Lisa Jacoby: Für acht Monate muss das Leben in einen Rucksack passen

Lisa Jacoby (18) hat gerade ihr Abitur gemacht. Die ehemalige Schülerin des Gymnasiums Waldstraße fliegt am 26. September für acht Monate nach Australien mit dem Programm „Work and Travel“. Foto: privat
  • Lisa Jacoby (18) hat gerade ihr Abitur gemacht. Die ehemalige Schülerin des Gymnasiums Waldstraße fliegt am 26. September für acht Monate nach Australien mit dem Programm „Work and Travel“. Foto: privat
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Zwei Jahre hat sie neben der Schule für ihren Traum gearbeitet: Lisa Jacoby erfüllt sich ihren Wunsch und fliegt für acht Monate mit „Work and Travel“ nach Australien.

Als Rucksackreisende wird sie unterwegs sein. „Mein Leben muss in einen Rucksack mit sechzig Liter Umfang“, lacht sie. Da muss man sich ganz schön einschränken.
Doch Einschränkungen ist die attraktive Achtzehnjährige gewohnt. Zwei Jahre hat sie neben der Schule gearbeitet, um sich ihren Traum zu finanzieren. Oft genug ist sie nach der Schule gleich zum Arbeitsplatz gefahren und hat die Hausaufgaben am Abend erledigt. Freizeit gab es nur wenig. „Ich wollte das so, um meinen Traum zu realisieren und das hat ja auch geklappt“, sagt sie selbstbewusst.

Das Finanzielle ist nicht von Pappe. Der Flug muss bezahlt werden und vor allem verlangt „Work and Travel“ eine finanzielle Sicherheit, falls es mit der Arbeit in dem fremden Land nicht klappt. Insgesamt 6000 Euro mussten angespart werden.
„Ich fliege mit meiner Freundin Leonie zunächst nach Sydney. Dort bleiben wir eine Woche und wohnen in einem Hostel. Wir bekommen noch Tipps von der Organisation und nach der Woche wollen wir erstmal in den Süden und uns später auf die Ostküste konzentrieren. Das Land ist zu groß, um alles kennenzulernen. Wir werden uns Arbeit suchen, vor allem auf Farmen. Das wird körperlich sicherlich sehr hart und wir wissen auch nicht genau, was auf uns zukommt. Aber das ist genau der Reiz.“
Durch die zweijährige Arbeit wurde auch der Familie klar, wie erst es der jungen Frau ist. „Meine Eltern haben mich immer unterstützt. Ich glaube, Oma leidet am meisten unter der Entscheidung, aber das kann ich auch verstehen. Es sind halt 12.000 Kilometer, die zwischen mir und meiner Familie liegen.“

Um das Thema Internet-Verbindung hat sich die naturverbundene Lisa besonders gekümmert. Zum einen natürlich wegen der Eltern, zum anderen aber auch wegen ihres amerikanischen Freunds, den sie gerade erst in den USA besucht hat. „Er war im Austausch hier am Gymnasium Holthausen und wir haben uns auf einer Party kennengelernt. Wir wollten eigentlich keine Fernbeziehung, aber es ist halt doch so gekommen“, erzählt sie.
Ganz kurz habe sich auch darüber nachgedacht, das ersparte Geld doch in einen USA-Aufenthalt zu investieren. „Aber ich wollte eigentlich unbedingt nach Australien und ich habe mir gedacht, wenn du das jetzt nicht machst, dann wird das nichts. Und wenn die Beziehung vielleicht nicht hält, dann ärgert man sich sein Leben lang, die Chance nicht genutzt zu haben. Außerdem sind wir ja Trennungen gewöhnt.“
Optimistisch wird Lisa Jacoby den Flieger in ihr Traumland besteigen. Sie hat sich gut vorbereitet, viel gelesen und eine gute Ausrüstung zusammengestellt. Vor Schlangen und Spinnen will sie sich in Acht nehmen. „Ich werde es nicht darauf ankommen lassen, ob die giftig sind oder nicht, denn viele Tiere in Australien sind giftig“, erzählt sie. Ihr Papa hatte übrigens ein Terrarium mir allerlei Getier...
Was sie unbedingt sehen möchte: das Great Barrier Reef vor der Nordostküste Australiens, das größte Korallenriff der Welt, eines der sieben Weltwunder und von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt.„Ich liebe das Meer und die Natur und freue mich einfach wahnsinnig darauf. Ich werde bestimmt tolle Erlebnisse haben.“

Die STADTSPIEGEL-Leser will sie daran teilhaben lassen, hat sie doch versprochen, sich regelmäßig zu melden und Fotos zu schicken.
Ach ja, einen dualen Studienplatz ab Mitte 2014 hat die fleißige junge Frau schon. Sie wird Handelsfachwirtin.

Autor:

Dr. Anja Pielorz aus Hattingen

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