Geschafft: Sportfreunde fahren ersten Sieg ein

So sehen Sieger aus: Als einzige Mannschaft der heimischen Top-Teams fuhren de Sportfreunde Niederwenigern (gelbe Spielkleidung) in der Landesliga Niederrhein einen 3:1-Sieg gegen Viktoria Buchholz ein.  Foto: Kosjak
  • So sehen Sieger aus: Als einzige Mannschaft der heimischen Top-Teams fuhren de Sportfreunde Niederwenigern (gelbe Spielkleidung) in der Landesliga Niederrhein einen 3:1-Sieg gegen Viktoria Buchholz ein. Foto: Kosjak
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(von Toni Bertrams)

Nur einen Sieger gab es am Sonntag bei den heimischen Fußball-Topteams: Die Sportfreunde Niederwenigern feierten in der Niederrhein-Landesliga ihren ersten Saisonerfolg. Bereits am Freitag hatte der SC Obersprockhövel das Bezirksliga-Nachbarschaftsduell beim TuS Hattingen gewonnen.

Oberliga

SuS Neuenkirchen – TSG Sprockhövel 3:1, TuS Dornberg – TuS Erndtebrück 1:3, FC Gütersloh – SV Westfalia Rhynern 0:0, SC Westfalia Herne – DSC Arminia Bielefeld II 0:3, Hammer SpVg – TuS Ennepetal 0:4, SV Zweckel – SV Rödinghausen 0:3, SpVgg Erkenschwick – SC Roland Beckum 1:2, TuS Heven – FC Eintracht Rheine 1:2, VfB Hüls – Rot-Weiß Ahlen 2:3.

TSG Sprockhövel

Das nennt man wohl einen schwarzen Sonntag: Die Oberliga-Fußballer der TSG Sprockhövel verloren nicht nur das Spiel beim SuS Neuenkirchen mit 1:3 (1:3), sondern auch Patrick Knieps. Der Torwart hatte den Ball in der 69. Minute außerhalb des Strafraums mit der Hand gespielt und die Rote Karte gesehen. „Was wir in der ersten Halbzeit abgeliefert haben, war richtig erschreckend“, sagte Trainer Lothar Huber. „Wir waren hoffnungslos unterlegen.“
Ob der vielen Personalsorgen sind dem TSG-Coach jedoch die Hände gebunden, er kann einem Akteur wegen einer schwachen Leistung keine Denkpause verabreichen. „Viele nutzen das aus. Ich verstehe das nicht, das ist frustrierend und ärgerlich. Gerade von den jungen Spielern muss mehr kommen“, spricht Lothar Huber Klartext.
In Neuenkirchen führte das dazu, dass die Sprockhöveler eigentlich schon nach zehn Minuten mit 0:3 hätten hinten liegen können. „Das war so’n Spiel, bei dem man von Anfang an gesehen hat, dass es nicht geht“, berichtete der 61-Jährige. „Der Gegner war aggressiv und zweikampfstark und wir haben nicht die Leute, um dagegenzuhalten.“
Es gab aber zwei Ausnahmen: Raoul Meister und Christian Kalina. „Überragend“, lobte Lothar Huber seine Innenverteidiger. „Ohne die beiden hätten wir vier, fünf Tore mehr kassiert.“ So waren es aber bis zur Pause nur drei (12., 40., 45.), und zwischenzeitlich war Xhino Kadiu in der 37. Minute „eher zufällig“ (Huber) sogar das 1:1 für den Tabellen-14. gelungen (vier Punkte, 5:9 Tore).
Nach dem Wechsel zeigten die Sprockhöveler zumindest, dass sie nicht komplett untergehen wollten. „Aber das lag auch an der Dummheit der Neuenkirchener“, meinte der TSG-Trainer, „weil sie mit aller Gewalt das vierte oder fünfte Tor machen wollten.“
Das gelang ihnen jedoch auch dann nicht, als ein Feldspieler im TSG-Tor stand: Vincenzo Porrello, nachdem Patrick Knieps, dem Lothar Huber überhaupt keinen Vorwurf machen wollte, vom Platz geflogen war.

Landesliga Niederrhein, Gr. 3

Sportfreunde Niederwenigern – Viktoria Buchholz 3:1, SV Rhenania Bottrop – ESC Rellinghausen 1:1, Spvgg. Sterkrade-Nord – SpVg Schonnebeck 1:4, 1. FC Bocholt – DJK Arminia Klosterhardt 3:1, TuB Bocholt – Sportfreunde Hamborn 07 1:1, FSV Duisburg – SC 26 Bocholt 2:2, Duisburger SV 1900 – VfB Bottrop 4:2, Vogelheimer SV – Mülheimer SV 07 1:0.

