Wenn die große Liebe in die Luft geht, dann könnte es um die Leidenschaft der Modellflieger gehen

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Harald Goertz (65), rechts im Bild, präsentiert sein Segelflugzeug Typ „Last Down“. Die Spannweite beträgt 3,15 Meter, so dass sein Vereinskollege Rolf Müller (57, links) bei der Präsentation hilft. Harald Goertz ist seit 30 Jahren begeisterter Modellflieger, wobei er sich zwischenzeitlich mehr dem Amateurfunk gewidmet hat und seit 2005 wieder intensiv seiner Flugleidenschaft nachgeht. Inzwischen hat er sich mehrere unterschiedliche Modellarten zugelegt, unter anderem auch einen Heli- und einen Quadrokopter
hochgeladen von Dr. Anja Pielorz

(von Cay Kamphorst) So laut sind sie gar nicht, die Modellflugzeuge des R.C. Burgaltendorf e.V., die bei schönem Wetter den Himmel erobern. Kein Vergleich mehr zu den Modellen aus den Anfängen des ferngesteuerten Fluges.
Wer sich für Flugzeuge interessiert, wird sich auf jeden Fall auch für den Modellflug begeistern. Dieses Hobby hat heute nichts mehr mit den Klischees vergangener Zeiten zu tun, als noch der Großvater seinen selbstgebastelten Flieger durch die Lüfte gleiten ließ.
Heute werden die Helikopter, Segler und Motorflieger mit ausgeklügelter Technik ausgestattet und bieten dem Piloten einen Flugkomfort und -möglichkeiten, die den Zuschauer mitunter mit offenem Mund und großen Augen in den Himmel starren lassen.
In Hattingen gibt es den Modellflugverein R.C. Burgaltendorf e.V.,der seinen Flugplatz seit 1969 betreibt. Manuel Joop ist mit seinen 21 Jahren eines der jüngeren Mitglieder, wobei seine Leidenschaft bereits vor sieben Jahren begann. „Ich bin hier früher immer mit dem Fahrrad vorbei gekommen und ich fand die Modellflugzeuge total faszinierend. Schließlich habe ich dann selbst auch damit angefangen und inzwischen habe ich schon einige eigene Modelle.“
Norbert Bußmann (47), erster Vorsitzende des Modellflugvereins, kam dagegen eher spät zu seinem Hobby. „Mein Bruder hatte früher so einen Wurfgleiter. Da war ich etwa zehn Jahre alt. Seitdem finde ich die Modellflieger toll. Trotzdem musste ich erst 40 Jahre alt werden, bis ich meine erste Modellschulung gemacht habe, aber die dann direkt mit einem Helikopter.“ Für gewöhnlich fängt der Laie mit Flächenflugzeugen an, weil die deutlich leichter zu fliegen sind.
Aufgrund gesetzlicher Auflagen dürfen die Flugzeuge nur etwa 300 Meter hoch fliegen. Probleme mit den Tieren der Luft habe es noch nie gegeben, so Paul Herbert Klein, Schriftführer des Vereins. „Die Vögel kommen sehr gut mit den Fliegern klar, manche fliegen sogar in Begleitung mit. Seit 1968 gab es keinen einzigen Unfall mit Tieren.“
Obwohl es sich um ein eher teures Hobby handelt, findet es immer mehr Anhänger. Für die Grundausstattung mit Fernsteuerung und einfachem Flugmodell müssen schon etwa 500 Euro auf den Tisch gelegt werden und das ist erst der Anfang. Nach oben sind den Preisen dieser Leidenschaft keine Grenzen gesetzt. Zu kaufen gibt es die Flieger als Bausatz, Teilbausatz oder Fertigmodell.
Ein guter Hubschrauber kostet ab 1.000 Euro. Die Funkfernlenkbedienung ist ab 80 Euro für Einsteiger zu haben, das Profimodell ist weit teurer. Natürlich bleibt es nie bei dem Einsteigermodell, es kommen immer weitere unterschiedliche Arten dazu. Da greift mancher Pilot tief in die Tasche. Unter Jugendlichen gilt da eher „glücklich, wer Papi mit Geld hat“...
„Da es sich um ein Außenhobby handelt, lernt man nicht nur fliegen, sondern auch die Beobachtung und Beurteilung von Wetterphänomenen sowie physikalische Zusammenhänge insbesondere der Aerodynamik,“ nennt Paul Herbert Klein weitere Vorzüge dieses naturverbundenen Hobbys.
Derzeit kann der Verein keine weiteren Mitglieder aufnehmen, da das Fluggrundstück zu klein ist. Es wird dringend nach einem weiteren Pachtgrundstück im Umkreis gesucht. Wer eine Möglichkeit hat, kann sich per Mail an den Verein wenden.