Kinder- und Jugendtreff Holthausen: Perfekte Integration

Kinder und Jugendliche im Kinder- und Jugendtreff in Holthausen. Hinten stehen Leiterin Cornelia Bludau (links) und Beigeordnete Beate Schiffer. Neben Cornelia Bludau links steht Daoud Watti. Fotos: Pielorz
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  • Kinder und Jugendliche im Kinder- und Jugendtreff in Holthausen. Hinten stehen Leiterin Cornelia Bludau (links) und Beigeordnete Beate Schiffer. Neben Cornelia Bludau links steht Daoud Watti. Fotos: Pielorz
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Fast dreißig Jahre arbeitet Cornelia Bludau mit Kindern und Jugendlichen. Sie leitet den Kinder- und Jugendtreff in Holthausen, In der Behrenbeck 27. Kinder der nahe gelegenen Grundschule in Holthausen, manchmal aber auch vom Gymnasium in Holthausen, sind oft und gern gesehene Gäste im Kinder- und Jugendtreff. Der hat täglich ab 15 Uhr geöffnet (außer am Wochenende) und ist mindestens bis 18 Uhr für die kleinen Besucher da. Viele kommen nach der Ganztagsbetreuung der Schule und verbringen den Rest des Nachmittags hier. Das gilt auch für die Flüchtlinge, die hier einen perfekten Ort der Integration finden.

„Wir haben auch für die Zukunft eine gute Lösung gefunden. Die Offene Ganztagsgrundschule wird dann nicht mehr in den Räumen des Kinder- und Jugendtreffs stattfinden, sondern wieder in die Räume der Schule zurückkehren. Dafür wandert der Bürgertreff in die Räume des Gemeindehauses in die Dorfstraße“, berichtet die Kultur- und Sozialdezernentin Beate Schiffer beim Besuch der Holthauser Einrichtung. „Neben unserem umfangreichen Programm für die Kinder wollen wir uns dann noch stärker den integrativen Aufgaben zuwenden. In Holthausen leben mehrere syrische Flüchtlingsfamilien in Wohnungen und deren Kinder kommen schon heute gern zu uns“, sagt Cornelia Bludau. Das ist nicht zuletzt auch Daoud Watti (20) zu verdanken. Der junge Syrer hat noch in seinem Heimatland das Abitur gemacht. Der Bürgerkrieg trieb ihn nach Deutschland. Er spricht Arabisch und Englisch und mittlerweile sehr gut Deutsch. Er schafft Vertrauen zwischen den Syrern und den Deutschen. Er spielt mit den Kindern, übersetzt aber auch, wenn es Probleme gibt und spricht mit den Familien. Er ist auch guter Ansprechpartner für die Teilnehmer der beiden Internationalen Auffangklassen am Gymnasium in Holthausen, die von Flüchtlingen ab 16 Jahren besucht werden.
Haider besucht die Grundschule in Holthausen. Er ist erst seit Februar in Deutschland, sagt, er sei zehn Jahre alt (wahrscheinlich ist er aber jünger) und kommt jeden Tag in den Treff nach Holthausen. Er spricht auch bereits sehr gut Deutsch. Daoud Watti möchte gern in Deutschland studieren, am liebsten irgendetwas mit Technik. Zusammen mit seinem Vater ist er geflohen, später kamen auch die Mutter und seine zwei Brüder. Haider kommt ins Zimmer und will Daoud zum Spielen abholen – auf Deutsch und in energischem Tonfall.
„Wir werden über die Grundschule in Holthausen informiert, wenn neue junge Flüchtlinge die Schule besuchen, die dann nach der Schule unseren Treff besuchen können. Es funktioniert einfach prima“, sagt Cornelia Bludau. Auch sie erlebt die jungen Menschen als wissbegierige Jugendliche. „Sie saugen alles auf wie ein Schwamm. Viele Syrer hatten eine gute Schulbildung. Englisch gab es dort schon im ersten Schuljahr. Durch das gemeinsame Spiel und viele Aktionen lernen die Kinder gemeinsam. Deutsche Kinder können sich gar nicht vorstellen, was und wie Flucht ist und was die Kinder teilweise dort erlebt haben. In die Holthauser Grundschule gehen mittlerweile fast 300 Schüler, gut ein Drittel von ihnen ist auch im Offenen Ganztag. „Kochen, Basteln, Sport, Schwimmen und vieles mehr steht dann bei uns auf dem Stundenplan. Und an vielen Samstagen trifft man uns in der Sporthalle an der Grundschule Holthausen. Wir bieten eine lebendige Mitmachkultur für alle Kinder in Holthausen. Und wir freuen uns, dass die Integration hier wirklich super gelingt.“

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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