Ralf Scherer aus Hattingen: „Luke, ich bin Dein allergrößter Fan!“

Ralf Scherer ist überzeugt davon, der größte Fan der Kino-Reihe „Star Wars“ zu sein – zumindest in Hattingen. Wer glaubt, ihn noch zu übertreffen, der kann sich gerne melden! Am Donnerstag um 0.01 Uhr hat die von Fans lang erwartete Episode VII „Das Erwachen der Macht“ in Deutschland Premiere. Klar, dass der Hattinger dabei ist. Seit Monaten besitzt Ralf Scherer, der hier im Outfit von Luke Skywalker vor seinem persönlichen „Star Wars“-Imperium zu sehen ist, die Kino-Karten.  Foto: Strzysz
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  • Ralf Scherer ist überzeugt davon, der größte Fan der Kino-Reihe „Star Wars“ zu sein – zumindest in Hattingen. Wer glaubt, ihn noch zu übertreffen, der kann sich gerne melden! Am Donnerstag um 0.01 Uhr hat die von Fans lang erwartete Episode VII „Das Erwachen der Macht“ in Deutschland Premiere. Klar, dass der Hattinger dabei ist. Seit Monaten besitzt Ralf Scherer, der hier im Outfit von Luke Skywalker vor seinem persönlichen „Star Wars“-Imperium zu sehen ist, die Kino-Karten. Foto: Strzysz
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Ralf Scherer nennt sich selbst „Super-Fan“. Seine Welt teilt er mit Luke Skywalker, Darth Vader, Prinzessin Leia, Obi-Wan Kenobi, Han Solo, den Droiden R2-D2 und C-3PO, mit Chewbacca, mit Meister Yoda und den anderen Figuren der „Star Wars“-Filmreihe. „Star Wars ist ein großes Thema in meinem Leben“, sagt der 46jährige über sich.

Mit zehn Jahren hatte Ralf Scherer sein, wie er sagt, „Schlüsselerlebnis“. Seine Eltern hatten Video-Kopien von damals Teil zwei „Das Imperium schlägt zurück“ aus der Nachbarschaft bekommen. Heimlich habe er durch die Tür gespäht als kleiner Steppke: „Es lief gerade die Szene auf dem Eis-Planeten, als die Rebellen fliehen mussten“, erinnert er sich noch ganz genau.
Da war es um ihn geschehen, er war gefesselt von diesem Science-Fiction-Märchen, das er seit dem so oft gesehen hat, dass er es gar nicht mehr zählen kann. Noch heute ist dieser inzwischen fünfte Teil der gesamten Filmreihe sein Favorit: „Er hat am meisten Tiefgang. Die Helden sind ständig auf der Flucht, werden dauernd vom Imperium bedroht. Am Schluss gibt es einen großen Showdown, in dessen Verlauf Han Solo eingefroren wird. Und dann fällt auch noch der wohl berühmteste Satz der Reihe: ­,Luke, ich bin Dein Vater!‘“
Oft war er damals, blickt er zurück, eines der Kinder, das mit sehnsuchtsvollen Augen in der Ecke von Karstadt an der Großen Weilstraße gestanden hat, wo das Kaufhaus Fan-Artikel der „Star Wars“-Filme anbot. „Wir konnten uns die Sachen nicht leisten, aber gucken kostete ja nichts.“ Während Gleichaltrige Cowboy und Indianer spielten, hat Ralf Scherer lieber Szenen aus „Star Wars“ nachgespielt: „Früher war ich eher ein Einzelgänger.“
Heute sieht das ziemlich anders aus. Heute ist er der musikalische Leiter der bekannten Hattinger Coverband „Feedback“ und sitzt hinter dem Schlagzeug. Und: Der ganze Keller im Haus sei mit „Star Wars“-Artikeln vollgestopft, mit Figuren, mit Raumschiffen und mit Lichtschwertern sowieso, schmunzelt der Krankenpfleger, der in Wechselschicht auf der Intensivstation des Wittener Marien-Hospitals arbeitet. Und selbstverständlich hat Ralf Scherer wahrscheinlich fast alles gelesen, was zu „Star Wars“ jemals erschienen ist, und verfügt heute über ein umfangreiches Hintergrundwissen.