Sportfreunde Niederwenigern

Im fünften Anlauf hat es geklappt: Die Sportfreunde Niederwenigern feierten ihren ersten Saisonsieg. Auf dem Glückauf-Sportplatz setzten sie sich mit 3:1 (1:0) gegen Viktoria Buchholz durch. „Die Jungs sind richtig erleichtert, und der Trainer natürlich auch“, sagte Jürgen Margref, der seiner Mannschaft wegen der Dorf-Kirmes dann auch einen trainingsfreien Montag gab.
Zunächst einmal war nicht zu übersehen, dass die Sportfreunde ihr Mittwoch-Spiel – 3:3 beim Mülheimer SV nach 3:0-Führung – noch nicht verdrängt hatten. Sie waren verunsichert. Aber dann drang David Moreno in den Viktoria-Strafraum ein, wurde gefoult, und Kapitän Niklas Lümmer traf vom Elfmeterpunkt zum 1:0 (11.).
„Wir hatten den Jungs gesagt, dass es nicht um schönen Fußball geht, sondern dass nur das Ergebnis zählt“, erklärte Jürgen Margref und sah in der Folge, dass sein Team den Vorsprung mit Glück und Geschick vertei­digte. Zweimal trafen die Gäste das Metall des SFN-Kastens.
Chancen hatten aber auch die Sportfreunde. Zwar scheiterte Marcel Kraushaar, aber Fabian Lümmer traf nach toller Vorarbeit von Marius Müller in der 71. Minute zum 2:0.
Dann jedoch wurde Innen­verteidiger Martin Kniest bei einer Freistoß-Flanke bedrängt, verlor das Gleichgewicht und köpfte den Ball ins eigene Tor (77.). „Wir sind aber nicht mehr so in Bedrängnis geraten wie in den vergangenen Wochen“, sagte der SFN-Coach und durfte sich in der 89. Minute über die Entscheidung freuen.
Der eingewechselte Sidney Rast traf zum 3:1, nachdem ihn Fabian Lümmer klasse bedient hatte. Der Sieg war perfekt, „auch wenn das Spiel nicht wirklich gut war“, meinte Jürgen Margref, dessen Team auf den neunten Tabellenplatz kletterte (sechs Punkte, 14:13 Tore).

Landesliga Westfalen, Gr. 3

SSV Mühlhausen-Uelzen – Hedefspor Hattingen 3:2, Kirchhörder SC – Hasper SV 2:0, SV Herbede – SV Horst-Emscher 08 2:2, SV Wanne 11 – TuS Stockum 4:1, Lüner SV – SC Hennen 1:1, SV Höntrop – CSV SF Linden 2:1, SV Arminia Marten – SV Sodingen 1:3, TuS Eving-Lindenhorst – SV Brackel 06 0:1.

Hedefspor Hattingen

„Das war ein verrücktes und turbulentes Spiel, da war der Fußball fast schon zweitrangig“, sagte Seung-Man Hong, der Trainer von Hedefspor Hattingen, nach der 2:3 (0:2)-Niederlage beim SSV Mühlhausen-Uelzen. „Wir haben uns selbst geschlagen.“ Und dies in zwei Abschnitten.
Der erste Abschnitt: Halbzeit eins. „Wir waren überhaupt nicht präsent, gar nicht auf dem Platz, wie gelähmt“, sagte der Hedef-Coach. „Viel zu harmlos in den Zweikämpfen.“ Und so wunderte sich Seung-Man Hong auch nicht wirklich, dass der Ball zweimal im Kasten seiner Mannschaft einschlug (20., 43.).
Die zweite Halbzeit begann der Hattinger Landesliga-Aufsteiger jedoch viel entschlossener, war plötzlich hellwach. „Eine ganz andere Mannschaft, wir haben Druck gemacht“, sagte Seung-Man Hong und sah in der 64. Minute das 1:2 durch Max Claus. Hoffnung. Aber dann wurde Innenverteidiger Afeez Yaya Ola im eigenen Strafraum „klar gefoult“ (Hong), doch die 20-jährige Schiedsrichterin Sandra Föhrdes (RW Lennestadt-Grevenbrück) ließ weiterspielen und der Gastgeber erhöhte auf 3:1.
Der zweite Abschnitt: Die aufgebrachten Hedef-Spieler diskutierten fortan nur noch mit der Unparteiischen, die „in beiden Richtungen viele Sachen falsch gedeutet hat und völlig überfordert war“, sagte Seung-Man Hong. „Wir haben das Spiel total aus den Augen verloren, das ist mir ein bisschen auf den Senkel gegangen.“
Dennoch schaffte sein Team dank Tamer Aydin das 2:3 und hätte sogar noch mehr holen können, ließ aber in der Schlussphase gleich drei hochkarätige Chancen aus und purzelte um einen Rang auf Platz sechs (zehn Punkte, 10:9 Tore).

Bezirksliga Westfalen, Gr. 6

TuS Hattingen – SC Obersprockhövel 0:1, Geisecker SV – SC Berchum/Garenfeld 2:0, DJK GW Menden – SV Bommern 6:4, SG Hemer – TuS Ennepetal II 3:1, FSV Gevelsberg – SpVg Hagen 11 1:3, FC Wetter 10/30 – VfK Iserlohn 6:1, VTS Iserlohn – TSG Herdecke 1:3, TSV Fichte Hagen – TuS Wengern 0:1, VfL Schwerte – ETuS/DJK Schwerte 7:1.

SC Obersprockhövel und
TuS Hattingen

Schon in der fünften Minute fiel im Nachbarschaftsduell zwischen dem TuS Hattingen und dem SC Obersprockhövel das Tor des Tages. Nermin Jonuzi gelang das 1:0 für die Schlagbaum-Elf, die ihren vierten Saisonsieg feierte und auf den fünften Tabellenplatz kletterte (zwölf Punkte, 18:7 Tore).
Dabei waren beide Mannschaften ohne ihren jeweiligen Top-Mann in der Offensive angetreten: Den Rot-Weißen, die nun auf Rang zwölf liegen (sechs Punkte, 12:19 Tore), fehlte Dennis Weber, während der SCO auf Muhidin Ramovic verzichten musste.
Hätten die Obersprockhöveler – oder besser: Hätte Dustin Najdanovic aus seinen beiden guten Möglichkeiten vor und nach der Pause mehr Kapital geschlagen, wäre es für das Team von Trainer Dieter Iske, der am Freitagabend gefehlt hatte, in der Schlussphase wohl auch nicht mehr eng geworden. So aber mussten die Gäste ein wenig zittern und waren schließlich erleichtert, dass Fabio Hammernick und auch Oliver Heinrich in aussichtsreicher Position nicht für den TuS Hattingen getroffen hatten.

Autor:

Roland Römer aus Hattingen

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