Integration (inter)aktiv: Flüchtlingshilfe des ASB Ruhrs organisiert Internetcafé

Das Internetcafé wird von den Gästen der ASB-Flüchtlingsunterkunft sehr gerne besucht.
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2016 hat der Arbeiter-Samariter-Bund zu seinem "Jahr der Integration" erklärt. Unter dem Motto "Wer seine Heimat verliert, findet bei uns eine neue" wurden in ganz Deutschland zahlreiche Unterkünfte organisiert und Hilfestellungen geschaffen. Flüchtlingshilfe heißt beim ASB jedoch nicht nur für ein Dach über dem Kopf der Menschen zu sorgen, sondern Angebote zu realisieren, die zur erfolgreichen Integration in die neue Heimat führen.

Eines dieser Angebote wurde Anfang Juni 2016 durch den Arbeiter-Samariter-Bund Regionalverband Ruhr e. V. in die Tat umgesetzt, nachdem im Frühjahr feststand, dass der Verband sogenannte Chromebooks für seine Flüchtlingshilfe erhalten wird. Die Firma Google beschloss im Januar, Hilfsorganisationen, die in der Flüchtlingshilfe tätig sind, insgesamt 25.000 Chromebooks zu spenden - 20 erhielt der Regionalverband Ruhr. Die Hälfte ist nun in der ASB-Flüchtlingsunterkunft in Hattingen im eigens organisierten Internetcafé untergebracht. Die zehn restlichen kommen ebenfalls in der Flüchtlingshilfe des ASB Ruhrs zum Einsatz.

Hattinger spenden einen Teil ihres WLAN

Als kleinere Versionen eines normalen Laptops könnte man die Google Chromebooks bezeichnen. Neben der hohen Bedienerfreundlichkeit kommt hinzu, dass sie sich besonders gut für die Arbeit mit dem Internet eignen. Die Initiative NetHope, die engagierten Organisationen ermöglicht, die Welt mit Technik zu verbessern, entwickelte zusammen mit Google das "Project Reconnect". Ziel ist es, Flüchtlingen in Deutschland einen Zugang zu Bildungsangeboten und Informationsquellen im Internet zu verschaffen.

"Das Internet ist das zentrale Medium für geflüchtete Menschen. Der Kontakt zu Familien, Freunden und anderen wichtigen Personen kann aufrechterhalten werden. Aber es kann auch zur Orientierung in der neuen Heimat dienen. Durch die Mitarbeiter vor Ort und die Atmosphäre im Internetcafé entsteht ein geschützter, gemeinschaftlicher und unterstützender Rahmen. Ich bin froh, dass wir einige Chromebooks kostenlos nutzen können, da eine solche Anschaffung ansonsten kaum finanzierbar wäre", so Mareike Tolsdorf, Bereichsleitung Flüchtlingshilfe beim ASB Ruhr. Weitere Unterstützung auf lokaler Ebene bekommt der ASB Ruhr durch Hattinger Bürger, die über Freifunk Hattingen einen Teil ihres eigenen WLAN-Traffics spenden. So können die geflüchteten Menschen die Chromebooks jederzeit nutzen.

Onlinesprachkurse sind sehr beliebt

Die Resonanz bei den Gästen der Unterkunft ist bis dato sehr gut. Ein großer Teil nutzt die Chromebooks, um autodidaktisch Deutsch zu lernen. Ist das Gerät hochgefahren öffnet sich die Seite "Asyl Plus". Nachdem dort das eigene Herkunftsland angegeben wurde, startet das integrierte Sprachkursangebot, das durch den Starnberger Goethe-Verlag bereitgestellt wird.

Parallel zu den Öffnungszeiten des Internetcafés findet die Kinderbetreuung, die die Flüchtlingshilfe des ASB Ruhrs ebenfalls sicherstellt, statt. So können Eltern in Ruhe die Sprachkurse absolvieren oder Praktikumsplätze recherchieren. Geflüchtete Jugendliche und junge Erwachsene nutzen die Chromebooks vermehrt zur Berufsorientierung.

Wer dafür sorgen möchte, dass die durch den ASB Ruhr in Hattingen untergebrachten Flüchtlinge auch weiterhin genug WLAN zur Verfügung haben, um das Internetcafé zu nutzen, bekommt auf der Homepage von Freifunk Hattingen alle notwendigen Informationen.

Autorin: Maria Madaffari

Autor:

Arbeiter Samariter Bund - ASB Ruhr e.V. aus Essen-West

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