Seine Kinder heißen Lukas und Lea

Mitte der 90er Jahre fing er an zu sammeln. Er ist seiner Frau Anna sehr dankbar, dass sie ihn seine Leidenschaft so ausleben lässt: „1998 wurde mein Sohn geboren. Anna schlug Lukas als Namen für ihn vor. Ich hatte nichts dagegen. Schließlich heißt der Drehbuchautor, Produzent und Regisseur George Lucas und meine Lieblingsfigur Luke Skywalker. Und als Krankenpfleger war ich selbstverständlich bei der Geburt meines Sohnes dabei. Als er gerade geboren worden war, nahm ich ihn auf den Arm und flüsterte ihm zu: ,Luke, ich bin Dein Vater!‘ Das mit den Worten von Darth Vader zu sagen, hatte ich mir schon vorher so vorgenommen.“
2002 stellte sich weiterer Nachwuchs bei der Familie Scherer ein, diesmal ein Mädchen. „Weil meine Frau den Namen für unser erstes Kind ausgesucht hatte, war jetzt natürlich ich an der Reihe“, lacht Ralf Scherer. „Seitdem heißt sie Lea.“ Ein Narr, wer Schlechtes dabei denkt…
Für die jungen Scherer ist ihr Papa übrigens voll normal, weiß Ralf Scherer: „Sie kennen mich ja nur als Nerd und absoluten Film-Freak, der auch PC-Spiele liebt.“ Science Fiction ist sein liebstes Genre. Er steht außer auf Luke Skywalker und Co auch auf Buck Rogers, die Star-Trek Reihe mit Captain Kirk und Spitzohr Spock und auf Batman ebenfalls.
Ralf Scherer gehört zu den wenigen Star-Wars-Fans, die mit den „nachgeschobenen“ ersten drei Teilen der Reihe gut leben können, welche die Vorgeschichte der drei „Ur-Teile“ erzählen: „Ich fand schon den ersten Teil nicht schlecht, während viele andere noch heute von einem Kinderfilm sprechen. Das lag vor allem an der tollpatschigen Figur Jar Jar Binks, die vor allem für ein junges Zielpublikum geschaffen wurde, bei den echten Fans aber eher verhasst ist. Für mich haben sich die ersten drei Teile bis zum Höhepunkt im dritten Schlussteil gesteigert, bei dem sich der Kreis schließt und genau in die alten Teile vier, fünf und sechs passt. Ich finde den Übergang sehr gut gelungen.“

Zur Deutschland-Premiere im Outfit von Luke Skywalker

Und am Donnerstag erscheint mit „Episode VII – Das Erwachen der Macht“ Teil sieben. Ralf Scherer: „Damit ist für mich ein Traum wahr geworden – auch weil J.J. Abrams die Regie führt. Er ist selbst ein großer ,Star Wars‘-Fan. Daher ist überall die Hoffnung groß, dass die Reihe wieder zu alter Qualität zurückfindet. Er hat schon ,Star-Trek‘ zu neuen Ehren als Action-Science-Fiction-Blockbuster verholfen. Er hat sich intensiv mit den Gründen für den Erfolg der Episoden IV bis VI auseinander gesetzt und jetzt hoffentlich das richtige Rezept für die noch fehlenden drei Episoden VII bis IX gefunden.“
Bereits vor Monaten hat Ralf Scherer für sich und fünf ebenso begeisterte Freunde die Kino-Karten bestellt. Im UCI vom Ruhrpark läuft „Das Erwachen der Macht“ in acht ausverkauften Sälen gleichzeitig. Er ist am Donnerstagmorgen um 0.01 Uhr bei der Mitternachtsvorstellung dabei. Auf diesen Moment fiebert er hin, hat sich ein Kostüm geschneidert, das dem von seinem Lieblingshelden Luke Skywalker entspricht. Nur den Helm, den hat er sich schicken lassen müssen – aus Denver/Colorado. In dieser Montur hat er nicht nur mit dem STADTSPIEGEL gesprochen, sondern wird wie viele andere Fans ebenso auch im Kino auftauchen. Und sicher ist: Sobald der Vorspann mit der legendären Schrift auf der Leinwand erscheint, wird er sich mit seinen Freunden und wohl auch dem Rest der Kino-Besucher respektvoll erheben. Möge die Macht mit ihnen sein!
Am selben Donnerstagabend wird Papa Ralf Scherer noch einmal im Kino sitzen. Diesmal hat er „seinen“ Luke und seine „Prinzessin“ Lea dabei. Auch darauf freut er sich riesig und andere werden ihn beneiden. Wer hat schon einen echten Luke und eine echte Lea zu Hause? Wohl nur ein Super-Fan wie Ralf Scherer. Möge die Macht mit ihnen sein – noch sehr, sehr lange!

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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