Fußball: Wichtige Spiele für heimische Top-Teams

Foto: Uwe Steinbrich/pixelio.de
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(von Toni Bertrams)

Drei heimische Fußball-Fragen für Sonntag: Hält die Serie des Oberligisten TSG Sprockhövel? Hat Niederrhein-Landesligist Sportfreunde Niederwenigern seine 3:4-Pleite vom Mittwoch verdaut? Verteidigt Bezirksligist SC Obersprockhövel seine Tabellenführung?

Oberliga Westfalen

Nach jetzt sechs Spielen in Folge ohne Niederlage (16 Punkte) und dem Sprung auf den neunten Platz (36 Zähler, 36:38 Tore) startet die TSG Sprockhövel auch sehr zuversichtlich in ihr Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Baumhof) gegen den FC Eintracht Rheine.
„Das macht im Moment richtig Spaß“, sagt Trainer Lothar Huber vor der Partie gegen den Tabellenachten (40 Punkte, 46:46 Tore). „Vor allen Dingen die Art und Weise: Das ist überragend. Wir hatten ja auch zuletzt kein Fallobst. Das waren alles Mannschaften von oben.“
Nun erwartet die TSG die vier Punkte besser platzierten Rheiner und Lothar Huber macht sich überhaupt keine Sorgen. „Vielleicht kann man sich ja auch noch über den achten Platz Gedanken machen“, meint er. „Aber das ist nicht ganz so interessant. Wichtig ist, dass wir weiterhin gut spielen.“
Das könnte klappen, weil auch die Sprockhöveler Trainingseindrücke momentan ausgezeichnet sind. „Die Jungs sind mit Feuereifer bei der Sache“, erklärt Lothar Huber, der sich darüber freut, dass sich sein Team „gut nach hinten und spielstark präsentiert“, wie er sagt. „Das merkt man auch an den Zuschauern.“
Nicht erst seit dem Hinspiel, das die TSG mit 1:3 verloren hat, kennt der Sprockhöveler Coach die Stärken des FC Eintracht. „Die Mannschaft ist nach vorne gut besetzt, das sieht man schon am Torverhältnis“, erklärt er. „Aber hinten hat sie Probleme.“ Auch das ist am Torverhältnis zu erkennen.
Um diese Probleme auszunutzen, kann Lothar Huber auf sein zuletzt bewährtes Personal zurückgreifen. Lediglich hinter dem Einsatz von Phillipp Schulz, der gesundheitliche Schwierigkeiten hatte, steht ein Fragezeichen – allerdings auch nur ein ganz kleines.

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

SV Rhenania Bottrop – Sportfreunde Niederwenigern 4:3.

Der vergangene Mittwochabend gehört zu denen, die Jürgen Margref am liebsten ganz schnell vergessen würde. „Aber solche Spiele bleiben leider in Erinnerung“, sagt der Trainer der Sportfreunde Niederwenigern nach dem 3:4 (0:4) beim SV Rhenania Bottrop. Begonnen hatte das Dilemma schon bei der Anreise mit einer langen Fahrt in einem Bus mit defekter Klimaanlage. „Wir waren kaum aus dem Bus ausgestiegen, da stand’s schon 0:4“, berichtet der SFN-Coach. Nach 26 Minuten, um genau zu sein. „Hätten die in Bottrop keine Anzeigetafel gehabt, hätte ich den Zwischenstand nicht geglaubt“, erklärt der 45-Jährige.
Die Devise in der Pause war dann klar. Nämlich? „Uns nicht abschlachten zu lassen“, sagt Jürgen Margref. Und fast hätten es die Sportfreunde tatsächlich noch geschafft, zumindest einen Punkt mitzunehmen. „Wenn unser erstes Tor früher gefallen wäre, hätte das funktioniert“, meint der SFN-Trainer. So aber trafen nur noch Florian Machtemes (77., 86.) und Sidney Rast (80.).
Auch am Sonntag (15 Uhr) muss Niederwenigern zu einem Team, das um den Klassenerhalt bangt, zum Tabellenelften Vogelheimer SV nach Essen (29 Punkte, 38:40 Tore). „Das ist eine Mannschaft, die alles geben muss, die jeden Punkt braucht“, sagt Jürgen Margref. „Mal schauen, wie wir das 3:4 verdaut haben werden. Obwohl: Wir haben die zweite Halbzeit 3:0 gewonnen, der Trend spricht für uns.“
Dabei können die Sportfreunde wieder auf Henning Schmischke zurückgreifen, der aus seinem Kurzurlaub zurück ist. Indes kommt ein Einsatz für die verletzten Marcel Kraushaar und Christopher Weusthoff am Sonntag auf dem Kunstrasen am Lichtenhorst wohl noch zu früh. Jedenfalls erwartet Jürgen Margref eine deutlich schwierigere Partie als im Hinspiel, das der Tabellenvierte (43 Punkte, 57:46 Tore) mit 2:0 für sich entschieden hat.

