Altstadtfest Hattingen, Tag drei: Ein Fazit über Mainstream, Petrus und stinkende Grills

alle Fotos: Strzysz
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Der letzte Tag dieses 41. Hattinger Altstadtfestes brachte Gäste, die weder geladen noch willkommen waren. Sage und schreibe 30.000 Bienen hatten sich am Sonntag um die Mittagszeit als Schwarm ausgerechnet am Kirchplatz niedergelassen.

Und wen ruft man in solchen ungewöhnlichen Fällen an? Die Feuerwehr natürlich! Genau das tat Georg Hartmann. Wie’s weiterging, das erzählt der Geschäftsführer von Hattingen Marketing so: „Die Feuerwehr hat, nachdem sie sich die Angelegenheit vor Ort angesehen hatte, einen Bienen-Fachmann hinzugezogen. Der Einsatz mit Leiterwagen erfolgte genau bei unserer Chor-Matinee. In der Regel ist solch‘ ein Einsatz kein Problem, aber bei der Masse an Menschen wollten wir alle kein Risiko eingehen. So rückte der Spezialist den Bienen gut geschützt über die Leiter zu Leibe, nahm die nützlichen Insekten fachmännisch auf. Anschließend fand der Schwarm in einer Essener Schrebergarten-Siedlung ein neues Zuhause.“
Außer zwei Betrunkenen, die trotz eines Platzverweises nicht weichen wollten und daher von der Polizei festgenommen wurden, gab es zum Glück bei einem rundum harmonischen und friedlichen Altstadtfest keine weiteren besonderen Vorkommnisse aus Sicht von Veranstalter Hattingen Marketing.
„Die Leute haben mit den Füßen abgestimmt“, bilanzierte Georg Hartmann dem STADTSPIEGEL gegenüber. Damit nahm er Bezug auf Veröffentlichungen in „sozialen Medien“, in denen schon vor dem Ende des Altstadtfestes gemutmaßt worden war, dass sich „Herr Hartmann und sein Team“ sicher wieder selbst beweihräuchern würden.

"Mit den Füßen abgestimmt"

Der Geschäftsführer von Hattingen Marketing weiter: „Natürlich hoffen wir immer, dass wir den Geschmack des Publikums treffen. Ohne mich auf konkrete Zahlen festlegen zu wollen: Das ist uns wieder gelungen. Dabei war unser bester Mitwirkender Petrus. Mehr Glück mit dem Wetter kann man nicht haben. Das war einfach sagenhaft.“
Das Marketing-Team habe ein „Fest für Hattinger“ veranstalten wollen und das sei wieder voll gelungen: „Ich bin regelrecht geflasht, dass das Fest an allen Tagen so gut angenommen worden ist. Auch die Hattinger Gastronomie hatte durch das Altstadtfest sehr gut zu tun. Das freut mich als Stadtmarketing natürlich besonders, dass dieser Effekt und auch Auftrag des Kulturausschusses so effektiv umgesetzt werden konnte. Das werden wir auch in Zukunft fortsetzen.“
Eine positive Rückmeldung hat Georg Hartmann nach seinen Worten sogar schon während des laufenden Altstadtfestes bekommen: „Als ich am Freitagabend nach dem Auftritt von ,Das Wunder‘ mit deren Sänger Henrik Oberbossel hinter der Bühne am Kirchplatz zusammengestanden bin, kam eine Dame im besten Alter auf uns zu und bedankte sich bei ihm für das tolle Konzert. Sie sei aus Berlin und wundere sich nur, warum so etwas wie hier nicht auch in der Hauptstadt möglich sei.“
Georg Hartmann selbst findet allerdings, dass diesmal nicht alles so toll war und das möchte er mit seinem Team bei der Nachbesprechung zum Thema machen: beispielsweise der Samstagabend.

Der Samstagabend am Kirchplatz muss wieder mainstreamiger werden

",Alex im Westerland‘ war wirklich eine prima Band mit ihren Coverversionen von den Toten Hosen und den Ärzten. Aber damit waren wir am Samstag rockiger als der Bunker, wo die Gruppe ja vor einigen Jahren schon einmal gespielt hat. Die Musiker-Initiative hatte gleichzeitig mit ,Achtung Baby‘ eine U2-Tributeband zu Gast, die für unseren Kirchplatz meiner Meinung nach besser geeignet gewesen wäre. Im nächsten Jahr würde ich hier gerne wieder ,mainstreamiger‘ werden, um die breitere Masse anzusprechen. Dafür haben wir jetzt ein Jahr Zeit, um ein gutes, aber bezahlbares Programm auf die Beine zu stellen, bei dem wir alle Musikrichtungen im Bereich Mainstream berücksichtigen werden. Wer dafür Vorschläge hat, kann sich gerne per E-Mail bei uns melden. Wir sind immer offen für Vorschläge, aber sie müssen in unser Programm-Konzept passen.“
Was er selbst nicht so gelungen fand, das war der Grillstand so nahe an der Bühne Krämersdorf, dass er zumindest zeitweise eine regelrechte Belästigung fürs Publikum und die auftretenden Künstler darstellte. Georg Hartmann: „Das wird geändert. Das war ein Versuch, um auch im Krämersdorf dem Publikum eine bühnennahe Verpflegungsmöglichkeit zu bieten. Aber das war ein Fehler und wird es in Zukunft nicht mehr geben.“

Sponsoring auch beim Altstadtfest immer wichtiger

Was seiner Hoffnung nach auch künftig zum Altstadtfest erhalten bleibt oder gar vergrößert wird, das ist die Schar der Sponsoren, ohne die eine Groß-Veranstaltung wie das Altstadtfest heutzutage gar nicht möglich wäre. Hauptsponsoren 2015 waren die Sparkasse Hattingen, Stauder, AVU, Stadtwerke Hattingen, Auto Smolczyk, Volksbank, Olympia, Gelsenwasser, Bogestra, Hasenkamp und Willecke.
Apropos Hasenkamp: Das Unternehmen hatte Profis des VfL Bochum und dabei auch Vorstandsmitglied Christian Hochstätter für Talkrunde und Autogrammstunde im Krämersdorf zu Gast. Dabei kam Georg Hartmann mit Christian Hochstätter ins Gespräch. Weil der sich so begeistert von der Hattinger Altstadt zeigte, lud Georg Hartmann den Profi-Kader des VfL spontan zu einer Stadtführung ein: „Wir bleiben in Kontakt.“

Hier gibt es mehr zu TAG EINS und TAG ZWEI!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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