Extraschicht wird volljährig

Freuen sich auf die Extraschicht: v.l. Gunnar Wirth (Junge Hattinger Sinfoniker, Musiklehrer am Gymnasium Holthausen), Bürgermeister Dirk Glaser, Peter Brand (Musikschule, Macondito), Axel Biermann (Ruhr Tourismus) und Museumschef Robert Laube. Foto: Pielorz
  • Freuen sich auf die Extraschicht: v.l. Gunnar Wirth (Junge Hattinger Sinfoniker, Musiklehrer am Gymnasium Holthausen), Bürgermeister Dirk Glaser, Peter Brand (Musikschule, Macondito), Axel Biermann (Ruhr Tourismus) und Museumschef Robert Laube. Foto: Pielorz
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Fünfzig Spielorte in 22 Städten von Moers bis Unna bilden am Samstag, 30. Juni gemeinsam einen gigantischen Schauplatz der Industriekultur, bespielt von 2.000 Künstlern, traditionell begeistert gefeiert von rund 200.000 Besuchern. Zur ExtraSchicht in der 18. Auflage rückt die Metropole Ruhr von 18 bis 20 Uhr zu einem einzigartigen Erlebnisraum zusammen, in dem gleich ein ganzes Feuerwerk der Unterhaltung Platz findet. Dabei liegt in diesem Jahr ein besonderer thematischer Schwerpunkt auf der Beendigung des deutschen Steinkohlebergbaus. Bei der Extraschicht dabei sind auch die fünf Ruhrgebietsstandorte des LWL-Industriemuseums, darunter die Henrichshütte Hattingen.

Das Programm im Hattinger Museum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) steht unter dem Motto „Heimatklänge“. „Wir bieten vor allem lokalen Akteuren eine Bühne, musikalisch wie künstlerisch“, erklärte Museumsleiter Robert Laube bei der Vorstellung des Programms, das lateinamerikanische Rhythmen mit Jazz und Rock kombiniert. Im Restaurant „Henrichs“ bittet eine der gefragtesten Salsa-Bands Deutschlands, Macondito, zum Tanz. Vor dem Auftritt findet jeweils ein kurzer Salsa-Workshop statt. Auf der Bühne im Bessemer-Stahlwerk präsentieren die Rockband der Gesamtschule Hattingen, die Big Blast Company und das Monday Night Orchestra einen bunten Stilmix aus Jazz, Latin und Rock von Count Basie bis Santana. In der Gebläsehalle gastiert einmal mehr das Klavierfestival Ruhr mit dem Programm „Jazz-Line“. Die große Außenbühne gehört während der Extraschicht den Hattinger Sinfonikern und dem Blasorchester der Ruhr-Universität Bochum. Im historischen Gebläsehaus lädt die Musikschule zum Ausprobieren verschiedener Instrumente ein. Außerdem erwarten die Besucher Kurzführungen über das Gelände und durch die Ausstellung „Kunst-Werke am Hochofen“ der Lebenshilfe Hattingen. Im Foyer des Industriemuseums entführt die Ausstellung „Ilva – Eiserne Spuren in der Toskana“ nach Italien. Mitglieder des Fördervereins zeigen in der Schaugießerei. „Der große gemeinsame Abschlussauftritt aller Bands wird untermalt von einem spektakulären Feuerwerk“, kündigt Laube an. Außerdem wird Dirk Glaser, Bürgermeister der Stadt Hattingen, an dem Abend seine musikalische Seite zeigen und gegen Mitternacht singen.
„Neben spektakulären Laser-, Feuer- und Pyroshows erwartet die Besucher überall ein erstklassiger Mix aus faszinierender Akrobatik, mitreißender Comedy, spannenden Mitmach-Aktionen und packenden Sonderführungen. Traditionell lässt die Nacht der Industriekultur dabei auch jene zu Wort kommen, die Hüttenwerke, Zechen, Werksgelände und Kokereien kennen wie ihre Westentasche: Bergleute, Koker, Stahlarbeiter. Sie nehmen die Besucher mit hinein in Stollen oder Keller, hinauf auf Hochöfen, Dächer und Fördergerüste“, erklärt Axel Biermann von der Ruhr Tourismus GmbH (RTG). Dabei hofft man, mit dem Programm auch ein junges Publikum anzusprechen, denn der klassische Besucher der Extraschicht ist ein Bildungsbürger um die fünfzig Jahre. Deshalb, so Biermann, wolle man in Zukunft auch die junge freie Szene stärker fördern und fordern. In Hattingen habe dies gut funktioniert, wenn man sich das Programm anschaue. Das bestehe nämlich zum großen Teil aus jungen Akteuren – etwa der Band der Gesamtschule (Bühne Bessemer), Monday Night oder BBC der Musikschule. Auf der Bühne Möllergraben spielen die Jungen Hattinger Sinfoniker. Die beiden weiteren Bühnen stehen im „Henrichs“ und in der Gebläsehalle (Klavierfestival Ruhr). Das ist auch dem Wettergedanken geschuldet, denn klar ist: Bei Regen müssen alle drinnen spielen und zum Finale um Mitternacht 150 Akteure auf eine Bühne bringen zu wollen – das ist schon anspruchsvoll. Nach dem Gesang mit dem Bürgermeister kommt dann um 0.25 Uhr das Feuerwerk.
Für Erwachsene beträgt der Eintritt zur Nacht der Industriekultur (18 bis 2 Uhr) im Vorverkauf 17 Euro, am Abend der Extraschicht 20 Euro. Wer nur im LWL-Industriemuseum Henrichshütte bleiben will, zahlt 12 Euro (nur Tageskasse). Weitere Infos und Details zum Programm unter: www.extraschicht.de

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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