Landesliga Westfalen, Gr. 3

Tabellenschlusslicht TuS Eving-Lindenhorst hat seine Mannschaft zurückgezogen und die Tabelle durcheinandergewirbelt. Das Polster auf die Abstiegsränge ist für Aufsteiger Hedefspor Hattingen auf Rang zehn (29 Punkte, 30:26 Tore) auf sieben Zähler geschrumpft. Deshalb lässt Trainer Seung-Man Hong vor dem Spiel am Sonntag (15 Uhr) auf dem Dortmunder Rasen am Wischlinger Weg beim Tabellenvorletzten SV Arminia Marten (16 Punkte, 25:50 Tore) auch keine Kompromisse zu. „Wir haben uns ganz klar zum Ziel gesetzt zu gewinnen, um uns schnell wieder einen Puffer zu schaffen“, sagt er.
Allerdings darf der SV Arminia trotz seines Tabellenplatzes nicht unterschätzt werden. „Die Ergebnisse waren immer sehr knapp, und gegen Hennen und Linden haben die Martener unentschieden gespielt“, erklärt der Hedef-Coach, der aus dem Hinspiel (1:1) auch weiß, dass die Dortmunder sehr robust und defensiv stark sind. „Aber“, betont er, „vorne haben sie Probleme.“
Personell sieht es bei Hedefspor gut aus, obwohl es nach dem Mittwoch-Training doch einen verletzungsbedingten Ausfall geben wird: Orhan Yigit muss nach einem Pressschlag passen.
Aufpassen müssen die Hattinger. „Höllisch“, sagt Seung-Man Hong sogar. „Wir müssen jetzt gegen Marten und gegen Höntrop sechs Punkte holen. Dann ist hoffentlich Ruhe. Ansonsten hätten wir ein hartes Restprogramm, das ich eigentlich vermeiden will.“

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

Es ist nur noch ein Pünktchen, mit dem Tabellenführer SC Obersprockhövel vorne liegt. „Die Jungs sind gerade etwas nervös“, sagt Jörg Niedergehtmann, der mit Sascha Höhle – spielen wird dieser wegen seiner Rücken-Probleme in dieser Saison nicht mehr – das Trainer-Duo bildet. „Es hilft alles nichts: Wir müssen aus den nächsten beiden Spielen sechs Punkte holen“, erklärt er.
Also am Sonntag am Schlagbaum (15 Uhr) gegen den Tabellenzwölften SC Berchum/Garenfeld (30 Punkte, 44:67 Tore) sowie eine Woche später beim Tabellen-15. SV Bommern.
Aus der Hinrunde wissen die Obersprockhöveler (58 Punkte, 76:30 Tore), dass sie sich auf eine geschlossene Berchumer Mannschaft einstellen müssen, „die kämpft und läuft, aber keine überragenden Fußballer hat“, weiß Jörg Niedergethmann von seinem Trainer-Kollegen Sascha Höhle.
Dabei sieht der Plan so aus, dem Joker der vergangenen Woche diesmal eine andere Rolle zu geben. „Nils Rosenbach sollte nach seiner Bänderdehnung so fit sein, dass er wieder von Anfang an spielen kann“, erklärt Jörg Niedergethmann über den zweimaligen Torschützen des vergangenen Sonntags und SCO-Punktretter beim TuS Wengern (3:3). Indes wird Kevin Busch ausfallen, weil ihn eine Leistenverletzung quält.

Ob der TuS Hattingen seine Bezirksliga-Zugehörigkeit erhalten kann, ist noch nicht klar. Sicher ist aber, dass es nach sechs Jahren zu einem Trainer-Wechsel kommen wird. Marius Kundrotas wird die Rot-Weißen zum Saisonende verlassen.
„Vorher will ich unbedingt den Klassenerhalt schaffen, und wie es aussieht, die Mannschaft auch“, sagt der 35-Jährige, der keineswegs im Streit gehen wird. „Wir sprechen weiter miteinander, wir trinken auch weiterhin gemeinsam ein Bier“, sagt er. „Aber ich will nicht als Trainer beim TuS Hattingen Rentner werden.“
Auf dem Weg zum Klassenerhalt muss der Tabellen-13. (30 Punkte, 43:66 Tore) am Sonntag (15 Uhr) im Wildhagen gegen die SpVg. Hagen 11 ran, die das Hinspiel mit 1:0 gewonnen hat. Was genau sein Team erwartet, weiß Marius Kundrotas nicht. „Aber die Hagener sind eigentlich durch und können befreit aufspielen“, meint er und erinnert daran, dass die Mannschaften, die unten stehen, nun vermehrt punkten werden. Deshalb wäre ein Sieg immens wichtig.
Allerdings hat der TuS vor der Partie gegen den Tabellenneunten (40 Punkte, 52:45 Tore) Personalsorgen. Während Jan Höhmann und Martynas Kundrotas weiterhin ausfallen werden, gibt es drei Fragezeichen: Johann Geik hat Leistenbeschwerden, Dennis Weber plagen Oberschenkel-Probleme, und Marius Kundrotas zwickt es am Knie und am Knöchel.

Foto: Uwe Steinbrich/pixelio.de
Verlässt nach sechs Jahren den TuS Hattingen zum Saisonende: Spielertrainer Marius Kundrotas
Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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