45 Blätter Hattingen-Kunst von Erich Kresse

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Was sagt Ihnen der Name Erich Kresse? Wenn Sie tatsächlich etwas damit anzufangen wissen, dann sind Sie buchstäblich ein alter Hattinger, Kunstkenner oder Sammler von künstlerischen Stücken, die Sparkasse Hattingen und Verkehrsverein Hattingen in den späten 60er und den 70er Jahren herausgebracht haben.

Erich Kresse (1902 bis 1989) war ein deutscher Maler und Grafiker – und mit seinem engen Künstlerfreund Walter „Wohle“ Wohlfeld, der beispielsweise Bundespräsident Johannes Rau porträtierte, Ehrenmitglied im Kunstverein Hattingen.
Über den Kunstverein ist auch Willi Hahn an Erich Kresse gekommen. „Damals hatten wir eine Kunst-Ausstellung in der Sparkasse ausgemacht“, erinnert sich der heute im Ruhestand befindliche ehemalige Marketingleiter der Sparkasse. „Gleichzeitig verabredeten wir die Herstellung von ,Rosenthal-Wandtellern‘ zu Weihnachten, die Motive aus der Hattinger Altstadt zeigen sollten. Herausgebracht wurden die Teller vom Verkehrsverein Hattingen, dem ich angehörte. Daraus wurde eine erfolgreiche Serie über zehn Jahre in einer Auflage von jeweils 400 Stück. Zum Auftakt der Serie gab es natürlich das Alte Rathaus. Die kam allgemein so gut an, dass die Stadt die Wandteller zu besonderen Anlässen verlieh – auch an verdiente Ratsmitglieder. Mit dem Erlös aus dem Verkauf der Teller hat sich der Verkehrsverein in den ersten Jahren mitfinanziert.“
Hinzu kamen weitere Serigrafien, also Drucke von Kunstgrafik im Siebdruck. Diese zeigten ebenfalls Altstadtmotive und erschienen in einer 100er Auflage.
Kein Wunder also, dass bei diesen ganzen Altstadt-Motiven der Wuppertaler Künstler Erich Kresse oft zu Gast war in Hattingen. Da erlebten ihn viele „alte“ Hattinger, wie er vor den Sehenswürdigkeiten mit Staffelei und Skizzenblock stand, meist ein Auge zugekniffen und mit einem Zeichenstift in einer ausgestreckten Hand die Proportionen abmessend.

Er begleitete die Umgestaltung der Innenstadt künstlerisch

Doch nicht nur dort tauchte er immer wieder im Stadtbild auf. Erich Kresse begleitete auch die Umgestaltung der Hattinger Innenstadt künstlerisch– vor allem die der Langenberger Straße und „Klein-Langenberg“, wo nach dem Abriss eines ganzen Fachwerk-Viertels am 19. Februar 1976 Karstadt aufmachte und jetzt nach umfangreichen Umbau- und Sanierungsmaßnahmen Kaufland seit Ende Oktober 2013 seine Pforten geöffnet hat. Daher sind auf manchen seiner Werke Bagger und andere Abrissmaschinen vor marodem Fachwerk zu sehen.
Außerdem im Nachlass des renommierten Wuppertaler Künstlers, der dennoch eng mit Hattingen verbunden war und hier viele Ausstellungen in der Sparkasse hatte, sind Werke, die in Blankenstein und auf der Henrichshütte entstanden.
Insgesamt sind es 45 Original-Blätter, an die Willi Hahn aufgrund seiner engen auch privaten Bindung an Erich Kresse in diesen Tagen durch dessen Witwe Irmhild Löffler-Kresse gekommen ist.
Zunächst einmal plant ­Willi Hahn eine Ausstellung der Werke Ende des Jahres beim DRK an der Talstraße, damit möglichst viele nicht nur alte Hattinger in den Genuss dieser „Stadt-Kunst“ von teilweise historischer Bedeutung kommen können. Danach wandern die Kunstwerke ins Stadtarchiv von Thomas Weiß und ins Archiv des LWL-Industriemuseums Henrichshütte von dessen Leiter Robert Laube.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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