirklich so freundlich und auch gastfreundlich sind, wie man immer hört. Sicher ist es dort aber nicht so, wie es einem Filme aus Hollywood immer vorgaukeln. Ich freue mich jedenfalls sehr auf das ,wahre‘ Amerika.“
Wie sie letztlich mit dem allein auf sich gestellt sein zurecht kommen wird, das weiß sie noch nicht, da fehlt ihr in ihrem jungen Leben einfach die Erfahrung. Die hat sie nur aus Urlauben, die sie ohne Familie verbracht hat. „Eigentlich sollen wir kaum Kontakt nach Hause haben. Aber ich habe mit meiner Familie abgesprochen, dass wir per E-Mails in Kontakt bleiben werden.“
Mit Heimweh rechnet Viktoria Labisch eigentlich nicht. Da plagen die dynamische Hattingerin ganz andere Sorgen: „Hoffentlich kann ich mich in Georgia gut in das dortige Leben integrieren. Und ich bin gespannt, ob ich meinen eigenen Lebensstil weiter verfolgen kann oder ob ich Schwierigkeiten haben werde beispielsweise auch mit meinen künftigen Mitschülern oder allgemein mit dem American Way of Life. Aber das alles lasse ich auf mich zukommen. Verrückt mache ich mich deswegen jedenfalls im Vorfeld nicht.“

Wie es Viktoria Labisch während ihres einen Jahres in Georgia ergeht, das werden STADTSPIEGEL-Leser miterleben können. Die 15jährige wird in regelmäßig unregelmäßigen Abständen kleine Zwischenberichte per E-Mail schicken, die der STADTSPIEGEL veröffentlichen wird.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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