Geschichtsverein trennt sich von einigen Sachen aus dem Museum Abtsküche
Jetzt wird aufgeräumt!

"Braucht man tatsächlich so viele Kartoffelstampfer?", fragt sich die neue Museumsleiterin Monika Voß bei der kritischen Durchsicht der historischen Küche im Museum Abtsküche. | Foto: Ulrich Bangert
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  • "Braucht man tatsächlich so viele Kartoffelstampfer?", fragt sich die neue Museumsleiterin Monika Voß bei der kritischen Durchsicht der historischen Küche im Museum Abtsküche.
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Irgendwann im Sommer wird das Museum Abtsküche seine Türen wieder für die Besucher öffnen. Derzeit ist das Haus nicht nur wegen Corona geschlossen, sondern auch deshalb, weil aufgeräumt wird.

„Das Museum wird die gute Stube von Heiligenhaus bleiben, mit Kultur, Ausstellungen und Trauungen“, versichert Reinhard Schulze Neuhoff, Vorsitzender des Geschichtsvereins, der Träger des Museums ist. Wegen unüberwindbarer Differenzen zwischen dem langjährigen Kustos Reinhard Schneider mit seinem Helferteam und dem Vorstand des Geschichtsvereins endete die Zusammenarbeit zum Jahreswechsel. „Die Räumlichkeiten bleiben erhalten, Außenstehende werden nicht merken, dass sich was verändert hat.“

Regale, Schränke, Kisten,
Kartons und Kuriositäten

Von dem einen oder anderen Stück aus der „Heimatkundlichen Sammlung“, wie das Museum anfänglich hieß, wird man sich trennen. „Warum braucht man acht Kartoffelstampfer?“, fragt sich die neue Museumsleiterin Monika Voß, wenn sie sich in der Küche umschaut. Unterstützung kommt durch Norbert Fabisch. Der pensionierte Geschichtslehrer, der an einem Essener Gymnasium das Schularchiv ordnete, hat sich in der ehemaligen katholischen Volksschule Abtsküche den Keller vorgenommen. Die 170 Quadratmeter sind voll gestellt mit Regalen, Schränken, Kisten, Kartons und allerlei Kuriositäten.

"Schmeißt es
in den Container!"

Monika Voß lobt, dass Einiges gut dokumentiert ist, dennoch herrscht eine drangvolle Enge. „Erst als ich hier ein Regal ausgeräumt hatte und wegstellte, sah ich, dass dahinter noch ein Schrank voller Sachen ist“, berichtet Norbert Fabisch von einer der vielen Überraschungen. Das Sichten des Sammelsuriums ist sehr zeitaufwändig. „Sicher sind da zahlreiche Objekte drunter, für die Sammler gerne bereit wären, etwas zu zahlen. Aber um die alle zu verkaufen, könnten wir zig Leute einstellen, die nur Ebay machen“, so Fabisch, der sich Rat beim Stadtarchivar geholt hat. „Der sagt: ,Schmeißt es in den Container!' Archivare wissen, was aufbewahrt werden soll und was nicht.“

Edeltrödelmarkt
ist angedacht

Zu diesem Schritt des Entrümpelns hat man sich nun entschieden. „Es geht uns darum, einen Raum frei zu kriegen, um die Sachen sortieren zu können“, erklärt Fabisch. „Wenn die Leute jetzt vor dem Museum einen Container stehen sehen, sollen sie nicht denken, dass alles weggeschmissen wird“, versucht Reinhard Schulze Neuhoff irgendwelchen Gerüchten vorzubeugen und denkt daran, irgendwann einen Edeltrödelmarkt zu veranstalten. „Da kommen viele interessante Sachen zusammen, aber es muss vorher sortiert werden“, beschreibt Norbert Fabisch das Problem.

Norbert Fabisch staunt immer wieder über die zahlreichen Sachen im Keller des Museums Abtsküche, wo sich alte Schreib- und Rechenmaschinen neben landwirtschaftlichem Gerät finden. | Foto: Ulrich Bangert
  • Norbert Fabisch staunt immer wieder über die zahlreichen Sachen im Keller des Museums Abtsküche, wo sich alte Schreib- und Rechenmaschinen neben landwirtschaftlichem Gerät finden.
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Auch an der Haustechnik soll sich etwas ändern: „Wenn die Beleuchtung eingeschaltet werden soll, müssen 18 Sicherungen bedient werden, einige dürfen gar nicht angefasst werden – das geht gar nicht“, findet Reinhard Schulze Neuhoff.

Autor:

Maren Menke aus Velbert

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